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TG_52: Bildscheibe Hans Ulrich Wolf und Hans Jakob Gessner mit Erblindung des alten Tobias
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_52)

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Titre

Bildscheibe Hans Ulrich Wolf und Hans Jakob Gessner mit Erblindung des alten Tobias

Type d'objet
Artiste
Murer, Christoph · Entwurf zugeschr.
Murer, Josias · zugeschr.
Datation
1610

Iconographie

Description

Oberhalb der zwei von Lorbeerkränzen umfassten Stifterwappen und der in einer ovalen roten Rollwerkkartusche angebrachten Inschrift ist in der Bildmitte die Erblindung des alten Tobias durch Schwalbendreck dargestellt (Tob 2,1–14). In einen roten Mantel gekleidet, liegt dieser am Boden, während von links sein Sohn Tobias und seine Frau Hanna herbeieilen. Im Hintergrund erscheinen eine Seelandschaft und Stadt, vielleicht Ninive. Zwei rahmende Doppelstützen tragen einen Bogen mit zentraler gelber Kartusche, welche die Bildlegende enthält. Je ein Putto mit einer Vase sitzt in den Zwickeln.

Code Iconclass
46A122(GESSNER) · armoiries, héraldique (GESSNER)
46A122(WOLF) · armoiries, héraldique (WOLF)
71T3 · Tobit devient aveugle (Tobit 2 - 3:6)
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Wolf, Hans Ulrich: In Blau ein silberner Barsch; Helm: blau mit goldener Spange; Helmdecke: blau und silbern; Helmzier: über silbern-blauem Wulst ein geschlossener blauer Flug mit dem Schildbild.
Wappen Gessner, Hans Jakob: Geviert, 1 in Rot ein golden gekrönter silberner Delphin, 2 in Silber ein roter Adler, 3 in Silber ein roter Löwe, 4 in Rot ein silberner Basilisk; Helm: silbern mit goldener Spange; Helmdecke: rot und silbern; Helmzier: über grünem Kranz ein wachsender, mit Sternen belegter silberner Schwan.

Inscription

Hans Vlrich / Wolff Stathalter / deβ Raths vnd / Altter Vogt der Graff / schafft Kÿburgb. vnd / Hans Jacob Gess= / ner deβ Raths ·
16 10
Tobÿas vβ Barmhertzickeit / Die dotden bgrůb, zů Ruw sich leitt / Wirt blind vom Schwalmen gschmeis / on schůld. / Doch leid ers wilig mit gedůlt ·

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Ein altes Flickstück in der rechten roten Rahmenstütze (unter dem Kapitell); Sprungbleie und Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Hans Ulrich Wolf (1559–1624) (Historisches Lexikon der Schweiz: Falschangabe 1637, Zürich), der Sohn des Johannes, war reformierten Glaubens. Er heiratete in erster Ehe Susanna Peyer, in zweiter Elisabeth Stucki, Tochter des Hans Wilhelm, und in dritter Küngolt Meyer von Knonau, Tochter des Bernhard, Amtmanns von Winterthur. Wolf war 1595–1600 und 1609–1624 Zunftmeister zu Saffran, 1601–1607 Vogt von Kyburg, ab 1612 Zürcher Statthalter und ab 1618 Seckelmeister. 1610/11 hielt er sich als Gesandter bei Herzog Karl Emmanuel von Savoyen auf, 1615 bei Erzherzog Leopold V. von Österreich und 1621 beim spanischen Gouverneur in Mailand (Lassner, 2014, S. 567).

Hans Jakob Gessner, Sohn des Hans, war des Rats von Zürich, 1610 Zunftmeister, 1613 Obervogt von Hegi ZH und 1624 wieder Zunftmeister (Leu, 1754, S. 478).

Das Historische Museum Thurgau besitzt zwei Bildscheiben von 1610, wovon die eine die Erblindung des alten Tobias (TG_52) und die andere Tobias beim Abschied von seinen Eltern (TG_49) darstellt. Salomon Hirzel, einer der Auftraggeber des Glasgemäldes mit dem Abschied des Tobias, heiratete im Jahr 1627 die Witwe des Hans Ulrich Wolf, der 1610 zusammen mit Hans Jakob Gessner die vorliegende Scheibe bestellt hatte. Die zwei Stifter der vorliegenden Scheibe sowie die drei Stifter der zugehörigen Scheibe waren alle Zunftmeister und damit auch Mitglieder des Grossen Rates von Zürich. Dieselben werden 1610 sicher an den gleichen unbekannten Ort gestiftet worden sein. Dafür spricht auch, dass sie auf einer umfangreichen, von Christoph Murer gegen 1600 in Zürich geschaffenen Serie von Rissen zur Tobias-Geschichte beruhen. Sechs davon haben sich im Kunsthaus Zürich erhalten (Vignau-Wilberg, 1982, S. 30f.) und ein weiterer, derjenige mit der Erblindung des alten Tobias, gelangte über die Sammlung Wyss aus Bern ins British Museum in London (Inv.Nr. 1899,0120.35;britishmuseum.collection.org).
Es ist durchaus möglich, dass die beiden Glasgemälde von 1610 in Frauenfeld ursprünglich zu einem umfangreicheren, nach den Vorlagen Murers gestalteten Tobias-Zyklus für Zürcher Zunftmeister und Grossräte gehörten. Bei den beiden im Historischen Museum befindlichen Scheiben dürfte es sich um Arbeiten aus Murers Zürcher Werkstatt handeln, wobei als ausführende Hand wohl eher Josias denn Christoph Murer in Frage kommt.

Murers Entwurfsserie wurde im frühen 17. Jahrhundert mehrmals von Glasmalern kopiert. Einer von ihnen war Lorenz Lingg (1582–1639). Von ihm gibt es in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe insgesamt 11 auf Murers Tobias-Folge basierende Entwürfe von 1607, darunter auch die Blätter mit der Erblindung des alten Tobias und dem Abschied des jungen Tobias (Mensger, 2012, Bd. 1, Nrn. 420–430, insbesondere Nrn. 421, 428 [das letztere Blatt von Mensger irrtümlicherweise nicht als Abschied, sondern als Rückkehr des Tobias bezeichnet]). Linggs Serie wird im Museum von Karlsruhe zudem durch drei weitere Kopien ergänzt, die vermutlich nach 1607 in dessen Strassburger Werkstatt von unbekannter Hand gezeichnet wurden (Mensger, 2012, Bd. 2, Nrn. 920–922). Darüber hinaus besitzt das Victoria and Albert Museum in London zehn auf Murers Folge beruhende Scheiben (C560-1921–C569-1921; collections.vam.ac.uk), die im frühen 17. Jahrhundert gleichfalls in der Strassburger Lingg-Werkstatt entstanden sein dürften (Mensger, 2012, Bd. 1, Nr. 420). Zwei davon bringen wie die Glasgemälde in Frauenfeld die Erblindung des alten Tobias (C561_1921) und den Abschied des jungen Tobias (C563_1921) zur Darstellung.
Christoph Murer entwarf mehrere andere Tobias-Folgen. Dies zeigt dessen in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München aufbewahrter Riss von 1589 mit der Erblindung des Tobias in einer alternativen Gestaltung (Inv. 40777; vgl. Mensger, 2012; Hasler, 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nrn. 584, 585; Vignau-Wilberg, 1982, S. 26, 30f.). Auch die 1612 von Salomon Keller für Hans Jakob von Schönau geschaffene Scheibe mit Tobias und Sara im Historischen Museum Thurgau (TG_32) beruht auf einem Entwurf Christoph Murers.

Die Scheibe wird genannt in:
Früh, 2001, S. 96.

Datation
1610
Commanditaire / Donateur·trice

Wolf, Hans Ulrich, Zürich · Gessner, Hans Jakob, Zürich

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Propriétaire précédent·e

Bis 1955 Sammlung Bachmann, Frauenfeld

Numéro d'inventaire
T 6464

Bibliographie et sources

Bibliographie

britishmuseum.collection.org. Riss mit Erblindung des Tobias im British Museum London, Inv. 1899,0120.35. Abgerufen von http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details.aspx?objectId=713831&partId=1&museumno=1899,0120.35&page=1

collections.vam.ac.uk. Wappenscheibe mit Erblindung des Tobias im Victoria & Albert Museum London, Inv.-Nr. C 561-1921. Abgerufen von http://collections.vam.ac.uk/item/O66706/tobit-blinded-by-the-swallows-panel-lingg-lorenz/

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Hasler, R. (1996/97). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde., Bern: Stämpfli Verlag AG.

Lassner, M. (2014). Wolf, Hans Ulrich. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D18210.php.

Leu, H. J. (1754). Allgemeines Helvetisches, Eydgenössisches oder Schweitzerisches Lexicon. Bd. 8. Zürich: Hans Ulrich Denzler.

Mensger, A. (2012). Die Scheibenrisse der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. 2 Bde., Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag.

Vignau-Wilberg, T. (1982). Christoph Murer und die “XL. EMBLEMATA MISCELLA NOVA”. Bern: Benteli Verlag.

Références à d'autres images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 6183

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_52
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Date de la photographie
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Propriétaire

Seit 1955 Historisches Museum Thurgau

Inventaire

Numéro de référence
TG_52
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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