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FR_10: Wappenscheibe Jost Python 1645
(FR_Freiburg_Perolles_FR_10)

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Titel

Wappenscheibe Jost Python 1645

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1645

Ikonografie

Beschreibung

Vor Rankendamast steht das volle Stifterwappen. Zu seinen Seiten erheben sich vor breiten Pilastern zwei weibliche Tugendallegorien. Links hält die Gerechtigkeit (Justitia) mit verbundenen Augen Schwert und Waage. Rechts giesst die Mässigkeit (Temperantia) Wasser aus einem Krug in eine Schale. Im Oberbild ist zwischen Podesten eine Hirschjagd dargestellt. Ein Reiter treibt mit seinen Hunden den Hirsch direkt in die Lanze des unberittenen Jägers. Am Fuss der Scheibe nimmt die Rollwerkkartusche mit der Inschrift die volle Scheibenbreite ein.

Iconclass Code
11M42 · Mäßigkeit, Temperantia (Ripa: Temperanza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
43C11 · Jagen; die Jagd
46A122(PYTHON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PYTHON)
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Python: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender, doppelschwänziger goldener Löwe, 2 und 3 fünfmal schräglinks geteilt von Schwarz und Gold; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über gold-schwarzem Wulst ein wachsender goldener Löwe.

Inschrift

Stifterinschrift: H. Hauptman Jost Pytton ge= / wesner Landtuogt zu Wippingē / vnd Grienningen. 1645.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Einzelne Sprünge. Füsse der Pilasterfigur rechts ergänzt (1940). Retuschen.
Restaurierung: 1932: Hans Drenckhahn, Thun; 1940: Hans Meyer, Zürich (ergänzt, neu verbleit, retuschiert); 1976/77: Konrad Vetter, Bern.

Technik

Farbloses, rotes, hellrotes und violettes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen Schmelzfarben. Brandmarken.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Jost Python wurde am 3.4.1599 als Sohn Pankraz Pythons und Barbara Fegelys (vgl. FR_103) geboren (StAF Taufbuch IIa 3a, p. 103). Er wurde 1627 ins Bürgerrecht aufgenommen, kam 1631 als Vertreter des Spitalquartiers in den Grossen Rat, war 1635–1640 Vogt von Everdes und Vuippens, 1643 Sechziger, 1646 und 1652 Heimlicher, 1648–1651 Venner des Spitalquartiers und 1653 Hauptmann in französischen Diensten. Mit seiner Frau Margaretha Gottrau liess er in der Stadtkirche drei Kinder taufen (StAF Taufbuch IIa 5a, p. 143, 172, 295). Jost Python starb 1662. Sein Wappen ziert um 1650 auch ein Gewölbe im rechten Seitenschiff der damaligen Stadtkirche, heute Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg (Vevey Armorial III. 1943. S. 94). Eine weitere Scheibe des Stifters mit seinem und dem Wappen seiner Frau von 1636 aus der Kirche von Morlon hat sich im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg erhalten (FR_121). Die selben Tugenden nach gleicher, bisher unbekannter Vorlage finden sich auch auf der Scheibe Hans Reynolds (FR_11) und auf einer Scheibe Ludwig Pythons aus dem Jahr 1651 (Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main. Inv.-Nr. 5973. Boesch 1952. S. 115; Beeh-Lustenberger 1965. S. 269–270; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 10.1).
Die Scheibe Jost Pythons gehört zu einer kleineren Serie von Wappenscheiben der Familie Reynold (1645–
1663). Sie sind gleich gross und stammen alle vom gleichen Glasmaler. Dass sie ursprünglich in die Kapelle gestiftet wurden, ist letztlich nicht zwingend. Aufgrund ihrer geringen Grösse (ca. 33 x 21 cm) könnten sie auch aus
dem Schloss stammen.
Aus stilistischen und schriftanalytischen Gründen ist das vorliegende Werk ebenso wie die Scheiben FR_11, FR_12, FR_13 sicher in der Werkstatt Jost Hermanns entstanden.

Datierung
1645
StifterIn

Python, Jost (1599–1662)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Gottfried Keller-Stiftung

Inventarnummer
GKS 764

Bibliografie und Quellen

Literatur

Mandach, Conrad von. Die St. Bartholomäus-Kapelle in Pérolles-Freiburg. In: Bericht der Gottfried-Keller-Stiftung 1932–1945. 2. Folge. S. 44–46.

Strub, Marcel. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome III: La ville de Fribourg. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 41) Bern 1959. S. 334, Nr. 5.

Boesch, Paul. Zur Geschichte der Freiburger Glasmalerei. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 13, 1952. S. 115.

Trümpler, Stefan. Die Glasgemälde der Kapelle von Pérolles in Freiburg im Besitz der Gottfried Keller-Stiftung. Bestandesuntersuchung 1989 – Schweiz. Zentrum für Forschung und Information zur Glasmalerei, Romont. Romont 1989. S. 6.

Landolt, Hanspeter. Gottfried Keller-Stiftung. Sammeln für die Schweizer Museen / Fondation Gottfried Keller. Collectionner pour les Musées Suisses / Fondazione Gottfried Keller. Collezionare per i musei svizzeri 1890–1990.Bern 1990. S. 99, 109, 618.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 10.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 69, 164, 253, 305, 318.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 505, 548.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 504, Nr. 10.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) V, 1930. S. 358, Nr. 10.

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978.

Beeh-Lustenberger, Suzanne (Bearb.). Glasgemälde aus Frankfurter Sammlungen. Frankfurt a. M. 1965.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 155.

Gottrau, Nicolas de. Histoire généalogique de la famille de Gottrau. Genève (in Vorbereitung).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Taufbücher.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6430 (1930); 34408 (1940)

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_Perolles_FR_10
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern
Eigentümer*in

Gottfried Keller-Stiftung

Inventar

Referenznummer
FR_10
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2015

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