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BE_1090: Wappenscheibe (Adrian II.?) von Bubenberg
(BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Bubenberg)

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Titre

Wappenscheibe (Adrian II.?) von Bubenberg

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
um 1500/05
Dimensions
40.3 x 33. cm im Licht

Iconographie

Description

Vor rot gefiedertem Damastgrund erhebt sich auf grünem Wiesenboden das Vollwappen der von Bubenberg. Es wird von einem jugendlichen Wildmann mit langen blonden Haaren begleitet, der in seiner Linken das Von-Bubenberg-Banner hält und dessen Scham von einem Helmdeckenblatt bedeckt ist. Figur und Wappen stehen in einer zierlichen Rundsäulenarkade, die ein Astbogen mit Blattwerk krönt.

Code Iconclass
31A44411 · homme sauvage
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Banner, Wappen (Adrian II.?) von Bubenberg

Inscription

Keine

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Einige Sprünge und mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot (konturierend und lasierend aufgetragen) und Silbergelb (in zwei Tönen).

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das von der Stiftung Schloss Spiez 1964 aus dem Kunsthandel erworbene Glasgemälde ist ähnlich komponiert wie die beiden Scheiben mit den Wappen von Adrian I. von Bubenberg († 1479) und dessen Sohn Adrian II. im Berner Münster, die der Letztgenannte um oder bald nach 1500 als Bestandteil eines mehrteiligen Familienfensters dorthin vergabt hatte (Kurmann-Schwarz 1998, S. 389–402, Abb. 252–259). Die Bubenberg-Scheibe in Spiez besitzt zwar ein kleineres Format als die zur Stiftung von Adrian II. von Bubenberg gehörenden Glasgemälde (ca. je 98 x 61 cm) des Münsters. Stilistisch steht sie ihnen aber nahe (Figuren- und Helmdeckengestaltung), das heisst sie dürfte um die gleiche Zeit und in derselben unbekannten Berner Werkstatt wie diese entstanden sein, und zwar vermutlich ebenfalls im Auftrag Adrians II. (unzutreffend ist ihre im Auktionskatalog Stuker vorgeschlagene Zuschreibung an Hans Funk).

Adrian II. von Bubenberg (um 1458–1506) war der letzte legitime männliche Vertreter seines Geschlechts. In Bern wurde er 1473 in den Grossen und 1479 in den Kleinen Rat aufgenommen. 1480 erhielt er am Heiligen Grab den Ritterschlag. Er nahm an verschiedenen Gesandtschaften teil, die ihn unter anderem nach Worms, Italien und in die Niederlande führten. 1499 befehligte er die bernischen Truppen im Schwabenkrieg. Seine belastenden finanziellen Verhältnisse zwangen ihn, Teile des Familienbesitzes zu veräussern. Burg und Herrschaft Spiez, die ihm gehörten, wurden von den Nachkommen 1516 an Ludwig von Erlach verkauft (HLS 2/2003, S. 768).
Er stiftete die oben erwähnten Bubenberg-Scheiben ins Berner Münster sowie vermutlich auch die Bubenberg-Wappenscheibe im Schlossmuseum Spiez. Auf ihn zurück geht möglicherweise auch das kompositorisch vergleichbare Glasgemälde mit dem Bubenberg-Wappen im Schweizerischen Nationalmuseum (SNM Zürich, Inv. LM 6640), welches laut Jenny Schneider zusammen mit demjenigen von Spiez sich vormals wahrscheinlich in der Sammlung Friedrich Bürkis in Bern befand.

Datation
um 1500/05
Période
1495 – 1506
Commanditaire / Donateur·trice

Bubenberg, Adrian II. von (um 1458–1506)?

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1964 Stiftung Schloss Spiez

Propriétaire précédent·e

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern. – 1964 Auktionshaus Galerie Jürg Stuker, Bern.

Numéro d'inventaire
Inv. 0435

Bibliographie et sources

Bibliographie

Johann Rudolf Rahn, Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz, Zürich 1876, S. 704.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Neue Ausgabe, Zürich 1888, S. 318f.

Galerie Jürg Stuker Bern, Auktionskatalog 72, 28. November–7. Dezember 1964, Nr. 524, Abb. 524 (Hans Funk).

Alfred Heubach, Schloss Spiez, Spiez 1965, S. 35.

Die Burgunderbeute und Werke burgundischer Hofkunst, Katalog zur Ausstellung im Bernischen Historischen Museum, 18. Mai–20. September 1969, Nr. 190 (und Nr. 189).

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971], Bd. 1, S. 40, Nr. 51 (Abb.).

Alfred Heubach, Schloss Spiez, Spiez 1984, S. 51, Abb. S. 38.

Vgl.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Spiez_Schlossmuseum_Erlach_Bubenberg
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2002
Copyright
© Stiftung Schloss Spiez
Propriétaire

Seit 1964 Stiftung Schloss Spiez

Inventaire

Numéro de référence
BE_1090
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Stefan Trümpler 2016