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Hans Melchior Schmitter schuf und signierte im Jahr 1611 eine zweite, heute verschollene Scheibe für Georg Eigenmann, die identisch gestaltet ist (vgl. Boesch, 1934, S. 48, Anm. 1). Laut ihrer Stifterinschrift war Eigenmann 1599–1602 Pfarrer zu Altstetten (heute Stadt Zürich) gewesen. 1611 war Georg Eigenmann laut Inschrift Pfarrer in Frauenfeld. Obwohl die Darstellung im Mittelbild etwas schwer lesbar ist, zeigt der Vergleich mit der anderen Scheibe von 1611 (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, Neg… Plus
Hans Melchior Schmitter schuf und signierte im Jahr 1611 eine zweite, heute verschollene Scheibe für Georg Eigenmann, die identisch gestaltet ist (vgl. Boesch, 1934, S. 48, Anm. 1). Laut ihrer Stifterinschrift war Eigenmann 1599–1602 Pfarrer zu Altstetten (heute Stadt Zürich) gewesen. 1611 war Georg Eigenmann laut Inschrift Pfarrer in Frauenfeld. Obwohl die Darstellung im Mittelbild etwas schwer lesbar ist, zeigt der Vergleich mit der anderen Scheibe von 1611 (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, Neg. Nr. 27931), dass es mit Ausnahme einiger neuer Ergänzungen dem originalen Zustand entspricht. Während die vorliegende Scheibe den hl. Nikolaus und den hl. Laurentius zeigt, sind auf der verschollenen Scheibe der hl. Gallus sowie der hl. Franziskus dargestellt. Beide Glasgemälde zeigen im Oberbild den Ritterheiligen Georg als Namensvetter des Stifters. Die Abbildung des hl. Nikolaus und des hl. Laurentius ist wohl ihrer Rolle als Kirchenpatrone der Stadtkirche Frauenfelds resp. des Gotteshauses in Oberkirch geschuldet.
Im fünfbändigen Werk über die Familie Eigenmann aus Waldkirch findet sich Georg Eigenmann nicht verzeichnet (Eigenmann, 1983). Es muss deshalb offen bleiben, ob der Stifter ein unbekanntes Mitglied dieser oder einer anderen gleichnamigen Familie war. Weil das Wappen auf der Scheibe eingeflickt ist, lässt es sich zur Identifizierung des Stifters nicht heranziehen. Das wohl originale Wappen auf der verschollenen Scheibe von 1611 zeigt einen aufgerichteten Löwen im Schild und einen wachsenden Mann mit Blumen in der rechten Hand als Helmzier. Die von der Familie Eigenmann bekannten Wappen sind jedoch durchwegs anders gestaltet (vgl. Eigenmann, 1983, Bd. 1, S. 15–29). In Conrad Kuhns Werk (1869, S. 155) ist Georg Eigenmann als Pfarrer in Frauenfeld verzeichnet. Die Angabe des Todesdatums 1608 in Oberkirch muss aufgrund der 1611 datierenden Scheiben korrigiert werden.
Die Scheibe wird genannt in:
Schinnerer, 1909, S. 76.
Bornhauser, 1926, S. 110, Nr. 138.
Boesch, 1934, S. 48.
Boesch, 1949, S. 29.
Moins Datation
1611
Commanditaire / Donateur·trice
Eigenmann (Aigenmann), Georg, Pfarrer Frauenfeld
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 2008 Historisches Museum Thurgau
Propriétaire précédent·e
Bis ca. 1926 Sammlung des Fürsten von Öttingen-Wallerstein, Maihingen · Seit ca. 1926 Badisches Landesmuseum, Karlsruhe · 1934 Privatbesitz Baar (Boesch, 1934) · Bis 2008 Catherine Reinau, Basel
Numéro d'inventaire
T 32103