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Franz Pfyffer von Altishofen (1623–1696), der Sohn Christophs (1593–1673), war in Luzern Stadtammann, Grossrat und 1673 Kleinrat sowie 1686–1696 Hauptmann der päpstlichen Schweizergarde in Rom (Zur Gilgen, 1929, S. 428).
Die Scheibe bildet das Gegenstück zu derjenigen von Pfyffers Vater Christoph, die sich ebenfalls im Museum der Kartause Ittingen befindet (Inv. T 75; TG_64). Margrit Früh vermutete bereits 1983, dass Franz Pfyffer seine Scheibe 1674 zusammen mit derjenigen seines 1673 verstorbenen Vaters zu dessen Gedenken in die Kartause stiftete… Plus
Franz Pfyffer von Altishofen (1623–1696), der Sohn Christophs (1593–1673), war in Luzern Stadtammann, Grossrat und 1673 Kleinrat sowie 1686–1696 Hauptmann der päpstlichen Schweizergarde in Rom (Zur Gilgen, 1929, S. 428).
Die Scheibe bildet das Gegenstück zu derjenigen von Pfyffers Vater Christoph, die sich ebenfalls im Museum der Kartause Ittingen befindet (Inv. T 75; TG_64). Margrit Früh vermutete bereits 1983, dass Franz Pfyffer seine Scheibe 1674 zusammen mit derjenigen seines 1673 verstorbenen Vaters zu dessen Gedenken in die Kartause stiftete. Franz Pfyffers Onkel, Johann Ludwig Pfyffer, war ein Gönner des Klosters gewesen (Früh, 1983, S. 193). 1674 stiftete auch der Fischinger Abt Joachim Seiler zwei Rundscheiben in die Kartause (Rechnungsbuch des Joachim Seiler, Kloster Wonnenstein, Auszug von Adalbert Wagner im Staatsarchiv Thurgau Sign. 981, Dossier 1,0.3/34). Nun entdeckte Früh jüngst eine Inventarliste von Glasgemälden, die der Ittinger Klosterverwalter Giezendanner 1849 der Kloster-Zentralverwaltung Frauenfeld übergab. In der Liste werden auch die beiden betreffenden Scheibe genannt (Staatsarchiv Thurgau, Inv. 4’393’4/37; vgl. Früh, Bilderwelten). Sie wurden demnach ursprünglich in die Kartause Ittingen gestiftet, gelangten bei der Klosteraufhebung nach Frauenfeld und sind heute wieder an ihrem ursprünglichen Bestimmungsort ausgestellt.
Nach Hans Lehmann sollen die beiden Werke 1674 vom Luzerner Glasmaler Hans Jakob Geilinger dem Jüngeren geschaffen worden sein. Obwohl man von ihm keine signierten Glasgemälde kennt, liegt die Annahme nahe, dass sie in dessen Betrieb entstanden, gab es doch in Luzern im Jahre 1674 keine andere Glasmalerwerkstatt. Allerdings arbeitete damals dort auch Geilingers 63-jähriger Vater Hans Jakob der Ältere nach wie vor als Glasmaler. Den Beleg dafür liefern die zwischen 1674 und 1677 nachweislich von ihm angefertigten sechs Bildscheiben in Graumalerei (Lehmann 1941, Abb. 293–298). Weil sie sich in ihrer feinen Bemalung deutlich von den beiden Pfyffer-Rundscheiben abheben, spricht Vieles für Lehmanns Annahme, wonach diese nicht vom älteren, sondern vom jüngeren Geilinger gemalt wurden.
Die Scheibe wird genannt in:
Büchi, 1890, S. 38, Nr. 22.
Stähelin, 1890, S. 41, Nr. 7.
Lehmann, 1941, S. 207, Abb. 299.
Früh, 1983, S. 193.
Früh, 1992.
Treydel, 2006, S. 91f.
Moins Datation
1674
Commanditaire / Donateur·trice
Pfyffer von Altishofen, Franz · Haas, Katharina, Luzern
Lieu de production
Propriétaire
Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)
Numéro d'inventaire
T 71 (Historisches Museum Thurgau)