Das nordöstlich von Frauenfeld gelegene Mettendorf unterstand bis 1798 dem Stift Reichenau sowie der Herrschaft Wellenberg (Trösch, 2012). Die vier Bilder aus der Petrus-Geschichte erschienen mit denselben Inschriften bereits auf einer älteren Scheibe, die der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli für Hans Kuster und Salome Spät 1606 schuf (Hasler, 1996/97, Bd. 2, Abb. 672.1). Jeglis Werk wiederum entspricht exakt dem 1605 datierten Scheibenriss, der sich in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums befindet (Früh, in: Das Rathaus, 1983, S… Plus
Das nordöstlich von Frauenfeld gelegene Mettendorf unterstand bis 1798 dem Stift Reichenau sowie der Herrschaft Wellenberg (Trösch, 2012). Die vier Bilder aus der Petrus-Geschichte erschienen mit denselben Inschriften bereits auf einer älteren Scheibe, die der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli für Hans Kuster und Salome Spät 1606 schuf (Hasler, 1996/97, Bd. 2, Abb. 672.1). Jeglis Werk wiederum entspricht exakt dem 1605 datierten Scheibenriss, der sich in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums befindet (Früh, in: Das Rathaus, 1983, S. 24; Boesch, 1955, S. 39, 90; Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nr. 672). Die gleichen Szenen enthält ein Fragment aus einer aus dem frühen 17. Jahrhundert stammenden Bildscheibe, das 1985 bei Sotheby's in New York zur Auktion gelangte (Kat. Sotheby's, 1985, Nr. 64, Abb.). Der hl. Petrus war vielleicht der Patron der Gemeinde Mettendorf.
Die vorliegende Scheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah.
1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).
Die Scheibe wird genannt in:
Pupikofer, 1871, S. 438.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 40, Nr. 32.
Stähelin, 1890, S. 47, Nr. 41.
Kriesi, 1924.
Knoepfli, 1950, S. 143f., 440f.
Boesch, 1955, S. 91.
Lang, 1973, S. 28.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18b.
Hasler, 1996/97, Bd. 2, S. 270, Abb. 672.2.
Früh, 2001, S. 89f.
Moins