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Hans Kaspar Hirzel (1643–1712) von Zürich, Sohn Hans Kaspars des Älteren (1617–1691), heiratete 1663 Anna Margaretha Lochmann, die Tochter Heinrichs. Er war 1669–1687 Gerichtsherr zu Kefikon, 1671–1712 Zürcher Grossrat, 1677–1682 Obervogt der Herrschaft Weinfelden, ab 1682 dortiger Quartierhauptmann, 1687–1698 Schultheiss des Zürcher Stadtgerichts sowie 1699–1702 Landvogt der Grafschaft Thurgau (HLS, 6/2007, S. 379). Hirzel residierte als Zürcher Obervogt im Schloss Weinfelden und gehörte auch der dortigen Schützengesellschaft an (Brüllmann, 1947, S… Plus
Hans Kaspar Hirzel (1643–1712) von Zürich, Sohn Hans Kaspars des Älteren (1617–1691), heiratete 1663 Anna Margaretha Lochmann, die Tochter Heinrichs. Er war 1669–1687 Gerichtsherr zu Kefikon, 1671–1712 Zürcher Grossrat, 1677–1682 Obervogt der Herrschaft Weinfelden, ab 1682 dortiger Quartierhauptmann, 1687–1698 Schultheiss des Zürcher Stadtgerichts sowie 1699–1702 Landvogt der Grafschaft Thurgau (HLS, 6/2007, S. 379). Hirzel residierte als Zürcher Obervogt im Schloss Weinfelden und gehörte auch der dortigen Schützengesellschaft an (Brüllmann, 1947, S. 178).
Vom Ehepaar Hirzel-Lochmann gab es vormals in der reformierten Kirche von Gachnang eine undatierte Allianzwappenscheibe (Herrmann, 1991, S. 44f., Abb. 35). Zudem hat sich von diesem Ehepaar im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich eine Scheibe aus dem Jahre 1683 erhalten, worauf Schloss Weinfelden und die Wasserburg Kefikon festgehalten sind (Jahresbericht SNM Zürich, 1973, S. 78, Abb. 89).
Die Stiftung des Zürcher Obervogtes Hans Kaspar Hirzels in das Schützenhaus von Weinfelden ist im 1682 von Schützenmeister Hans Jakob Düssli erstellten Protokoll folgendermassen vermerkt: “Herr Quartierhaubtmann und Obervogt Johann Caspar Hyrzel verehrt einer ehrsamen Gesellschaft sambt seinem und der Frauwen Wappen ein Fenster” (Brüllmann, 1947, S. 178).
Der 1682 erfolgte Neubau des Weinfelder Schützenhauses bot Anlass zu zahlreichen Fenster- und Wappenstiftungen. Dies belegt das vom damaligen Schützenmeister Hans Jakob Düssli angelegte Protokoll, worin dieser insgesamt sechzehn 1682 dorthin verehrte Fenster mit Angabe ihrer Stifter verzeichnete. Wie daraus hervorgeht, schenkte jedes Mitglied der Musketenschützengesellschaft allein oder mit einem Kollegen ein Fenster mit seinem Wappen in deren neues Haus. Die meisten der Stifter finden sich mit ihrem Wappen auch auf dem Glasgemälde, das die Gesellschaft für dort anfertigen liess (TG_79). Als Schöpfer der 1682 entstandenen Scheibenfolge für das Weinfelder Schützenhaus ist Wolfgang Spengler bezeugt. Seine Signatur zeichnet die meisten der zum Zyklus zählenden Werke aus. Laut der von der Schützengesellschaft aus dem Jahre 1682 erhaltenen Rechnung wurden die betreffenden Scheiben zu 5 Batzen pro Stück in dessen Konstanzer Werkstatt hergestellt und gebrannt (Brüllmann, 1947, S. 177f., Anm. 3; Lei, 1983). Weil der Zyklus mehrheitlich kleine Rundscheiben mit einem oder zwei Stifterwappen umfasst, muss sich der Stückpreis von 5 Batzen auf diese beziehen. Für die beiden den Zyklus vervollständigenden grossen rechteckigen Glasgemälde, welche die Schützengesellschaft selbst (TG_79) sowie Zürichs Obervogt Hans Kaspar Hirzel (TG_1457) bei Spengler in Auftrag gaben, wird dieser hingegen bestimmt mehr verlangt haben.
Dank Düsslis Protokolleinträgen kennt man ebenfalls die Stifter jener 1682 ins Weinfelder Schützenhaus gelangten (wahrscheinlich durchwegs runden) Wappenscheiben, die heute verschollen sind. Je eine Wappengabe machten so auch Hans Konrad Müller und Hans Keller, Stefan Müller und seine Frau Katharina Häberli, Ulrich Mästinger und seine Gemahlin, Daniel Reinhart (Rennhart) und Sigmund Bornhauser, Sebastian Reinhart (Rennhart) und seine Frau sowie Tobias und Adrian Lenzinger (Brüllmann, 1947, S. 180 [Nr. 7], 181 [Nrn. 11, 12, 13], 182 [Nr. 15]).
Die Scheibe wird genannt in:
Bornhauser, 1922, S. 30, 34–36.
Keller, 1931, S. 115f.
Brüllmann, 1947, S. 177–184, Abb. 1.
Holenstein, 2002, S. 38, Abb. S. 54.
Moins Datation
1682
Commanditaire / Donateur·trice
Hirzel, Hans (Johann) Kaspar (1643–1712) · Lochmann, Anna Margaretha, Zürich
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire