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Laut Franz Bächtiger erinnert der Bannerträger von Aeschi an diejenigen des Livinentals auf dem Scheibenriss Hans Holbeins des Jüngeren aus der Zeit um 1526 im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Berlin (Dürst 1971, Abb. S. 107; Bächtiger 1975, S. 263). Dieser Vergleich vermag jedoch nicht zu überzeugen, wirkt doch die im Oberkörper stärker gegen die Frontalansicht gedrehte Figur Holbeins in ihrer Haltung überzeugender und natürlicher. Der Krieger von Äschi folgt einer schon seit den 1540er Jahren üblichen Pose und Tracht… Plus
Laut Franz Bächtiger erinnert der Bannerträger von Aeschi an diejenigen des Livinentals auf dem Scheibenriss Hans Holbeins des Jüngeren aus der Zeit um 1526 im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Berlin (Dürst 1971, Abb. S. 107; Bächtiger 1975, S. 263). Dieser Vergleich vermag jedoch nicht zu überzeugen, wirkt doch die im Oberkörper stärker gegen die Frontalansicht gedrehte Figur Holbeins in ihrer Haltung überzeugender und natürlicher. Der Krieger von Äschi folgt einer schon seit den 1540er Jahren üblichen Pose und Tracht. Diese traditionelle, idealisierte Selbstdarstellung der Bannerträger findet sich noch 1584–1586 in dem von Humbert Mareschet geschaffenen Ölgemäldezyklus der Bannerträger der Alte Orte im Berner Rathaus. Von diesen ist es der Bannerträger Unterwaldens, der dem Fähnrich Äschis am nächsten kommt (Bächtiger 1971/72, S. 263, Abb. 21). Es besteht somit kein Grund, das Datum des Glasgemäldes anzuzweifeln, so wie es Hans Drenckhahn tut, der seiner Pause des von ihm 1917 restaurierten Glasgemäldes (Nachlass im Vitrocentre Romont, Mappe 1) den Vermerk "Jahrzahl 1546?" beifügte. Die Inschrift ist jedoch nicht ergänzt. Man darf also davon ausgehen, dass der unbekannte Glasmaler einfach auf alte überlieferte Formen zurückgriff.
Moins Datation
1564
Commanditaire / Donateur·trice
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Bernisches Historisches Museum
Numéro d'inventaire
BHM 8800