Die Kirche von Bargen erfuhr 1671/72 einen mit einer Neuausstattung verbundenen tiefgreifenden Umbau, bei dem sie grosse Spitz- und Rundbogenfenster erhielt. 1969/70 wurde sie grundlegend restauriert. Obwohl für die Jahre um 1594 offenbar keine Erneuerungsarbeiten dokumentiert sind, dürften damals solche im Gange gewesen sein. Darauf deuten die beiden aus der Kirche Bargen kommenden Wappenscheiben, die 1594 vom Seckel- und Altseckelmeister Berns in Auftrag gegeben wurden. Die Annahme liegt nahe, dass die Stiftungen dieser zwei Amtmänner im Rahmen einer von Bern geleisteten finanziellen Unterstützung an Renovationsarbeiten an der Kirche erfolgten.
In seiner Publikation von 1893 verweist Wolfgang Friedrich von Mülinen auf die Aufzeichnungen seines Vaters Egbert Friedrich von Mülinen aus dem Jahr 1875. Diesen zufolge sollen sich damals im Schiff der Kirche von Bargen noch vier alte Scheiben befunden haben, die danach durch neue Glasgemälde ersetzt wurden. Ausser einer Wappenscheibe des Aarberger Landvogts Georg Koch von 1634 und einer Berner Ämterscheibe gehörten dazu "zwei sehr hübsche und gut erhaltene Scheiben, Hans Ulrich Megger, alt=Seckelmeister zu Bern 1594 [und] Hans Rudolf Sager, dieser Zeit Seckelmeister der Stadt Bern 1594." Bei diesen zwei Werken muss es sich um die Scheiben von 1594 handeln, die über die Sammlung Friedrich Bürkis 1881/82 in den Besitz des Bernischen Historischen Museums gelangten (BHM Bern, Inv. 388, 389). Von Mülinens Aussage ist allerdings insofern unklar, als darin zwar ausdrücklich zwei hübsche Scheiben des Jahres 1594 erwähnt werden, als Beleg dafür aber nur die Inschrift der gemeinsamen Stiftung von Ulrich Megger und Hans Rudolf Sager zur Sprache kommt. Dennoch ist nicht zu bezweifeln, dass Egbert Friedrich von Mülinen nicht nur diese Stiftung, sondern auch die alleinige von Hans Rudolf Sager 1875 in der Kirche Bargen sah (so auch Thormann/von Mülinen 1896; von beiden ins BHM Bern überführten Glasgemälden wurden für die Kirche in Bargen Kopien angefertigt). Hans Rudolf Sager, der 1594 von Ulrich Megger das Amt des Seckelmeisters übernahm, scheint damals in der Kirche Bargen somit nicht nur als Stifter, sondern auch als Mitstifter einer Scheibe in Erscheinung getreten zu sein.
Ulrich Megger (vor 1530–1599), Sohn des Berner Bauherren Ulrich, heiratete 1550 Küngold Mutter und 1557 Dorothea Wyg. Er wurde 1555 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, 1569 Unterspitalmeister, 1575 Heimlicher und 1576 Bauherr. Von 1576 bis 1597 war er Kleinrat, 1580 Geheimer Rat, 1580 bis 1594 Deutschseckelmeister sowie zwischen 1587 und 1593 Mitglied der Berner Delegation bei Münzkonferenzen mit Freiburg und Solothurn (Jahrbuch BHM Bern 1931; HLS 8/2009, S. 420).
Der Riss zu einer Wappenscheibe Ulrich Meggers von 1581 befindet sich in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums (Inv. 20036.155; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 227). Er muss für Meggers Wappenstiftung bestimmt gewesen sein, die 1581 ins Pfarrhaus von Mandach kam. In unbekanntem Besitz erhalten ist eine Scheibe von ihm aus dem Jahr 1593. Eine weitere stiftete er 1594 zusammen mit Hans Rudolf Sager in die Kirche Bargen (BHM Bern, Inv. 389). Zudem gibt es von ihm im Historischen Museum Aargau auf Schloss Lenzburg eine Scheibe, die er 1595 der Kirche Königsfelden verehrte. Für ihn geschaffen wurde vermutlich auch der undatierte Riss der Sammlung Wyss mit dem Wappen Megger in Begleitung eines Bären-Halbartiers in der Art desjenigen auf Meggers Scheibe von 1593 (BHM Bern, Inv. 20036.345; Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nr. 304).
Hans Rudolf Sager (20.11.1547–22.2.1623), der Sohn des Hans und der Maria Wysshan, war der letzte männliche Vertreter seines Geschlechts. 1568 heiratete er Margaretha Fellenberg, die Tochter Konrads, und in zweiter Ehe 1594 Apollonia Augsburger, die Tochter Michaels. Er wurde in Bern 1570 in den Gross- und 1580 in den Kleinrat aufgenommen. Er diente seiner Stadt als Schultheiss von Unterseen (1573–1579), Venner zu Schmieden (1580), Bauherr (1586) und Deutschseckelmeister (1594–1621). 1597 bis 1621 amtete er schliesslich als Berner Schultheiss. 1584 war er Gesandter bei der Bundesbeschwörung in Genf und 1590 beteiligte er sich zusammen mit Schultheiss Abraham von Graffenried in St. Maurice an den erfolglosen Friedensverhandlungen mit Herzog Karl Emanuel von Savoyen. 1602 stand er an der Spitze der eidgenössischen Gesandtschaft, die in Paris den Bund mit König Heinrich IV. beschwor (HLS 10/2011, S. 609f.; HBLS 5/1929, S. 784). Von ihm gibt es im Bernischen Historischen Museum ein Bildnis als Schultheiss und ein Bild Marignys, das Sager beim Schwur für die Eidgenossen bei Heinrich IV. von Frankreich zeigt. An seine Ehe mit Margaretha Fellenberg erinnert ein auf roter Atlasseide gesticktes Tauftüchlein von 1591 und an diejenige mit Apollonia Ausgsburger ein 1616 datiertes Abendmahlstischtuch aus der Kirche Twann mit den Wappen beider Eheleute. Ein bunt gestickter Bettvorhang mit den gleichen Wappen von 1595 befand sich 1912 in Genf (Jahresbericht BHM Bern 1916, S. 19).
Ausser den beiden Scheiben aus der Kirche Bargen (BHM Bern, Inv. 388, 389) existieren von Hans Rudolf Sager eine Rundscheibe von 1602 in Privatbesitz (BE_961) und ein Glasgemälde von 1615 (BHM Bern, Inv. 8857). Verschollen sind seine Scheibe von 1588 aus dem im 16. Jahrhundert der Familie Sager gehörenden Rebbgut Wingreis bei Twann (Auktionskatalog Stuker 1972, Nr. 506) sowie eine weitere von ihm um die gleiche Zeit ins Zunfthaus von Zofingen gemachte Stiftung (Lehmann 1945, S. 47). Zudem befindet sich in der Kunstbibliothek Berlin ein Riss, den Hans Jakob Düntz 1597 für eine von ihm gestiftete Wappenscheibe schuf (Inv. Hdz 1675).
Nach den Angaben zu den Fotos der beiden Scheiben im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich soll die von den beiden Seckelmeistern gemeinsam gemachte Stiftung von Samuel Sybold (so auch Hans Lehmann), diejenige Hans Rudolf Sagers hingegen von Hans Jakob Hübschi stammen. Obwohl die zwei Glasgemälde im gleichen Jahr, für den gleichen Ort und im Auftrag des gleichen Stifters bzw. Mitstifters entstanden, lassen sie sich aufgrund ihrer stilistischen Ausführung denn auch in der Tat kaum ein und derselben Hand zuweisen. Die Zuschreibung der Scheibe mit den Wappen Megger und Sager an Samuel Sybold ist sicher abzulehnen. Die zahlreichen, in den 1590er Jahren in Bern arbeitenden Glasmaler, die nur selten durch gesicherte Werke belegt sind, und der allgemeine Zeitstil erschweren die stilistische Zuweisung an einen bestimmten Glasmaler. Gewisse, eher allgemeine Ähnlichkeiten finden wir in dem Werk des unbekannten Glasmalers, der dem die Wappenscheiben Hieronymus Stettlers (1594), Anton Gassers (1583?), Peter Kochs (1587) und Hans Franz Nägelis (1586) im Bernischen Historischen Museum zugeschrieben werden können (Inv.-Nr. BHM 37913, 1926, 4983, 5528), doch zeichnet sich die vorliegende Scheibe durch einen anderen Figurenstil und Schriftcharakter aus.