Recherche
Der Weiler Glütsch bildet einen Teil der Gemeinde Zwieselberg im Amtsbezirk Thun und lag einst an der wichtigen Route zwischen dem Simmental und dem Thunerseegebiet. Laut Inschrift stiftete die Gemeinde ihre Scheibe in ihre Nachbarschaft. Doch ist bislang unbekannt, in welchen Bau des Umlandes das Glasgemälde ursprünglich gelangte.
Die Scheibe schliesst erstaunlicherweise nicht das Wappen der Gemeinde Zwieselberg ein, sondern vermutlich dasjenige der Thuner Pfisternzunft. Es ist daher kaum anzunehmen, dass es zum Originalbestand des Glasgemäldes gehört (vgl… Plus
Der Weiler Glütsch bildet einen Teil der Gemeinde Zwieselberg im Amtsbezirk Thun und lag einst an der wichtigen Route zwischen dem Simmental und dem Thunerseegebiet. Laut Inschrift stiftete die Gemeinde ihre Scheibe in ihre Nachbarschaft. Doch ist bislang unbekannt, in welchen Bau des Umlandes das Glasgemälde ursprünglich gelangte.
Die Scheibe schliesst erstaunlicherweise nicht das Wappen der Gemeinde Zwieselberg ein, sondern vermutlich dasjenige der Thuner Pfisternzunft. Es ist daher kaum anzunehmen, dass es zum Originalbestand des Glasgemäldes gehört (vgl. Jahresbericht BHM Bern 1916). Das Wappen hebt sich jedoch in Stil und Technik in keiner Weise von den übrigen Gläsern ab. Diese Widersprüche lassen sich sicher nur folgendermassen erklären: Das Pfisterwappen wird zu einer weiteren Scheibe der gleichen Serie gehört haben und von der Zunft an den gleichen Ort gestiftet worden sein. Später war sie offenbar jedoch nur noch im fragmentarischen Zustand erhalten, und das Wappen gelangte daher zu unbekannter Zeit als Flickstück in die bis auf ihr Wappen vollständig erhaltene Gemeindescheibe Glütsch-Zwieselberg.
Das Mittelbild stellt das Gleichnis vom Guten Hirten dar (Jo 10, 11–16), der sein Leben für die Schafe lässt, anstatt wie der Knecht vor dem angreifenden Wolf zu fliehen. Entgegen der allgemein üblichen Ikonographie ist Christus nicht selbst als Guter Hirte erkennbar, der dem Wolf mit dem Speer entgegentritt, sondern er steht vor seinen Jüngern als Prediger, der die Szene gutheisst. Der Bildspruch bedeutet dem Betrachter der Scheibe, dass die Schafe (die Gläubigen), die auf Christi Stimme hören und vertrauen, dem Angriff des Wolfes, d. h. allen Übeln entgehen. Damit wird auch deutlich, dass die Stiftung des Glasgemäldes ehemals in einem kirchlichen Rahmen erfolgte.
Moins Datation
1715
Commanditaire / Donateur·trice
Zwieselberg, Glütsch, Glütschberg, Gemeinde
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1916 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Bis 1916 Sammlung Knechtenhofer, Thun
Numéro d'inventaire
BHM 8887