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SR_2: Riss zu einer Allianzwappenscheibe für Felix Schmid, Maria Gutenson von Sonnenberg und Barbara Hux mit der Darstellung des von Hunden gejagten Hasen
(BE_Bern_BHM_SR_2)

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Titre

Riss zu einer Allianzwappenscheibe für Felix Schmid, Maria Gutenson von Sonnenberg und Barbara Hux mit der Darstellung des von Hunden gejagten Hasen

Type d'objet
Artiste
Datation
1579

Iconographie

Description

Das Hauptbild des Scheibenrisses zeigt eine Hasenjagd mit Hunden. In der Mitte ist der verängstigte in einem Busch Schutz suchende Hase dargestellt, der von mehreren Hunden belagert wird. Die Szene wird von einer Pfeilerarchitektur mit vorgesetzten Balustersäulen gerahmt. Auf den Pfeilern liegt eine Rollwerkkartusche auf, die von zwei Putti gehalten wird. In der Fusszone sind zentral die pyramidenförmig angeordneten Wappen Felix Schmids und seinen Frauen eingefügt, hinter denen auf beiden Seiten eine Rollwerkkartusche sichtbar ist. In den zwei Kartuschen und in den Schriftbändern finden sich Inschriften zum Bildthema und zu den Stiftern sowie vereinzelt Farbangaben, hauptsächlich für die Wappen.
Die Putti im Oberbild, der Hase und der links der Mitte auf den Hasen zuspringende Hund auf den Hinterbeinen sind wohl nachträglich mit Rötel koloriert worden.
Links neben dem oberen Wappen hat Hans Rudolf Lando seinen Eigentumsvermerk auf den Boden der Rahmenarchitektur geschrieben.

Code Iconclass
34B11 · chien
43C111261 · chasse au lièvre, chasse au lapin
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
chien · lapin · lièvre
Héraldique

Wappen Schmid: geviert, 1 und 4 ein liegender Halbmond mit einem Kreuz darauf, 2 und 3 ein Jagdhorn. Wappen Gutenson von Sonnenberg: eine Sonne auf 5 silbernen Hügeln. Wappen Hux: durch einen silbernen Sparren geteilt von Rot und Schwarz.

Inscription

Auf der Kartusche oben in Braunschwarz: "Duck dich liebs Häßlÿ biß Zur Zÿt. Biß Ettlichen Hunden / S'bällen glÿdt, wan dan Ir bällen nüt gilt mee, Als dan / spring wider In den klee: ich meins rächt läser lieber / gsell, Ein anderer verstands wie er well: Als mit / der Zÿt, die [gezeichnete Blume] gÿdt: wirtz gwüß besser wärden / 1570". Auf dem Schriftband um das Wappen Schmid: "Felix Schmid / võ Stain". Auf der Kartusche unten links: "Maria gůten sonnin / sin Eeliche Hußfrow / Huxind". Auf der Kartusche unten rechts Korrekturangaben zur vorangehenden Aufschrift: "Maria gůten sonnin / von Sonnenbärg / von Sonnenbärg / gott gnad Iren / Huxin sein / D 1570". Farbangaben. Neben dem Wappen Schmid: "HRLando 1605". Auf der Rückseite in Braun: "JLG" und "Erkauffdt von Ludwig Koch durch mich HRLando 1605 Jars".

Signature

keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Wasserzeichen: Bär.
Horizontal- und Vertikalknick; Randlinien (angeschnitten).
Hinterlegter Ausbruch am linken Rand; Einriss in der unteren Blatthälfte; stark fleckig; 1980 bei der Restaurierung alte Ergänzung am linken Rand entfernt (Zustand vor 1980 dokumentiert auf Foto BHM 6463).

Technique

Feder in Braun; einige Figuren (vermutlich nachträglich) mit Rötel koloriert.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Von Thöne wurde der Riss Hieronymus Lang zugeschrieben (Thöne 1939, S. 38; Thöne 1972, S. 127). Bei der Restaurierung 1980 wurde die Zeichnung vom Trägerblatt abgelöst, wodurch das ligierte Monogramm JLG auf der Rückseite sichtbar wurde. Die Zuschreibung ist damit bestätigt (vgl. Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 118). Ein Glasgemälde nach diesem Blatt soll laut Thöne (1939, S. 33–34) 1933 im Besitz des Goldschmieds Bossard in Luzern gewesen sein.
Eine Hasenjagd mit dem gleichen Vers ist auf einem Riss von 1574 dargestellt (Thöne 1972, S. 126). Der Entwurf, der heute im Museum Allerheiligen in Schaffhausen aufbewahrt wird, ist mit dem Monogramm HIP für Hans Jakob Plepp signiert. Das zweite Monogramm TS auf diesem Riss verweist nach Thöne auf den Urheber der Originalzeichnung. Das Monogramm wird allgemein mit Tobias Stimmer aufgelöst. Trotzdem geht Thöne davon aus, dass Plepp eine Vorlage von Gideon Stimmer, dem Bruder von Tobias, abgezeichnet hat (Thöne 1972, S. 126). Mit Hasler ist festzuhalten, dass beide Entwürfe – Langs von 1570 und Plepps von 1574 – auf eine Vorlage aus der Stimmer-Werkstatt zurückgehen (Hasler 1996/1997, 2. Bd. S. 118).
Felix Schmid war Ratsherr, Seckelmeister und Stadthauptmann in Stein am Rhein. Er war viermal verheiratet. Seine beiden im Riss genannten Gemahlinnen Maria Gutenson von Sonnenberg und Barbara Hux stammten beide aus St. Galler Familien. 1576 liess Schmid durch Daniel Lang eine heute verschollene Allianzscheibe mit den Wappen aller seiner Frauen herstellen (Hasler 2010, S. 165; Boesch 1939, S. 40).

Datation
1579
Commanditaire / Donateur·trice

Felix Schmid; Maria Gutenson von Sonneberg; Barbara Hux

Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Propriétaire précédent·e

Bis 1605 Ludwig Koch Bern; Ab 1605 Hans Rudolf Lando, Bern (1584–1646); Seit dem 19. Jahrhundert in der Sammlung Johann Emanuel Wyss.

Numéro d'inventaire
BHM 20036.109

Bibliographie et sources

Bibliographie

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Hasler, R. (1996/1997). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2. Bde. Bern: Stämpfli und Cie AG (2. Bd. S. 117–118, Kat. Nr. 500).

Thöne, F. (1972). Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Die Zeichnungen des 16. und 17. Jahrhunderts. Schaffhausen.

Boesch, P. (1939). Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Sammlung des Herrn Dr. W. von Burg, schweiz. Generalkonsul in Wien, Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 1, 40–42.

Thöne, F. (1939). Ein Bildnis des Glasmalers Hieronymus Lang und einige Beiträge zu seiner und seines Sohnes Daniel Tätigkeit, Schweizerische Zeitschrift für Archäologie und Kunst 1, 32–39.

Références à d'autres images

Bern, Bernisches Historisches Museum Foto BH 6463: Zustand vor der Restaurierung 1980

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_SR_2
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2009
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch). Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur, Bern
Propriétaire

Schweizerische Eidgenossenschaft

Inventaire

Numéro de référence
SR_2
Auteur·e et date de la notice
Marion Gartenmeister 2019