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Das bis 1995 um 1630 datierte und, wohl aus stilistischen Gründen, Melchior Müller ab Lauried (um 1602–1672) von Zug zugewiesene Hinterglasgemälde wurde von Frieder Ryser später der "Werkstatt der Judith-Schale von Berlin" (1551?) zugeschrieben (vgl. Inv.-Nr. 1979.15), da es nicht die für gelernte Glasmaler oft bezeichnende Radiertechnik aufweist (Amalierte Stuck 1995. S. 26/127).
Das Mass der Glastafel (26,1 x 23,6 cm) entspricht gemäss Ryser 8,5 x 7,75 Trienter Zoll. Neben der hohen Glasqualität weist das Bild mit der feinen Konturenzeichnung, den warmen Lüsterfarben und den reichen Goldeffekten mit wenig Radierungen viele Eigenschaften auf, die auch mehrere, meist religiöse Hinterglasmalereien besitzen, die bisher mit der Region Venetien, nun aber seit Frieder Rysers Forschungen eher dem "welschen", d… Plus
Das bis 1995 um 1630 datierte und, wohl aus stilistischen Gründen, Melchior Müller ab Lauried (um 1602–1672) von Zug zugewiesene Hinterglasgemälde wurde von Frieder Ryser später der "Werkstatt der Judith-Schale von Berlin" (1551?) zugeschrieben (vgl. Inv.-Nr. 1979.15), da es nicht die für gelernte Glasmaler oft bezeichnende Radiertechnik aufweist (Amalierte Stuck 1995. S. 26/127).
Das Mass der Glastafel (26,1 x 23,6 cm) entspricht gemäss Ryser 8,5 x 7,75 Trienter Zoll. Neben der hohen Glasqualität weist das Bild mit der feinen Konturenzeichnung, den warmen Lüsterfarben und den reichen Goldeffekten mit wenig Radierungen viele Eigenschaften auf, die auch mehrere, meist religiöse Hinterglasmalereien besitzen, die bisher mit der Region Venetien, nun aber seit Frieder Rysers Forschungen eher dem "welschen", d.h. dem italienischen Südtirol verbunden werden (Glanzlichter 2000. S. 63). Die kleinen Reste des Himmels zeigen die für die Südtiroler Malschule charakteristischen Wolkenformen. Die nachträgliche Akzentuierung der Schattenpartien im Inkarnat ist dem Vorgehen ähnlich, das im Hinterglasbild "Madonna della Palma" (Inv.-Nr. RY 785) angewandt wurde. Für die Datierung wurde die Ornamentik des Hinterglasbildes mit der des Bildes "Jesus vor dem Hohepriester" im Altar von Villefranche-en-Rouergue von 1549 verglichen (Ecouen, Musée de la renaissance Inv.-Nr. E: Cl 10722).
Zudem wurden als Vergleiche herangezogen: die Roxelane-Schale (3. V. 16. Jh.) im Bayerischen Nationalmuseum, München, Inv.-Nr. G 553 und eine Schale im Museo Civico, Turin, Inv.-Nr. V. O. 179-3050.
Moins Datation
Um 1550
Période
1530 – 1570
Date d'entrée
2000
Donateur·trice / Vendeur·euse
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1992)
Numéro d'inventaire
RY 809