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Bei dem in der Inschrift nicht namentlich genannten Prior von Ittingen handelt es sich um Heinrich Frey aus dem Thurgau, der dieses Amt von 1648–1661 bekleidete (Früh, 2006, S. 133).
1649 liess Frey die Kapelle der St. Martinskirche in Warth erhöhen und erstmals erweitern (Knoepfli, 1950, S. 433). Sehr wahrscheinlich stiftete er damals die vorliegende, aus demselben Jahr stammende Scheibe dorthin.
In den 1640er Jahren waren vor allem Hans Jakob II. Nüscheler aus Zürich sowie Hans Ulrich Jegli für Thurgauer Stifter tätig… Plus
Bei dem in der Inschrift nicht namentlich genannten Prior von Ittingen handelt es sich um Heinrich Frey aus dem Thurgau, der dieses Amt von 1648–1661 bekleidete (Früh, 2006, S. 133).
1649 liess Frey die Kapelle der St. Martinskirche in Warth erhöhen und erstmals erweitern (Knoepfli, 1950, S. 433). Sehr wahrscheinlich stiftete er damals die vorliegende, aus demselben Jahr stammende Scheibe dorthin.
In den 1640er Jahren waren vor allem Hans Jakob II. Nüscheler aus Zürich sowie Hans Ulrich Jegli für Thurgauer Stifter tätig. Ersterer kommt aus stilistischen Gründen nicht in Frage. Jegli schuf 1645 ein Glasgemälde für den damals für die Kartause tätigen Glaser Jakob Studer (TG_994). Diese Scheibe sowie die ebenfalls signierte Scheibe für den Fischinger Abt Placidus Brunschwiler (TG_224) lassen sich im Hinblick auf den Figurenstil gut mit der Stiftung Heinrich Freys vergleichen.
Mehrere Scheiben der Priore von Ittingen sind erhalten (TG_69, TG_71, TG_73, TG_270, TG_991; Kreuzgang von Muri, Hasler, 2002, S. 146–147, Kopie im Ittinger Museum). Wie hier kamen dabei oft der hl. Bruno als Ordensgründer der Kartäuser, der hl. Hugo von Lincoln als ältester Heiliger des Ordens sowie der hl. Laurentius als Patron Ittingens zur Darstellung. Stiftungen der Kartause selber, d.h. der gesamten Mitglieder des Konvents, sind folgende belegt:
1516 stiftete die Kartause wahrscheinlich eine Scheibe in die Herrenstube von Stein am Rhein (Hasler, 2010, S. 160). Im Schweizerischen Nationalmuseum befindet sich eine Scheibe der Kartause Ittingen mit der Darstellung des Generalkapitels von 1588 (Inv. Nr. IN 67/46, TG_1157). Um 1615 schuf Hieronymus Spengler eine oder zwei Wappenscheiben für die Kartause (Rechnungen Kartause Ittingen 1614–16 und 1615, Staatsarchiv Thurgau 74222 R).
Eine Figurenscheibe der Kartause Ittingen mit den Heiligen Laurentius, Bruno und Hugo von Lincoln (TG_74) aus dem 17. Jahrhundert ist nur fragmentarisch erhalten. 1682 stiftete die Kartause eine Rundscheibe, wahrscheinlich nach Tänikon (TG_72). Aus dem Jahr 1717 stammt eine Schliffscheibe der Kartause (TG_1738).
1909 schuf dann Georg Röttinger einen Zyklus von fünf Glasgemälden (Früh, 1983, S. 191–208), zudem auch eine Scheibe der Kartause mit Darstellung des hl. Laurentius gehört.
Die Scheibe wird genannt in:
Früh, 1983, S. 195.
Moins Datation
1649
Commanditaire / Donateur·trice
Ittingen, Kartause, Prior und Konvent
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Schweizerisches Nationalmuseum, Depositum im Museum Ittingen
Propriétaire précédent·e
Kartause Ittingen, Sammlung Oberst Victor Fehr (laut Foto des Schweizerischen Nationalmuseums, 39171) · Bis 1950 als Depositum im Bernischen Historischen Museum, Inv. Nr. 33238
Numéro d'inventaire
LM-92393 (Schweizerisches Nationalmuseum)