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TG_1527: Riss zu Bildscheibe Lorenz (Laurenz) Thunger (Dunger, Thuonger, Dienger) mit der Sünderin bei der Salbung Christi
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1527)

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Titel

Scheibenriss zu Bildscheibe Lorenz (Laurenz) Thunger (Dunger, Thuonger, Dienger) mit der Sünderin bei der Salbung Christi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1567

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild zeigt die im Hause des Pharisäers Simon zum Mahle versammelte Männerrunde mit Christus und der Sünderin, die vor dem an der rechten Seite des reich gedeckten Rundtisches sitzenden Herrn am Boden kniet und ihm die Füsse salbt (Lk 7, 36–50). Die Szene umfassen zwei einen Rollwerkbogen tragende Säulen. Aus den Wolken unter diesem Bogen ragt neben der Rollwerktafel mit dem Bibelverweis die Jesus und die Sünderin segnende Hand Gottes hervor. Während das Oberbild im Zwickelfeld oben links unausgeführt blieb, erscheinen im demjenigen rechts eine sich über ein Loch am Bogen neigende Figur und hinter ihr drei neben einem gotischen Kirchenbau diskutierende Männer. Laut den Angaben auf der beigefügten Schriftrolle und am oberen Rand bezieht sich die Darstellung auf das 13. Kapitel im 4. Buch der Könige. Demnach ist hier dargestellt, wie der in das Grab Elisas geworfene tote Mann durch die Berührung mit diesem wieder lebendig wird und sich auf seine Füsse stellt (4 Kg 13, 20–21). Gemäss der Inschrift über dem leer gebliebenen Oberbildfeld sollte darin der hl. Laurentius, der Namenspatron des Stifters, festgehalten werden. Am Scheibenfuss ist zwischen den Säulenpostamenten Thungers Name in einer Rollwerktafel festgehalten. Davor kniet dieser vor seinem Wappen mit Totenkopf und Sanduhr als Helmzierden und schaut mit gefalteten Händen andächtig zur Figur Christi empor.

Iconclass Code
46A122(THUNGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (THUNGER)
71N71 · während einer Trauerfeier nähert sich eine Bande plündernder Moabiter; der Leichnam wird hastig in Elischas Grab geworfen; als er mit Elischas sterblichen Überresten in Berührung kommt, erwacht der Mann wieder zum Leben
73C72621 · eine Frau wäscht die Füße Christi mit ihren Tränen und trocknet sie mit ihrem Haar
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Thunger (Dunger, Thuonger, Dienger), Lorenz (Laurenz): In Rot eine silberne Rose mit grünem Stängel und grünen Blättern; anstelle von Helm und Helmzier: Stundenglas auf einem Totenkopf.

Inschrift

Laurentzig Thůnger Couentherr / Zů Crützlingen Anno 1567
Miserere Miseratur sin vere Simen Perratur
DOMINE ADIVEME MORS OMNIA VINCIT
Sub prosidio Vi..mus tuo
DIMITVNTVR EY / PECCATA MVLTA / LVC · 7 · C
4 REG 13 · C
Am oberen Rand: S. Laurentzig / uß dem 4 Buch Regum am 13. C. vom Eliseo

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut. Horizontal- und Vertikalknick.

Technik

Braunschwarze Feder auf Papier; das Wappen und der Nimbus Christi aquarelliert.
Wasserzeichen: schreitender Bär mit Halsband und Zunge

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laurenz Thunger († 1590), Sohn des Petrus, Schultheiss von Stühlingen und Bruder des Peter Andreas Guothen (Guth?), Amtmann in Stühlingen, legte 1546 die Profess in Kreuzlingen ab. 1550 wurde er Subdiakon, 1557 Diakon und 1558 Priester. 1566 amtete er als Probst der Augustiner-Chorherrenpropstei St. Leodegar in Riedern am Wald im Schwarzwald. 1568 besetzte er in der Nachfolge Heinrich Fehrs die Dekansstelle im Stift Kreuzlingen unter Abt Heinrich V. 1578 wurde Thunger wegen schriftlicher Verunglimpfung exkommuniziert. Er verstarb am 11. Mai 1590 (Schmider).
Von ihm gibt es einen weiteren Scheibenriss, den er 1578 als Propst zu Riedern (Augustiner-Chorherrenpropstei St. Leodegar im Schwarzwald) in Auftrag gab (verschollen; Thöne, 1975, Kat.-Nr. 527a, Abb. 435).

Der vorliegende Riss wird von Friedrich Thöne (1939, S. 38) in überzeugender Weise dem Schaffhauser Glasmaler Hieronymus Lang dem Älteren zugeschrieben. Ein im Museum zu Allerheiligen befindlicher Riss für eine Wappenscheibe für Helena von Reischach von Hohenstoffeln, Äbtissin des Klosters Wald, weist eine sehr ähnliche architektonische Rahmung auf und wird von Thöne ebenfalls Hieronymus Lang zugewiesen (Thöne, 1972, Nr. 9). Der Riss datiert von 1567 und misst 33 x 20.7 cm. Thöne vermutet mit guten Gründen, dass es sich um den Riss für eines der zwischen 1565 und 1571 in den neugestalteten Kreuzgang von Katharinental gestiftete Glasgemälde handelt (vgl. Knoepfli, 1989, S. 118, 224). Die Schwester Helena von Reischachs, Barbara, war dort Schaffnerin (und später Priorin). Thöne nennt zwei weitere Risse von Stiftern aus dem Zisterzienserorden, die möglicherweise mit Reischachs Glasgemälde eine Serie bildeten.
Dass der Kreuzlinger Konventuale Lorenz Thunger einen Schaffhauser Glasmaler mit seiner Stiftung beauftragte, spricht dafür, dass auch sein Glasgemälde für ein Gebäude in der Nähe Schaffhausens bestimmt war. Der damals in Umbau befindliche Kreuzgang von Katharinental ist eine naheliegende Möglichkeit.

Die Scheibe wird genannt in:
Hugo Helbing, 1904, Nr. 1663 (Abb.).
Thöne, 1939, S. 32–39.
Thöne, 1975, S. 265.
Galerie Fischer, 1978, Nr. 1117, S. 172, Abb. S. 128.
Erni/Raimann, 2009, S. 183.

Datierung
1567
StifterIn

Thunger (Dunger, Thuonger, Dienger), Lorenz (Laurenz), Konventuale Kreuzlingen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1979 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1904 Schloss Miltenberg am Main · 1978 Galerie Fischer, Luzern.

Inventarnummer
T 5469

Bibliografie und Quellen

Literatur

Erni, P. und Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Galerie Fischer (14.-21 November 1978). Auktionskatalog. Luzern.

Helbing, H., München (1904). Katalog der Kunstsammlungen Schloss Miltenberg am Main (Auktion in München 5. Dezember und folgende Tage 1904). München: Helbing, Bd. 2. Abgerufen von http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/helbing1904_12_05bd2/0109

Knoepfli, A. (1989). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. IV: Das Kloster St. Katharinenthal. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Wiese Verlag.

Schmider, Ignaz. Syllabus ... praesulum, decanorum et canonicorum ... Collegii Creizlingani. Manuskript 19. Jh. (Frauenfeld, Thurgauische Kantonsbibliothek, Y 79).

Thöne, F. (1939). Ein Bildnis des Glasmalers Hieronymus Lang und einige Beiträge zu seines und seines Sohnes Tätigkeit. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 1.

Thöne, F. (1972). Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Die Zeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts. Zürich/Schaffhausen: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Museum zu Allerheiligen.

Thöne, F. (1975), Daniel Lindtmayer 1552–1606/07. Zürich u. München: Verlag Berichthaus u. Prestel-Verlag.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_1527
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2017
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1979 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_1527
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020