Recherche
Der aus der Freiburger Linie des Geschlechts stammende Niklaus (Nicolas) von Diesbach (1559–1630), der Sohn Georgs († 1582) und Margaretha Wehrlys, war Baron von Prangins. Er wurde 1587 des Rats der Sechzig zu Freiburg und amtete 1584–1589 als Landvogt von Romont. 1591 wurde er Freiburger Bürgermeister, 1609 Statthalter des Schultheissen und ab 1614 mehrmals Schultheiss von Freiburg. Verheiratet war er in erster Ehe mit Françoise de Maillard, in zweiter mit Katharina d'Affry und in dritter mit Maria Odet (HBLS 2/1924, S. 714; HLS, 4/2005, S. 714).
In der 1607 datierten Inschrift nennt sich Niklaus von Diesbach "Schultheiss". Das Schultheissenamt in Freiburg hatte bis 1607 jedoch Niklaus von Praroman († 20.9.1607) inne. Ihm folgte zunächst Hans Meyer und 1609–1614 Hans Wild. Erst dann bekleidete Niklaus von Diesbach dieses Amt von 1614 bis 1630 (HLS, 4/2005, S. 714; HBLS 3/1926, S. 272). Der Grund für diesen Widerspruch liegt im Dunkeln. Man kann sich höchstens fragen, ob dem Glasmaler ein oder gleich zwei Fehler unterliefen, zum einen bei der Jahresangabe (1607 statt 1617? oder 1609), zum andern bei der Benennung des Amtes (Schultheiss statt Statthalter der Schultheissen). Ob solche Fehler tatsächlich akzeptiert worden wären, ist jedoch fraglich.
Es handelt sich wahrscheinlich um ein Fragment aus einer grösseren Scheibe, möglicherweise aus einer Ratsscheibe mit mehreren Wappen. Hergestellt hat diese wohl ein unbekannter Freiburger Glasmaler.
Datation
1607
Commanditaire / Donateur·trice
Diesbach, Niklaus von (1559–1630), Schultheiss
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1902 Bernisches Historisches Museum
Propriétaire précédent·e
Bis 1902 Emanuel von Graffenried-Barco (Nachweisakten BHM Bern).
Numéro d'inventaire
BHM 4986