Forschung
Laut Inventar des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg stammt die Scheibe ebenso wie die stilistisch übereinstimmenden und annähernd gleichformatigen Rundscheiben des hl. Andreas (FR_38) und des hl. Krispin (FR_36) aus dem Zunfthaus der Schuhmacher. Darauf weisen auch die gleiche Grösse, die gleiche Technik und der gleiche Stil hin.
Leider ist das Archiv der Zunft zu Schuhmachern nur fragmentarisch auf uns gekommen, so dass die Stiftungsumstände auch über diesen archivalischen Weg nicht geklärt werden können. Befremdend bleibt, dass Max de Techtermann alle drei Scheiben offenbar im Seebezirk erworben hatte und damals die gemeinsame Herkunft aus einer dortigen Kirche annahm (vgl. sein Inventar im StAF DIP 1185e. Sie könnten durchaus die Rautenverglasung eines Kirchenfensters im savoyischen Stil geziert haben, wie sie mehrfach in der Kollegiatskirche Romont überliefert sind; vgl. Bergmann 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 291–293, Einführungstext). Daher kann die Provenienz der Scheiben nicht mit letzter Sicherheit bestimmt werden.
Stilistisch muten die Grisaillescheiben im Kreis der eidgenössischen Wappenscheiben fremd an. Es darf daher angenommen werden, dass sie wie die Scheiben des Königs von Frankreich und Herzogs von Savoyen (FR_34, FR_35) aus der Hand eines savoyisch geschulten Lausanner Glasmalers stammen (vgl. dazu v. a. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 406–412).
Datierung
Um 1535
Zeitraum
1530 – 1540
Eingangsdatum
1902
StifterIn
Schenker*in / Verkäufer*in
Max de Techtermann, Freiburg
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Aus der Sammlung Max de Techtermann 1902 angekauft. In seinem Inventar die Herkunft Seebezirk angegeben. Laut Museumsinventar aus dem Zunfthaus der Schuhmacher in Freiburg.
Inventarnummer
MAHF 4383