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TG_40: Bildscheibe Hans Konrad Kauf mit Esther und Ahasver
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_40)

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Titel

Bildscheibe Hans Konrad Kauf (Kauff) mit Esther und Ahasver

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1680

Ikonografie

Beschreibung

In der Bildmitte kniet Esther vor dem auf dem Löwenthron sitzenden König Ahasver, um Fürsprache für die Juden einzulegen (Est 5, 1–4). Neben ihr steht eine weitere Bittstellerin, neben dem König halten Soldaten Wache. Im Hintergrund ist eine Stadt zu erblicken. Je ein Pfeiler mit vorgesetzter blauer Halbsäule sowie eine Spiralsäule mit Karyatide begrenzen die Szene seitlich. Am unteren Rand ist das Vollwappen des Stifters vor die Inschriftenkartusche mit dessen Namen gesetzt. Über dem mit einer Schriftrolle belegten Gebälk ist eine weitere Kartusche mit einem Spruch angebracht. Links davon erscheint die Fortuna mit Flügeln und dem Schicksalsrad in der Hand. Sie steht vor ruhigem Meer und zu ihren Füssen befinden sich als Allegorien für Geiz und Neid ein Mann mit Speer sowie ein Hund. Auf der Gegenseite ist ebenfalls eine geflügelte Frauenfigur dargestellt, diesmal vor stürmischem Meer. Von zwei Seeungeheuern sowie einer Teufelsgestalt (Stolz und Verfolgung) begleitet, symbolisiert sie das Unglück.

Iconclass Code
46A122(KAUF) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KAUF)
54F12 · Glück, glückliche Fügung; Ripa: Fato, Fortuna, Fortuna aurea, Fortuna buona, Fortuna pacifica overo clemente, Sorte
56BB22 · Not, Leid; Ripa: Miseria mondana
71Q6 · Esther vor Ahasver (Esther 5:1-4)
96A5(AVARITIA) · Avaritia (römische Personifikation)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Kauf, Hans Konrad: In Rot ein halbes goldenes Mühlrad, besetzt von goldenem, von den goldenen Majuskeln HC und K beseitetem Hauszeichen; Helm: blau mit goldener Spange; Helmzier: rot und golden; Helmzier: ein geschlossener, mit dem buchstabenlosen Schildbild belegter roter Flug.

Inschrift

Hans Cůn radt Kauff / zu Wellhauβen der Zeit Grichts / schrÿber der her schafft Wellenbe[rg] / Anno 1680
Beim Wappen: CVM DEO (mit Gott) / Fide Sed cui Vide (Trau schau wem)
[J]m G l ück sitlich / Jm vnglück Miβ[lich]
FORTVNA / Auaritia / Invidia. Sup:[erbia] / Pers[ecutio]
Das G[l]ück hat Nÿd drůmb důltig Lÿd / [Jm Vngl]ück auch den Zorn vermÿd. / Werend der [Nÿdern] noch so vill / So gschicht doch was Gott haben / will
Esther am 4. 5. 6. vnd 7. Cap: / Die Königin Esthe r in höchster demůt tridt / für den König, ihne vmb gnad vnd z'gaste bitt. / vnd Ham̅an im stoltz, thůt zvil vff ihn trowe̅ / hat er Jhm selbsten ein groβ vnglück bowen

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Sllbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut den Kirchenbüchern der evangelischen Kirchgemeinde Felben, zu der Wellhausen gehörte, wurde Hans Konrad Kauf am 1. April 1652 als Sohn Kaspars und der Anna Schmid getauft (Staatsarchiv Thurgau, Slg. 13.2.0/138). Er war Gerichtsschreiber der Herrschaft Wellenberg. Sein Vater, Gerichtsvogt von Wellenberg, hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt. Dieser sowie Hans Konrads Bruder Hans Kaspar (*1650) hatten ebenfalls eine Scheibe in das Schützenhaus gestiftet (TG_39, TG_93; Früh, in: Das Rathaus, 1983, S. 30). Hans Konrad heiratete 1690 Christina Schneebeli (*um 1667) und verstarb im Jahr 1709.

Die vorliegende Scheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah.
1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).

Die Scheibe wird genannt in:
Pupikofer, 1871, S. 438.
Büchi, 1890a, S. 32.
Büchi, 1890b, S. 39f., Nr. 27.
Stähelin, 1890, S. 45, Nr. 36.
Kriesi, 1924.
Rickenmann, 1940, Abb.
Knoepfli, 1950, S. 143f., 442.
Boesch, 1955, S. 91.
Lang, 1973, S. 28.
Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18d.
Früh, 2001, S. 89f.

Datierung
1680
StifterIn

Kauf (Kauff), Hans Konrad, Wellhausen, Gerichtsschreiber Herrschaft Wellenberg

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Seit 1833 Schützenhaus Frauenfeld

Inventarnummer
TD 32

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Büchi, J. (1890a). Über die Glasmalerei überhaupt und über thurgauische Glasgemälde insbesondere. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Büchi, J. (1890b). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Kriesi, H.M. (1924). Bilder aus der Geschichte der Schützengesellschaft Frauenfeld. Beilage zum Programm der Thurgauischen Kantonsschule Schuljahr 1923/24. Frauenfeld: Huber & Co.

Lang, M. (1973). 450 Jahre Stadtschützen Frauenfeld. [S.l.], [s.d.].

Pupikofer, J.A. (1871). Geschichte der Stadt Frauenfeld von ihrer ältesten Zeit bis auf die Gegenwart. Festschrift auf den hundertsten Erinnerungstag der Feuersbrunst vom 19. Heumonat 1771. Frauenfeld: J. Huber.

Das Rathaus Frauenfeld (1983). Frauenfeld: Bürgergemeinde.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto–Sadag AG.

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Weiteres Bildmaterial

Foto Schweizerisches Nationalmuseum 32669

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_40
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Bürgergemeinde Frauenfeld
Eigentümer*in

Seit 1888 Depositum Bürgergemeinde Frauenfeld im Historischen Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_40
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020