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BE_2122: Scheibenriss mit Parabel vom Stäbebrechen
(BE_Bern_BHM_BE_2122)

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Iconographie

Description

Im Mittelbild ist die antike Parabel vom Stäbebrechen gezeigt. Links liegt im Bett der sterbende Vater (in der antiken Fabel wird der Vater Scylurus genannt), der seine Söhne zur Eintracht ermahnt. Er fordert seine Söhne auf, ein Bündel von Stöcken zu zerbrechen, als dies nicht gelingt, sollen sie die Stöcke einzeln brechen. Um das Bett herum stehen die Söhne in antiker Kriegerrüstung, die einen zerbrochenen Stab in den Händen halten. Im Vordergrund versucht einer der Söhne einen ganzen Bündel von Stäben zu brechen. Das Gesicht des Vaters ist braunrot aquarelliert und hervorgehoben, während der Rest der Zeichnung mit Grau laviert ist. Dadurch wird der Szene Räumlichkeit und Dynamik verliehen. Der die Szene umgebende Rahmen ist nicht ausgeführt worden, allerdings sind in Schwarz die Glasstücke eingezeichnet worden. Im Mittelbild ist mit roten Linien der Verlauf des Bleinetzes aufgemalt. Verschiedene Farbangaben in Rot und in schwarzer Tinte wurden ebenfalls eingefügt. Unterhalb des Figurenbildes hat Hans Rudolf Lando sein Monogramm mit Jahreszahl eingefügt.

Code Iconclass
98B(SCYLURUS)68 · mort de Scylurus : le roi des Scythes sur son lit de mort ordonne à ses quatre-vingt fils de briser un paquet de bâtons (ou de flèches) tenus ensemble; comme ils n'y parviennent pas le roi les casse lui-même un à un, leur apprenant de la sorte que unis ils seront forts mais faibles divisés
Mot-clés Iconclass
Inscription

Am oberen Rand: "Wÿl Sÿnn Rÿch bestat Ihn Eÿnigkeÿdt / Ihn Gottesforcht. Lÿebe, gerechtigkeÿdt / vonn keÿnem g Gwalt nit w[...]t [?] zerstreunet / 1607". Unten rechts in Grau: "HRL / 1607" und darunter in Braun "41100". Farbangaben.

Signature

HRL

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Wasserzeichen: Wappenpyramide Bern-Reich mit zwei Löwen. Horizontal- und Vertikalknick; unten beschnitten; Papier leicht fleckig. 1987 restauriert.

Technique

Feder in Schwarz; grau laviert, braunrot aquarelliert (Kopf des sterbenden Vaters); Spuren von Vorzeichnung in grauem Stift (Rahmung); in braunrotem Pinsel Angaben der Verbleiungslinien innerhalb des Figurenbildes.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Die narrative Szene des Mittelbildes geht auf eine bereits in der Antike bekannte Parabel zurück, die zur Einigkeit auffordert und die daraus entstehende Stärke dokumentiert. Die Parabel ist unter anderem in Aesops Fabelsammlung überliefert. Die Parabel wurde auch von Tobias Stimmer auf einem Scheibenrissen (Berlin Staatliche Kunstbibliothek Inv. Nr. 881 815) illustriert (Tobias Stimmer 1984, S. 416–417). Auch von Daniel Lindtmayer haben sich Entwürfe mit dieser Szene erhalten (Darmstadt Hessisches Landesmuseum AE 321, Paris Musée du Louvre, Inv. 18.725 oder Berlin Staatliche Museen Kupferstichkabinett Inv. 830) (vgl. Thöne 1975, S.159 u. 165). Wie Hasler ausführt, wurde die Parabel jedoch erst durch die Radierung Christoph Murers "Vermanung an ein Lobliche Eydgenoschafft zur Einigkeit" (Basel Kunstmuseum Inv. 1832.3619) ein nationales Bildthema (Hasler 1996/1997, S. 30). Murer hat darin die Parabel als Nebenszene in eine Darstellung mit dem Stanser Bundesschwur von 1481 eingefügt (Zeichen der Freiheit 1991, Kat. Nr. 54). Die Radierung Murers habe sich schnell verbreitet und diente auch als Vorlage auch für Glasgemälde. In der Kirche in Grosshöchstetten hat sich eine Gemeindescheibe Biglen mit diesem Motiv erhalten (BE_331). Im Victoria & Albert Museum (Inv. 2374) wird ein Scheibenriss von Peter Stöcklin aufbewahrt, der ebenfalls die Szene im Mittelbild zeigt. Überdies ist im Bernischen Historischen Museum ein Leinwandbild von Humbert Marschet (1584–1586) erhalten, das für das Berner Rathaus bestimmt gewesen war. Das Monogramm "HRL" ist eindeutig Hans Rudolf Lando zu zuweisen. Er hat es in der gleichen Farbe wie die Lavierung eingefügt. Es ist folglich als Künstlersignatur zu deuten und nicht als Eigentumsvermerk (M. Gartenmeister 2019, S. 63–65).

Datation
1607
Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Propriétaire précédent·e

Seit dem 19. Jh. in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Numéro d'inventaire
BHM 20036.473

Bibliographie et sources

Bibliographie

Gartenmeister, M. (2019). "Erkauffdt durch mich HRLando", Der Glasmaler Hans Rudolf Lando als Sammler von Scheibenrissen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 76 (3), 51–74.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. Bern: Stämpfli und Cie AG (2. Bd. S.30–31, Kat. Nr. 389).

Zeichen der Freiheit (1991). Das Bild der Republik in der Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts. Ausst.-Kat. Bern Kunstmuseum Juni bis September 1991.

Tobias Stimmer 1539–1584 (1984). Spätrenaissance am Oberrhein, Ausst. Kunstmuseum Basel Sept. bis Dez. 1984. Basel.

Thöne, F. (1975), Daniel Lindtmayer 1552–1606/07. Zürich u. München: Verlag Berichthaus u. Prestel-Verlag.

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_BE_2122
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventaire

Numéro de référence
BE_2122
Auteur·e et date de la notice
Marion Gartenmeister 2019