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Der Hl. Eligius (Loy) wurde um 590 in Limoges geboren und im Goldschmiedehandwerk ausgebildet (vgl. FR_362). Er wurde Münzmeister am Königshof und soll kostbare Objekte für die Merowingerkönige Chlothar (584–622) und Dagobert (622–638) hergestellt haben. Der Heilige verliess jedoch das Hofamt und wurde 639–641 Bischof von Tours. Er beschenkte Arme, liess Sklaven freikaufen und gründete zahlreiche Klöster. Eine seiner Wundertaten wird häufig dargestellt: Einem störrischen Pferd, das er beschlagen sollte, schnitt der Heilige kurzerhand das Bein ab, befestigte das Hufeisen und setzte das Bein wieder an… Plus
Der Hl. Eligius (Loy) wurde um 590 in Limoges geboren und im Goldschmiedehandwerk ausgebildet (vgl. FR_362). Er wurde Münzmeister am Königshof und soll kostbare Objekte für die Merowingerkönige Chlothar (584–622) und Dagobert (622–638) hergestellt haben. Der Heilige verliess jedoch das Hofamt und wurde 639–641 Bischof von Tours. Er beschenkte Arme, liess Sklaven freikaufen und gründete zahlreiche Klöster. Eine seiner Wundertaten wird häufig dargestellt: Einem störrischen Pferd, das er beschlagen sollte, schnitt der Heilige kurzerhand das Bein ab, befestigte das Hufeisen und setzte das Bein wieder an. Der hl. Eligius ist daher Patron der Schmiede und Goldschmiede. Es ist folglich wahrscheinlich, dass die vorliegende Scheibe von einem Schmied oder einer Schmiedenzunft gestiftet wurde.
Bernhard Anderes schrieb die Scheibe Lienhard Jerli von Freiburg zu (s. Nachlass Anderes im Vitrocentre Romont). Als einziger wird er in Freiburg zu diesem Zeitpunkt auch klar als Glasmaler bezeichnet, und in seinem Stadtglasmaleramt war er sicher der meistbeschäftigte Meister dieser Zeit. Zur Diskussion stehen aber auch Hans Ulrich Räschi, Hans Reidet und die damals tätigen Glaser, deren Tätigkeit als Glasmaler jedoch in den meisten Fällen ungesichert ist: Franz Gribolet, Wilhelm Schmalz, Walthard Füssli, Wilhelm Heimo und Peter Farisa.
Obwohl die einstige Qualität aufgrund des schlechten Erhaltungszustands nur schwer erkennbar ist, erinnern die rudimentären Formen der Architektur, aber auch der Schriftduktus an die Scheibenstiftung des (Pierre) de Gruyère aus dem Jahr 1568 im Schloss Greyerz (FR_267). Sie dürfte vom gleichen Meister stammen. Damit ist Lienhard Jerli, der schon 1565 verstarb, aus zeitlichen Gründen als Glasmaler der vorliegenden Scheibe auszuschliessen.
Moins Datation
1561
Commanditaire / Donateur·trice
Lieu de production
Propriétaire