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Heinz Matile bezeichnet diese Scheibe als Kopie des Mittelstücks der runden Berner Ämterscheibe, die um 1500 in die Kirche von Affoltern im Emmental gestiftet wurde und sich heute im Bernischen Historischen Museum befindet (BE_154; BHM Bern, Inv. 1915; Matile, 1965/66, S. 34, Anm. 5.). Auch in der Inventar-Kartei des Bernischen Historischen Museums wird das Werk als Kopie geführt.
Die Gläser dieser Scheibe entsprechen zwar in ihrer Machart den alten Hüttengläsern, wie man sie von frühneuzeitlichen Schweizer Glasgemälden kennt. Auch hinsichtlich Farben und Malstil wirkt das Glasgemälde "alt" (verdächtig erscheinen einzig die mit Schwarzlot gemalten, plump ausgeführten Bären in beiden Wappenschilden). Gleichwohl gibt es Hinweise dafür, dass es sich um eine Kopie bzw. eine Fälschung handelt. Zum einen entspricht die Scheibe in ihrer Komposition exakt derjenigen aus der Kirche Affoltern (die alteidgenössischen Glasmaler nahmen sich meistens die Freiheit, nach dem gleichen Grundschema gestaltete Scheiben in Details leicht abzuwandeln). Zum anderen gibt es für die total verkratzte Rückseite kaum eine andere Erklärung, als dass man damit das Werk im Aussehen alt machen wollte.
Ob die Scheibe ursprünglich nur die Wappenpyramide Bern-Reich umfasste oder die ganze Ämterscheibe aus Affoltern wiedergab, bleibt ungeklärt.
Datation
um 1900
Période
1870 – 1930
Date d'entrée
24.05.2018
Commanditaire / Donateur·trice
Donateur·trice / Vendeur·euse
Susanne Elisabeth Bettschen, Frutigen (donatrice)
Localisation d'origine
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
1937 Fabert, Paris. – 1975 Notar Otto Stoller, Frutigen (von diesem um 1940 erworben). – Bis 2018 Privatbesitz Frutigen
Numéro d'inventaire
VMR_890