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Laurenz Thunger († 1590), Sohn des Petrus, Schultheiss von Stühlingen und Bruder des Peter Andreas Guothen (Guth?), Amtmann in Stühlingen, legte 1546 die Profess in Kreuzlingen ab. 1550 wurde er Subdiakon, 1557 Diakon und 1558 Priester. 1566 amtete er als Probst der Augustiner-Chorherrenpropstei St. Leodegar in Riedern am Wald im Schwarzwald. 1568 besetzte er in der Nachfolge Heinrich Fehrs die Dekansstelle im Stift Kreuzlingen unter Abt Heinrich V. 1578 wurde Thunger wegen schriftlicher Verunglimpfung exkommuniziert… Plus
Laurenz Thunger († 1590), Sohn des Petrus, Schultheiss von Stühlingen und Bruder des Peter Andreas Guothen (Guth?), Amtmann in Stühlingen, legte 1546 die Profess in Kreuzlingen ab. 1550 wurde er Subdiakon, 1557 Diakon und 1558 Priester. 1566 amtete er als Probst der Augustiner-Chorherrenpropstei St. Leodegar in Riedern am Wald im Schwarzwald. 1568 besetzte er in der Nachfolge Heinrich Fehrs die Dekansstelle im Stift Kreuzlingen unter Abt Heinrich V. 1578 wurde Thunger wegen schriftlicher Verunglimpfung exkommuniziert. Er verstarb am 11. Mai 1590 (Schmider).
Von ihm gibt es einen weiteren Scheibenriss, den er 1578 als Propst zu Riedern (Augustiner-Chorherrenpropstei St. Leodegar im Schwarzwald) in Auftrag gab (verschollen; Thöne, 1975, Kat.-Nr. 527a, Abb. 435).
Der vorliegende Riss wird von Friedrich Thöne (1939, S. 38) in überzeugender Weise dem Schaffhauser Glasmaler Hieronymus Lang dem Älteren zugeschrieben. Ein im Museum zu Allerheiligen befindlicher Riss für eine Wappenscheibe für Helena von Reischach von Hohenstoffeln, Äbtissin des Klosters Wald, weist eine sehr ähnliche architektonische Rahmung auf und wird von Thöne ebenfalls Hieronymus Lang zugewiesen (Thöne, 1972, Nr. 9). Der Riss datiert von 1567 und misst 33 x 20.7 cm. Thöne vermutet mit guten Gründen, dass es sich um den Riss für eines der zwischen 1565 und 1571 in den neugestalteten Kreuzgang von Katharinental gestiftete Glasgemälde handelt (vgl. Knoepfli, 1989, S. 118, 224). Die Schwester Helena von Reischachs, Barbara, war dort Schaffnerin (und später Priorin). Thöne nennt zwei weitere Risse von Stiftern aus dem Zisterzienserorden, die möglicherweise mit Reischachs Glasgemälde eine Serie bildeten.
Dass der Kreuzlinger Konventuale Lorenz Thunger einen Schaffhauser Glasmaler mit seiner Stiftung beauftragte, spricht dafür, dass auch sein Glasgemälde für ein Gebäude in der Nähe Schaffhausens bestimmt war. Der damals in Umbau befindliche Kreuzgang von Katharinental ist eine naheliegende Möglichkeit.
Die Scheibe wird genannt in:
Hugo Helbing, 1904, Nr. 1663 (Abb.).
Thöne, 1939, S. 32–39.
Thöne, 1975, S. 265.
Galerie Fischer, 1978, Nr. 1117, S. 172, Abb. S. 128.
Erni/Raimann, 2009, S. 183.
Moins Datation
1567
Commanditaire / Donateur·trice
Thunger (Dunger, Thuonger, Dienger), Lorenz (Laurenz), Konventuale Kreuzlingen
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1979 Historisches Museum Thurgau
Propriétaire précédent·e
Bis 1904 Schloss Miltenberg am Main · 1978 Galerie Fischer, Luzern.
Numéro d'inventaire
T 5469