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Aus der bruchstückhaft erhaltenen Stifterinschrift lässt sich entnehmen, dass die Scheibe von Friedrich Blau, einem Nachkommen Jakobs, erneuert wurde. Der Letztgenannte muss mit Jakob Blau identisch sein, der von 1640 bis 1650 Schultheiss zu Huttwil und der Inschrift zufolge mit einer Bösiger verheiratet war (zur Familie Blau aus Huttwil: Braun-Bucher, 2002). Ihm folgte 1650 Friedrich Blau im Schultheissenamt. Von Friedrich Blau, dem Burger zu Bern und Schultheissen zu Huttwil sowie seiner Frau Katharina Berger besitzt das Schweizerische Nationalmuseum eine aus der 1881 aufgelösten Sammlung Friedrich Bürkis in Bern stammende Willkommscheibe von 1661 (SNM Zürich, Inv… Plus
Aus der bruchstückhaft erhaltenen Stifterinschrift lässt sich entnehmen, dass die Scheibe von Friedrich Blau, einem Nachkommen Jakobs, erneuert wurde. Der Letztgenannte muss mit Jakob Blau identisch sein, der von 1640 bis 1650 Schultheiss zu Huttwil und der Inschrift zufolge mit einer Bösiger verheiratet war (zur Familie Blau aus Huttwil: Braun-Bucher, 2002). Ihm folgte 1650 Friedrich Blau im Schultheissenamt. Von Friedrich Blau, dem Burger zu Bern und Schultheissen zu Huttwil sowie seiner Frau Katharina Berger besitzt das Schweizerische Nationalmuseum eine aus der 1881 aufgelösten Sammlung Friedrich Bürkis in Bern stammende Willkommscheibe von 1661 (SNM Zürich, Inv. 60000; vgl. Jahresbericht SLM, 1979, S. 63, Abb. 17). Darauf dargestellt sind der von seiner Frau den Willkommbecher erhaltende Stifter hoch zu Ross sowie im Oberbild wiederum eine Weinfuhre mit fünf Pferden. Ob der Stifter des Glasgemäldes von 1661 und der Erneuerer vorliegender Scheibe identisch sind, steht aber nicht eindeutig fest. Die Zweifel an ihrer Gleichsetzung beruhen auf jenem um 1620 geborenen Friedrich Blau, der gleichfalls Schultheiss zu Huttwil war und in Eriswil (Trachselwald) am 8. November 1658 eine Katharina Schärer heiratete (Kessel, 2016).
Die Scheibe weist in der Figurengestaltung enge stilistische Parallelen zum Glasgemälde des Karl von Bonstetten von 1655 in der Kirche Jegenstorf auf, die von Hans Balthasar Fisch († 1656) signiert ist (BE_798). Das vorliegende Glasgemälde lässt sich somit diesem Aarauer Glasmaler zuschreiben.
Die Scheibe wird genannt in
Boesch, 1936, S. 48, Nr. 27.
Lehmann, 1945, S. 120 (Johannes Suter oder Hans Ulrich Fisch).
Moins Datation
um 1655
Période
1650 – 1656
Date d'entrée
24.05.2018
Commanditaire / Donateur·trice
Blau, Jakob, Huttwil · Blau, Friedrich, Huttwil · Ehefrauen
Donateur·trice / Vendeur·euse
Susanne Elisabeth Bettschen, Frutigen (donatrice)
Localisation d'origine
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Bis 1951 Sammlung G. Wüthrich, London. – Bis 2018 Privatbesitz, Frutigen.
Numéro d'inventaire
VMR_899