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Hermann Schlumpf (10.1.1539–21.4.1603) von St. Gallen, der Sohn Kaspars und der Anna Schirmer, war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit Esther Zollikofer (1533–1577), in zweiter mit Elisabeth Kunz und in dritter mit Maria Ziegler. Nach Paul Boesch (1956, S. 20) befand sich in der 1944 liquidierten Sammlung von Stanley Mortimer in New York (Nr. I 48) eine Scheibe von "Lifter Zollikofferin Herman Schlumpf und 1564", d.h. eine Stiftung dieses Paares. Diese Scheibe ist in den Checklists des Corpus Vitrearum USA nicht nachzuweisen, d… Plus
Hermann Schlumpf (10.1.1539–21.4.1603) von St. Gallen, der Sohn Kaspars und der Anna Schirmer, war dreimal verheiratet, in erster Ehe mit Esther Zollikofer (1533–1577), in zweiter mit Elisabeth Kunz und in dritter mit Maria Ziegler. Nach Paul Boesch (1956, S. 20) befand sich in der 1944 liquidierten Sammlung von Stanley Mortimer in New York (Nr. I 48) eine Scheibe von "Lifter Zollikofferin Herman Schlumpf und 1564", d.h. eine Stiftung dieses Paares. Diese Scheibe ist in den Checklists des Corpus Vitrearum USA nicht nachzuweisen, d.h. vorläufig verschollen. Ein Scheibenfragment mit den Vollwappen Schlumpf und Zollikofer im Heylshof Worms (Foto Vitrocentre Romont; Swarzenski, 1927) bezieht sich vermutlich ebenfalls auf das vorliegende Ehepaar.
Das Oberbild mit Gottvater bei der Erschaffung Evas und mit Adam und Eva beim Sündenfall im Paradies verrät in seiner stilistischen Ausführung zwar die Hand Hörs. Die Erschaffung Evas basiert dabei auf dem Holzschnitt von Virgil Solis aus dessen Darstellungen zum Alten und Neuen Testament, die 1560 in Frankfurt am Main erschienen (Braunschweig, Herzog August Ulrich-Museum, VSolis AB 3.11 H). Weil es von seiner Form her nicht in den darunter befindlichen Rahmenteil passt, das heisst damit nicht passgenau verbleit ist, stellt sich jedoch die Frage, ob es allenfalls aus einem anderen, ungefähr gleichzeitig entstandenen Glasgemälde Hörs stammt und von einem unbekannten Restaurator anstelle des zerstörten originalen Oberbildes als Flickstück in vorliegende Scheibe eingesetzt wurde. Der ebenfalls aus einem einzigen Glas gebildete und in Grisaillemalerei ausgeführte untere Scheibenteil mit der Darstellung Gideons erweist sich eindeutig als nachträgliche Zufügung, die Hörs Komposition verunklärt. Dabei handelt es sich um das Oberbildfragment aus einer alten Scheibe.
Ebenfalls aus Glasgemälden Andreas Hörs stammen die Oberbildfragmente, die von einem unbekannten Restaurator an den Fuss von drei anderen in Schloss Altenklingen befindlichen Scheiben angestückt wurden. Dazu zählen das Fragment mit der Darstellung vom Gleichnis des verlorenen Schafes in Hörs Scheibe für Georg Buffler und Dorothea Zollikofer von 1567 (TG_169) sowie diejenigen in den Allianzwappenscheiben Georg Zollikofers von 1599 (TG_170) und Niklaus Zollikofers von 1613 (TG_171).
Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25.
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 40, Nr. 9.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 40.
Boesch, 1956, S. 20.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 59, Nr. 9.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 128.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C14, C16, D1 (28f., 31).
Moins Datation
1568
Commanditaire / Donateur·trice
Schlumpf, Hermann (1539–1603 · Zollikofer, Esther (1533–1577)
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1865 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen (Ankauf)