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Anlässlich des 1150-jährigen Jubiläums der Stadt Degersheim (837–1987) stiftete der Landamman und der Regierungsrat des Kantons St. Gallen diese Glaswand für die Kapelle des neu errichteten Altersheims in Degersheim. Heinrich Stäubli entwickelte zwei unterschiedliche Farb- und Ornamentkonzepte für die glasmalerische Gestaltung der Eingangsseite der Kapelle. Neben dem schlussendlich spiegelverkehrt ausgeführten Entwurf für eine Ornamentverglasung aus sich kreuzenden gelb-orangen und blau-violetten Bändern (HS_21), gibt es einen Vorschlag für eine ornamentale Verglasung aus geraden und gekrümmten Linien in zarten Grau-, Gelb- und Violetttönen (HS_408), die weniger dynamischer und weniger leuchtend gewirkt hätte, sich aufgrund ihrer Subtilität besser in die eher bescheidene räumliche Situation der kleinen Kapelle eingefügt hätte.
Die Glaswand ist auf eine kapellenseitige Betrachtung ausgerichtet. Obwohl die Glasmalerei auf die architektonischen Anforderungen der Wandseite mit Tür eingeht, steht sie in keinem proportionalen Verhältnis zu dem sehr kleinen Kapellenraum, die zur Nahsicht der raumhohen, über vier Meter hohen Glasmalerei zwingt. Möglicherweise, so lässt der Entwurf und die rückseitige Inschrift vermuten, war für die Glasmalerei zunächst eine primär foyerseitige Ansicht vorgesehen gewesen.
In der Kapelle befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite zudem ein Rundfenster mit weiss-rosa Ornamentverglasung (HS_1053), das ebenfalls von Heinrich Stäubli entworfen und ausgeführt wurde.
Datation
1989
Commanditaire / Donateur·trice
St. Gallen, Landamman · St. Gallen, Kantonsregierung
Propriétaire