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Nach den Amtsrechnungen Interlakens von 1677 wurden für die sechs Scheiben von Bern und seiner Amtsleute an Hans Jakob Güder 106 lb 13 β 4 d bezahlt: "Güder, dem Glaßmaller für 6 in die Kirche zu Leissigen gemachte Wappen, bezallt an Pfenningen 106.13.4." (Staatsarchiv Bern, Amtsrechnung Interlaken 1677; vgl. Eggenberger u. a. 2009, S. 14, 32).
In Leissigen sind die Scheiben Willadings, Tilliers, Kirchbergers und Fischers identisch gestaltet. Rahmung und Begleitfiguren finden sich in ähnlicher Form auf den Scheiben Konrad Güders und Jakob Fellenbergs von 1674 in der Kirche Langnau sowie auf derjenigen Samuel Fischers von 1678 in der Kirche von Hasle… Plus
Nach den Amtsrechnungen Interlakens von 1677 wurden für die sechs Scheiben von Bern und seiner Amtsleute an Hans Jakob Güder 106 lb 13 β 4 d bezahlt: "Güder, dem Glaßmaller für 6 in die Kirche zu Leissigen gemachte Wappen, bezallt an Pfenningen 106.13.4." (Staatsarchiv Bern, Amtsrechnung Interlaken 1677; vgl. Eggenberger u. a. 2009, S. 14, 32).
In Leissigen sind die Scheiben Willadings, Tilliers, Kirchbergers und Fischers identisch gestaltet. Rahmung und Begleitfiguren finden sich in ähnlicher Form auf den Scheiben Konrad Güders und Jakob Fellenbergs von 1674 in der Kirche Langnau sowie auf derjenigen Samuel Fischers von 1678 in der Kirche von Hasle.
Johann Anton IV. Tillier (28.2.1604–1682), der Sohn Johann Antons III. (1569–1634) und der Katharina von Wattenwyl, gelangte 1627 in den Grossen Rat von Bern. 1631 diente er als Grossweibel und 1634 als Schultheiss zu Burgdorf. Schon 1640 avancierte er in den Kleinen Rat, wurde 1646 Heimlicher von den Burgern und 1648 Landvogt zu Lausanne. Er amtete 1650–1660 als Welschseckelmeister, 1668–1670 als Salzdirektor und 1674–1679 als Venner zu Gerbern. Für seine Regierung führte er im Bauernkrieg 1653 die Verhandlungen mit Niklaus Leuenberger und den Emmentaler Bauern. Johann Anton Tillier war zweimal verheiratet, seit 1624 mit Magdalena Zehender, Tochter des Marquard Zehender, und in zweiter Ehe seit 1667 mit Barbara Reiff Tribolet (HBLS 6/1931, S. 791; HLS 12/2013, S. 392).
Johann Anton Tillier stiftete noch heute erhaltene Wappenscheiben in die Kirchen von Langnau (1674), Leissigen (ca. 1675) sowie Erlach (1678) und Hasle (1678). Zudem befand sich eine Scheibe Tilliers von 1678 in Privatbesitz, ist aber heute verschollen. Dabei wird es sich um eine jener zwei Scheiben handeln, die von ihm 1678 in die Kirchen von Wohlen und Sigriswil gelangten und später von dort verschwanden (Thormann/von Mülinen 1896, S. 86, 95). Möglicherweise handelt es sich um die Scheibe, die 1961 bei Stuker in Bern zur Auktion kam (Kat. Stuker 1961, Nr. 2711).
Moins Datation
1675
Commanditaire / Donateur·trice
Tillier, Johann Anton IV. (1604–1682), Venner
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1984 Kirchgemeinde Leissigen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).
Propriétaire précédent·e