Recherche
Von aussen betrachtet scheint die vertikale Betonverglasung vom Eingangsbereich ausgehend ein dahinter liegendes Treppenhaus zu markieren. Tatsächlich zieht sich das vertikale Betonfenster jedoch durch alle dahinter liegenden Wohnungen. Somit besitzen die Bewohner:innen jeweils ein Stück Kunst in den eigenen vier Wänden, gleichzeitig stellt es eine kollektive Teilhabe an dieser Glaskunst am Bau dar. Der Beton ist schwarz eingefärbt, sodass das farbige Dallglas je nach Tageslicht durch den Kontrast noch leuchtender in Erscheinung tritt… Plus
Von aussen betrachtet scheint die vertikale Betonverglasung vom Eingangsbereich ausgehend ein dahinter liegendes Treppenhaus zu markieren. Tatsächlich zieht sich das vertikale Betonfenster jedoch durch alle dahinter liegenden Wohnungen. Somit besitzen die Bewohner:innen jeweils ein Stück Kunst in den eigenen vier Wänden, gleichzeitig stellt es eine kollektive Teilhabe an dieser Glaskunst am Bau dar. Der Beton ist schwarz eingefärbt, sodass das farbige Dallglas je nach Tageslicht durch den Kontrast noch leuchtender in Erscheinung tritt.
Ernst Krummenacher (*1919) liess das viergeschossige Mehrfamilienhaus im Stadtteil St. Georgen im Jahr 1960 durch das St. Galler Architekturbüro Willy Stäbler errichten. Für die künstlerische Ausstattung beauftragte er den Künstler und Glasmaler Heinrich Stäubli, eine grossformatige Betonverglasung zu entwerfen und im Sommer 1960 auszuführen. Die Betonverglasung ist als vertikales Band oberhalb des Eingangsbereich in der Fassade eingelassen und zieht sich durch alle Geschosse. Eine bauzeitliche Schwarzweissfotografie des Mehrfamilienwohnhauses dokumentiert die Situation im Sommer 1960, während das Kunstwerk bereits fertiggestellt ist, gehen die Bauarbeiten im Eingangsbereich und auf dem Vorplatz noch weiter (siehe weiteres Bildmaterial).
Der Architekt Willy Stäbler (4.4.1920–27.1.2011) hatte mit Heinrich Stäubli bereits zwei Jahre zuvor für den Neubau und die künstlerische Ausstattung des Restaurants Adler in St. Georgen zusammengearbeitet. Möglicherweise empfahl Stäbler den Glasmaler an Krummenacher. Krummenacher verstand den Auftrag als Förderung von Heinrich Stäubli, der nur zwei Jahre zuvor sein eigenes Atelier eröffnet hatte und auf Aufträge angewiesen war.
Moins Datation
Sommer 1960
Commanditaire / Donateur·trice
Propriétaire
Felix Krummenacher und Beat Krummenacher