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PSV_721: Darbringung Jesu im Tempel – Mariä Lichtmess
(FR_Romont_VMR_PSV_721_01)

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Titel

Darbringung Jesu im Tempel – Mariä Lichtmess

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Italien · (Südtirol) oder
Hall in Tirol · Bezirk Innsbruck Land · Tirol · Österreich · ?
Datierung
Um 1550
Masse
35.6 x 32.9 cm (mit Rahmen); 25.3 x 22.7 cm (im Licht); 26.1 x 23.6 x 0.19/0.22 cm (Glastafel)

Ikonografie

Beschreibung

Da nach jüdischem Glauben das erstgeborene Kind Jahwe gehört, findet am 40. Tag nach der Geburt im Tempel das feierliche Darbringungs- und Reinigungsopfer statt (Lev. 12,6–8). Vorne links kniet mit gefalteten Händen betend die Mutter Maria in rotem Kleid und blauem Mantel. Hinter ihr steht im Profil der kahlköpfige, graubärtige hl. Josef in gelbem Gewand mit grünem Mantel. Er hat den Vogelkäfig mit den zwei Opfertauben auf die Altarstufen niedergelegt. Unter dem Baldachin nimmt der greise Hohepriester Simeon von einem Priester den Jesusknaben entgegen, um ihn als Erstgeburt dem Herrn zu weihen (Lk 2,22–24). Gleich wird er Jesus, der sich zur Mutter zurückwendet, als den verheissenen Erlöser erkennen und ihn als das Licht preisen, das die Heiden erleuchten und seinem Volk zum Heil erstrahlen soll. Hinten wird die betagte Hanna, deren Rolle als Prophetin an ihrem Sprechgestus erkennbar ist, ins Loblied einstimmen. Als Assistenzfiguren des göttlichen Geschehens erscheinen Engel, deren Kerzen in ihren Händen auf die Lichterprozession und das katholische Fest Mariä Lichtmess hinweisen (2. Februar), da in dieser Gedenkfeier der Präsentation Jesu die Lichterweihe stattfand. Im Hintergrund ist die säulengestützte Architektur des Tempels mit tonnengewölbter Kassettendecke erkennbar.
Neue schwarze Hinterlegung. Neuer Rahmen.
Geschliffene Glastafel sehr guter Qualität, entweder im Zylinderblas- oder im Streichverfahren hergestellt. Wenige kugelige bis spitz-spindelförmige, parallele, sehr kleine Gasblasen. Nur wenige, äusserst kleine Ascherückstände. Ränder geschnitten. Ecken nicht gekappt.

Iconclass Code
11Q7615 · Mariä Lichtmeß (zweiter Februar)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Grössere Fehlstellen. Alte Unterlage fehlt. Restauriert, neu schwarz hinterlegt.

Technik

Konturenmalerei. Hinterglasbemalung (besonders der Inkarnate, Kleider Mariä usw.), Eglomisé mit Blattsilber (grüne Gewänder, Vorhänge, Altartuch usw.), Eglomisé mit Blattgold (Engelsgewand, Nimben usw.).

Entstehungsgeschichte

Forschung

Das bis 1995 um 1630 datierte und, wohl aus stilistischen Gründen, Melchior Müller ab Lauried (um 1602–1672) von Zug zugewiesene Hinterglasgemälde wurde von Frieder Ryser später der "Werkstatt der Judith-Schale von Berlin" (1551?) zugeschrieben (vgl. Inv.-Nr. 1979.15), da es nicht die für gelernte Glasmaler oft bezeichnende Radiertechnik aufweist (Amalierte Stuck 1995. S. 26/127).
Das Mass der Glastafel (26,1 x 23,6 cm) entspricht gemäss Ryser 8,5 x 7,75 Trienter Zoll. Neben der hohen Glasqualität weist das Bild mit der feinen Konturenzeichnung, den warmen Lüsterfarben und den reichen Goldeffekten mit wenig Radierungen viele Eigenschaften auf, die auch mehrere, meist religiöse Hinterglasmalereien besitzen, die bisher mit der Region Venetien, nun aber seit Frieder Rysers Forschungen eher dem "welschen", d.h. dem italienischen Südtirol verbunden werden (Glanzlichter 2000. S. 63). Die kleinen Reste des Himmels zeigen die für die Südtiroler Malschule charakteristischen Wolkenformen. Die nachträgliche Akzentuierung der Schattenpartien im Inkarnat ist dem Vorgehen ähnlich, das im Hinterglasbild "Madonna della Palma" (Inv.-Nr. RY 785) angewandt wurde. Für die Datierung wurde die Ornamentik des Hinterglasbildes mit der des Bildes "Jesus vor dem Hohepriester" im Altar von Villefranche-en-Rouergue von 1549 verglichen (Ecouen, Musée de la renaissance Inv.-Nr. E: Cl 10722).
Zudem wurden als Vergleiche herangezogen: die Roxelane-Schale (3. V. 16. Jh.) im Bayerischen Nationalmuseum, München, Inv.-Nr. G 553 und eine Schale im Museo Civico, Turin, Inv.-Nr. V. O. 179-3050.

Datierung
Um 1550
Zeitraum
1530 – 1570
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Italien · (Südtirol) oder
Hall in Tirol · Bezirk Innsbruck Land · Tirol · Österreich · ?
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Sibyll Kummer, Zürich · R.+F. Ryser (1992)

Inventarnummer
RY 809

Bibliografie und Quellen

Literatur

"Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld". Hinterglaskunst von der Antike bis zur Neuzeit. (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 11.8.–12.11.1995) Murnau 1995. S. 126/127, Kat.-Nr. G 9 ("vermutlich M. Müller ab Lauried, Zug").

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 63, 65 (Abb.), 68, Kat.-Nr. 28; S. 300, 303, Abb. 21 und 23.

Jolidon, Yves und Frieder Ryser. Hinterglasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen des Vitromusée Romont. Romont 2006. S. 56, Abb. 50.

Vgl.:

Pettenati, Silvana. I vetri dorati graffiti e i vetri dipinti. Museo Civico di Torino. Torino 1978. S. 33, Kat.-Nr. 34; Taf. 37.

Ausstellungen

11.8.–12.11.1995: "Amalierte Stuck uff Glas / Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld" von der Antike bis zur Neuzeit. Murnau, Schlossmuseum.

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_721_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_721
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 2010; Elisa Ambrosio 2016