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Die drei segmentförmigen Einbuchtungen unterhalb des Figurenbildes lassen darauf schliessen,dass in der Fusszone ursprünglich drei ovale Wappen eingesetzt waren. Dabei kann es sich nicht um die heute darunter platzierten drei Wappen der Familie Rohr gehandelt haben. In einem Glasstück vereint, geben sich diese nämlich unzweifelhaft als ein altes Flickstück zu erkennen.
Das alttestamentarische Thema von Abraham und Isaak war bei den reformierten Scheibenbestellern sehr beliebt. Ähnlich dargestellt ist Abrahams Opfer auf einem Scheibenriss der Sammlung Wyss im Bernischen Historischen Museum (ca. 1640/50) und auf dem ebenfalls dort befindlichen Riss Daniel Lindtmayers von 1590, der 1611 in den Besitz des Berner Glasmalers Abraham Sybold gelangte (Hasler 1996/97, Bd. 2, Kat.-Nrn. 435, 527). Motivisch sehr ähnlich ist auch ein von Hans Ulrich I. Fisch signierter Riss von 1605 in der Graphischen Sammlung der ETH Zürich (Mappe 655, Fisch). Der vorliegenden Scheibe lassen sich denn auch gewisse stilistische Analogien zu Werken aus der Aarauer Werkstatt Fischs nicht absprechen. Allerdings zeichnet sich diese durch ein besonderes, ins Rosa oder Hellorange tendierendes Eisenrot aus. Dasselbe findet sich in noch ausgeprägterem Masse ebenfalls auf der Scheibe Hans Pfisters von 1614 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 8954). Der Glasmaler liess sich bislang nicht identifizieren.
Datation
um 1630
Période
1600 – 1660
Localisation d'origine
Propriétaire
Seit 1916 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Bis 1916 Sammlung Knechtenhofer, Thun.
Numéro d'inventaire
BHM 8953