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TG_37: Wappenscheibe Johannes Escher vom Luchs mit Patientia und Industria
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_37)

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Titel

Wappenscheibe Johannes Escher vom Luchs mit Patientia und Industria

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Weber, Jakob II. · signiert
Datierung
1680

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund wird das Vollwappen Johannes Eschers von einem Lorbeerkranz umfasst. Je zwei seitliche rote Doppelstützen bilden den architektonischen Rahmen. Sie tragen Gebälkansätze, auf denen verschiedene allegorische Gegenstände ruhen. Diejenigen auf der linken Seite (mosaische Gesetzestafeln, Totenkopf, Krone, Bibel) versinnbildlichen die Religion und die Tugend, diejenigen auf der rechten (Zepter, Kranz, Richtschwert, Reichskugel) die Jurisdiktion und die Ehrenhaftigkeit. Am Scheibenfuss sitzen seitlich der Inschriftentafel zwei Tugendgestalten. Diejenige links mit entblösstem Oberkörper ist die auf ihrem hölzernen Sitz namentlich bezeichnete Patientia (Geduld). Sie hält eine Schaufel und in ihrem Schoss liegt ein geöffnetes Buch, in dem "bete und arbeite" zu lesen steht. Umgeben von weiteren Arbeitsgeräten, wird sie von einem als Amor bezeichneten Putto mit Pfeil und Bogen begleitet. Ihr Gegenüber in roter Kleidung und blauem Rock auf der Gegenseite verkörpert die Industria (Fleiss). In einem Buch lesend und von wissenschaftlichen Geräten (u.a. einem Globus) umgeben, wird sie von einem Putto mit Sanduhr begleitet, welcher die Diligentia (Sorgfalt) darstellt.

Iconclass Code
11P12 · allegorische Darstellungen der Religion; Ripa: Religione, Religione de SS Mauritio e Lazaro, Religione vera christiana
46A122(ESCHER VOM LUCHS) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ESCHER VOM LUCHS)
54A11 · Fleiß, Emsigkeit; Ripa: Assiduità, Industria, Zelo
54A2 · Sorgfalt; Ripa: Diligenza
54A44 · Geduld; Ripa: Patienza
57A614 · Gewissenhaftigkeit
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Escher vom Luchs, Johannes: Schrägrechts geteilt von Rot mit schreitendem, natürlichem Luchs und von Gold; Helm: blau; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender, natürlicher Luchs mit roter Halsbinde und Zunge.

Inschrift

Johann Escher des Rahts / vnd alt Schuldtheiβ der / Statt Zürich geweβner / Landtvogt der Graff / schafft Baden Gricht / sherr der Herrscha= / fft Wellenberg. / Anno 1680.
Religion. / VIRTV= / TI. Ver / bum Dei. // Iurisdiction. / HONO= / RI.
PATIENTIA / AMOR. / ORA et LABORA Sapie:[ntia] // INDVSTRIA. / DILIGENTIA / ocasi:o / Ben: (Benedictio?)

Signatur

IW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie und einige Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Aussschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johannes Escher (1616–1696), Sohn des Hans Heinrich und der Anna Schmid, war 1640 Achtzehner zum Rüden, 1648 Zeugherr, 1651 Landvogt der Herrschaft Wädenswil, 1658 Schultheiss des freien Stadtgerichts Zürich, 1659 des Rats, 1661 Obervogt zu Regenstorf, 1664 Landvogt und 1669 Obervogt zu Baden (Gerster, 1898, S. 300). 1637 heiratete er Anna Margaretha von Ulm (†1667) (Kessel, 2019). Johannes Escher kaufte 1669 die Herrschaft Wellenberg auf Betreiben der Zürcher Regierung, die damit verhindern wollte, dass die Herrschaft in Besitz einer katholischen Familie bleibe (davor war sie lange in Besitz der katholischen Familie von Ulm. Früh, in: Das Rathaus, 1983, S. 30).

Die vorliegende Scheibe Johannes Eschers gehört – wie die seines Sohnes Hans Heinrich (1640–1724) (TG_38) – zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah.
1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).

Die Scheibe wird genannt in:
Pupikofer, 1871, S. 438.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 39, Nr. 24.
Stähelin, 1890, S. 43, Nr. 23.
Kriesi, 1924.
Knoepfli, 1950, S. 144, 440f.
Boesch, 1955, S. 89.
Lang, 1973, S. 28.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18f.
Früh, 2001, S. 89f.

Datierung
1680
StifterIn

Escher, Johannes, Schultheiss Zürich

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Seit 1833 Schützenhaus Frauenfeld

Inventarnummer
TD 31

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Büchi, J. (1890a). Über die Glasmalerei überhaupt und über thurgauische Glasgemälde insbesondere. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Büchi, J. (1890b). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Gerster, L. (1898). Die schweizerischen Bibliothekzeichen (ex-libris). Bern: Selbstverlag.

Kessel, P. (2019). Historisches Familienlexikon der Schweiz. Abgerufen von http://www.hfls.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F104239&main_person=I298603

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Kriesi, H.M. (1924). Bilder aus der Geschichte der Schützengesellschaft Frauenfeld. Beilage zum Programm der Thurgauischen Kantonsschule Schuljahr 1923/24. Frauenfeld: Huber & Co.

Lang, M. (1973). 450 Jahre Stadtschützen Frauenfeld. [S.l.], [s.d.].

Pupikofer, J.A. (1871). Geschichte der Stadt Frauenfeld von ihrer ältesten Zeit bis auf die Gegenwart. Festschrift auf den hundertsten Erinnerungstag der Feuersbrunst vom 19. Heumonat 1771. Frauenfeld: J. Huber.

Das Rathaus Frauenfeld (1983). Frauenfeld: Bürgergemeinde.

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Foto 32663

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_37
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Bürgergemeinde Frauenfeld
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_37
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020