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TG_1680: Wappenscheibe Benedikt Rennhas, Abt Kloster Fischingen
(TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1680)

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Titre

Wappenscheibe Benedikt Rennhas, Abt Kloster Fischingen

Type d'objet
Artiste
Erhart, Tobias · zugeschr.
Datation
1602
Dimensions
32 x 20.6 cm im Licht

Iconographie

Description

Das gevierte Wappen des Fischinger Abtes Benedikt Rennhas ist vor farblosem Grund auf die gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Es wird zu beiden Seiten von je zwei in der schmalen, doppelstöckigen Arkadenöffnung stehenden Heiligen begleitet. In den beiden oberen Etagen sind es Johannes der Täufer mit dem Lamm (links) und Johannes Evangelist (rechts), die Klosterpatrone, in den beiden unteren Benedikt, der Namenspatron des Abtes (links), und Anna selbdritt (rechts). Das durch die Scheitelkartusche des zentralen Bogens in zwei Felder unterteilte Oberbild zeigt Begebenheiten aus der Geschichte der hl. Idda, links die Auffindung des Ringes und deren Sturz von der Toggenburg sowie rechts deren Kirchgang mit dem Hirsch.

Code Iconclass
11H(BENEDICT) · Benoît de Nursia, abbé du Mont Cassin et fondateur de l'ordre des Bénédictins; attributs possibles : aspergès, livre, coupe (parfois brisée) d'où s'échappent deux serpents, corbeau tenant dans son bec un pain, crible brisé (plateau)
11H(JOHN THE BAPTIST) · Jean Baptiste; attributs possibles : livre, croix de roseau, coupe baptismale, rayon de miel, agneau, bâton
11H(JOHN) · l'apôtre Jean l'Évangéliste; attributs possibles : livre, chaudière, calice d'où s'échappe un serpent, aigle, palme de martyr, rouleau
11HH(IDDA) · sainte (IDDA)
44A1(+6) · blason, armoiries (en tant que symbole d'un état, etc.) (+ église, monastère; ecclésiastique)
46A122(RENNHAS) · armoiries, héraldique (RENNHAS)
73A221 · 'Anna selbdritt', 'Sainte Anne à trois' ou 'Sainte Anne Trinitaire', c.-à-d. : Anne, Marie et Jésus enfant se tenant tout près l'un de l'autre
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Rennhas, Benedikt, Abt Kloster Fischingen: Geviert, 1 und 4 in Blau zwei übereinander vorbeischwimmende silberne Fische (Fischingen), 2 und 3 in Rot ein grünes Kleeblatt auf grünem Dreiberg mit darüber springendem silbernem Hasen, im rechten Obereck ein sechsstrahliger goldener Stern (Rennhas); anstelle von Helm und Helmzier: blaue Mitra mit grünen Infuln, goldenem Pedum und silbernem Panisellus.

Inscription

BENEDICTVS VON GOTTES / GNADEN ABBT DES WIRDIG / EN GOTZSHAVS FISCHINGEN / ANO 1602
S IOHANES TOVF / S IOH[ANE]S EV / S B[ENE]DICTVS / S ANNA (in eckigen Klammern die nicht mehr vorhandenen bzw. durch die Verbleiung verdeckten Buchstaben)

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Einige alte Flickstücke im Bogen und anschliessendem Gebälk; zahlreiche Sprünge und Sprungbleie; Farbverluste; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Benedikt Rennhas (†1604) aus Rorschach war von 1598–1604 Abt des Benediktinerklosters Fischingen. Unter seinem Vorgänger Jakob Walkmeister amtete er als Prior. Rennhas reformierte sein Kloster. Das Privateigentum der Mönche wurde abgeschafft, die Klausur durch Baumassnahmen geschlossen und allen Frauen verboten. Der Verkehr mit der Aussenwelt wurde durch eine bewachte Pforte kontrolliert. Rennhas war Mitbegründer der 1602 entstandenen schweizerischen Benediktinerkongregation. Dieser Verband sicherte die begonnene Reform und trat an die Stelle der katholischen Orte, die das Kloster gegründet und dessen Schicksal bis dahin bestimmt hatten. Dank der guten Verwaltung der Vorgänger konnte Rennhas Schulden bezahlen und 1599 vom Kloster Rheinau die Herrschaft Lommis kaufen (Meyer, 1986, S. 700).
Die von Sibyll Kummer-Rothenhäusler im 1982 publizierten Galerie-Katalog angeführte Scheibe dieses Abtes dürfte mit der vorliegenden identisch sein, obwohl diese für sie als Entstehungsjahr 1600 angibt.

Nach demselben Schema mit vier Heiligenfiguren und der Legende der hl. Idda im Oberbild sind auch die Scheiben des Nachfolgers Benedikt Rennhas', des Fischinger Abtes Matthias Stähelin (TG_101, TG_1681) aufgebaut. Als Heilige erscheinen die beiden Johannes, der Apostel Matthias und die hl. Katharina. Das Oberbild mit der mit der hl. Idda ist auf Stähelins Scheibe von 1605 (TG_101) identisch gestaltet sowie auch bereits auf der 1595 entstandenen Scheibe des Fischinger Abtes Jakob Walkmeister (TG_217).
Wie auch auf Stähelins Scheiben kommen Johannes der Täufer und Johannes Evangelist zur Darstellung. Während zur Gründungszeit Maria die Patronin des Klosters Fischingen war, wurde später (ab 12. Jh.?) Johannes der Täufer Mitpatron. Zu Beginn des 17. Jh. wurden dann Johannes der Täufer und Johannes Evangelist als Patrone des Klosters Fischingen genannt. Die im Oberbild dargestellte hl. Idda trat seit der Gründung der Idda-Bruderschaft 1580 immer stärker in den Vordergrund und wurde Kirchen- und Klosterpatronin genannt. Ende des 17. Jh. wird dann neben Maria die hl. Idda zur eigentlichen Klosterpatronin (Meyer, 1976, S. 135f.)
Rennhas' Scheibe weist zu den vom Winterthurer Glasmaler Tobias Erhart signierten Glasgemälden für Stähelin nicht nur kompositorische, sondern auch stilistische Parallelen auf. Sie ist demnach ebenfalls Erhart zuzuweisen.

Die Scheibe wird genannt in:
Kummer-Rothenhäusler, 1982, Nr. 59.
Barockes Fischingen, 1991, S. 272.

Datation
1602
Commanditaire / Donateur·trice

Rennhas, Benedikt, Abt Kloster Fischingen

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Verein Kloster Fischingen

Propriétaire précédent·e

1982 Galerie Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich

Bibliographie et sources

Bibliographie

Barockes Fischingen. Ausstellung zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Kloster Fischingen 1980–1991. Katalog (1991). Fischingen: Verein St. Iddazell.

Kummer-Rothenhäusler, S. (1982). Galerie-Katalog Kunst- und Antiquitätenmesse Basel 19.–28.3.1982. Zürich, Galerie für Glasmalerei und Hinterglas.

Meyer, B. (1976). Die Äbte des Klosters Fischingen. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 113, S. 95–136.

Meyer, B. (1986). Fischingen, Benediktiner. In E. Gilomen-Schenkel (Red.). Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz. Helvetia Sacra (HS), Abteilung III: Die Orden mit Benediktinerregel, Bd. 1 (S. 672–710). Bern: Francke Verlag.

Rennhas, Benedikt (1929). Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Références à d'autres images

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 108822

Informations sur l'image

Nom de l'image
TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1680
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2018
Copyright
© Benediktergemeinschaft Kloster Fischingen
Propriétaire

Verein Kloster Fischingen

Inventaire

Numéro de référence
TG_1680
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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Photographies complémentaires
Schema