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Christoph Pfyffer von Altishofen (2. Februar 1593–17. September 1673), der Sohn Ludwigs und der Salome Bodmer sowie der Vater von Franz (1623–1696), heiratete 1618 Anna Meienberg aus Bremgarten und 1644 Maria Jacobea Cloos. Er kaufte 1618/19 von seinen Geschwistern die Herrschaft Altishofen und war mit einem Vermögen von mehr als 400 000 Gulden der reichste Luzerner seiner Zeit. Er war Meister der Luzerner Gesellschaft zu Safran und durchlief eine steile Ämterkarriere. So diente er seiner Heimatstadt ab 1616 als Gross- und ab 1630 als Kleinrat, über etliche Jahre als Vogt, 1648 als Stadtvenner, 1656 als Kommandant der Luzerner Truppen in der Schlacht bei Villmergen und 1664 als Bannerherr der Grossstadt… Plus
Christoph Pfyffer von Altishofen (2. Februar 1593–17. September 1673), der Sohn Ludwigs und der Salome Bodmer sowie der Vater von Franz (1623–1696), heiratete 1618 Anna Meienberg aus Bremgarten und 1644 Maria Jacobea Cloos. Er kaufte 1618/19 von seinen Geschwistern die Herrschaft Altishofen und war mit einem Vermögen von mehr als 400 000 Gulden der reichste Luzerner seiner Zeit. Er war Meister der Luzerner Gesellschaft zu Safran und durchlief eine steile Ämterkarriere. So diente er seiner Heimatstadt ab 1616 als Gross- und ab 1630 als Kleinrat, über etliche Jahre als Vogt, 1648 als Stadtvenner, 1656 als Kommandant der Luzerner Truppen in der Schlacht bei Villmergen und 1664 als Bannerherr der Grossstadt. Zudem übte er zwischen 1659 und 1673 in den ungeraden Jahren das Schultheissenamt aus (Lischer, 2010, S. 699). Christoph Pfyffer war ein Stiefbruder des Ittinger Kartäusers Heinrich Murer und der Bruder von Johann Ludwig Pfyffer, einem Wohltäter der dortigen Kartause (Früh, 1992).
1627 schenkten Pfyffer und seine erste Gemahlin Anna Meienberg in die Klosterkirche St. Klara von Bremgarten den Altar, der dort 1634 zur Aufstellung gelangte (Felder, 1967, S. 93). Eine 1662 in Auftrag gegebene Allianzwappenscheibe Pfyffers befindet sich im Rathaus Luzern (Galliker, 2009, S. 46f.).
Die Scheibe bildet das Gegenstück zu derjenigen von Pfyffers Sohn Franz, die sich ebenfalls im Museum der Kartause Ittingen befindet (Inv. T 71; TG_63). Weil sie ein Jahr nach dem Tode Christoph Pfyffers entstand, vermutet Margrit Früh, dass sie dessen Sohn Franz zusammen mit der Seinen zum Gedenken an seinen Vater in die Kartause Ittingen stiftete (Früh, 1983, S. 193). 1674 stiftete auch der Fischinger Abt Joachim Seiler zwei Rundscheiben in die Kartause (Rechnungsbuch des Joachim Seiler, Kloster Wonnenstein, Auszug von Adalbert Wagner im Staatsarchiv Thurgau Sign. 981, Dossier 1,0.3/34). Nun entdeckte Früh jüngst eine Inventarliste von Glasgemälden, die der Ittinger Klosterverwalter Giezendanner 1849 der Kloster-Zentralverwaltung Frauenfeld übergab. In der Liste werden auch die beiden betreffenden Scheibe genannt (Staatsarchiv Thurgau, Inv. 4’393’4/37; vgl. Früh, Bilderwelten). Sie wurden demnach ursprünglich in die Kartause Ittingen gestiftet, gelangten bei der Klosteraufhebung nach Frauenfeld und sind heute wieder an ihrem ursprünglichen Bestimmungsort ausgestellt.
Nach Hans Lehmann sollen die beiden Pfyffer-Scheiben 1674 vom Luzerner Glasmaler Hans Jakob Geilinger dem Jüngeren geschaffen worden sein. Obwohl man von ihm keine signierten Glasgemälde kennt, liegt die Annahme nahe, dass sie in dessen Betrieb entstanden, gab es doch in Luzern im Jahre 1674 keine andere Glasmalerwerkstatt. Allerdings arbeitete damals dort auch Geilingers 63-jähriger Vater Hans Jakob der Ältere nach wie vor als Glasmaler. Den Beleg dafür liefern die zwischen 1674 und 1677 nachweislich von ihm angefertigten sechs Bildscheiben in Graumalerei (Lehmann, 1941, Abb. 293–298). Weil sie sich in ihrer feinen Bemalung deutlich von den beiden Pfyffer-Rundscheiben abheben, spricht Vieles für Lehmanns Annahme, wonach diese nicht vom älteren, sondern vom jüngeren Geilinger gemalt wurden.
Die Scheibe wird genannt in:
Büchi, 1890, S. 38f., Nr. 23.
Stähelin, 1890, S. 41, Nr. 8.
Lehmann, 1941, S. 207, Abb. 300.
Früh, 1983, S. 193.
Früh, 1992.
Parsons Lillich, 2004, S. 154, Abb. IC 14/fig. 2.
Treydel, 2006, S. 91f.
Moins Datation
1674
Commanditaire / Donateur·trice
Pfyffer von Altishofen, Christoph (1593–1673) · Meyenberg, Anna · Cloos, Maria Jacobea, Luzern
Lieu de production
Propriétaire
Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)
Numéro d'inventaire
T 75 (Historisches Museum Thurgau)