Hans Heinrich Escher (1640–1724), Gerichtsherr von Hüttlingen, war der Sohn von Johannes (1616–1696), der ebenfalls eine Scheibe in das Schützenhaus stiftete (TG_37). Er folgte seinem Vater später in der Verwaltung der Herrschaft Wellenberg nach. 1662 heiratete er Anna Barbara Lochmann (1644–1690), Tochter des Heinrich und der Emerentiana Gossweiler (Früh, in: Das Rathaus, 1983, S. 30; Kessel, 2019). 1679 stiftete Hans Heinrich Escher eine Kanzel in die Andreaskirche von Hüttlingen.
Die vorliegende Scheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah.
1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).
Die Scheibe wird genannt in:
Pupikofer, 1871, S. 438.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 40, Nr. 29.
Stähelin, 1890, S. 43, Nr. 20.
Kriesi, 1924.
Knoepfli, 1950, S. 143f., 441, Abb. 347.
Boesch, 1955, S. 89.
Lang, 1973, S. 28.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18g.
Früh, 2001, S. 89f.