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VMR_444: Bildscheibe Hans Felix Haller – Elisabeth Vogler 1601: Episoden der Schweizergeschichte · Vitrail de Hans Felix Haller et Elisabeth Vogler, avec l’histoire de la Confédération
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Titre

Bildscheibe Hans Felix Haller – Elisabeth Vogler 1601: Episoden der Schweizergeschichte · Vitrail de Hans Felix Haller et Elisabeth Vogler, avec l’histoire de la Confédération

Type d'objet
Artiste
Murer, Josias · signiert
Datation
1601
Dimensions
40.4 x 29.5 cm (im Licht); 44.5 x 33.5 cm (mit Rahmen)

Iconographie

Description

Die Scheibe zeigt in drei Streifen je zwei Episoden aus der Schweizergeschichte. Die von Säulen gerahmten Einzelbilder werden durch ausführliche Legenden über den darüber angebrachten Rollwerkkartuschen erläutert. Oben links ist die Blendung Heinrichs von Anderhalden dargestellt: Im Hintergrund greift sein Sohn Arnold von Melchtal den Diener des Vogtes an, der ihm den schönsten Ochsen aus seinem Gespann entwendet. Im Vordergrund rächt sich der Vogt Beringer am Vater des flüchtigen jungen Bauern; unter seinem Befehl wird der Alte gefesselt und von zwei Knechten geblendet. Oben rechts erschlägt der heimkehrende Bauer Konrad Baumgarten von Altzellen den Landvogt Wolfenschiessen im Badezuber. Seine Frau, die der Vogt nötigen wollte, das Bad mit ihm zu teilen, steht an der Haustüre. Im rechten Teil des Bildes ist zudem die sogenannte Gehorsamsprobe des Landvogts Gessler dargestellt, mit denen er die Eidgenossen zwingen wollte, den auf eine Stange gesteckten Hut zu grüssen. Im mittleren Bildregister links schiesst Wilhelm Tell im Beisein des Vogtes den Apfel vom Haupt seines Knaben. Im Hintergrund entgeht Tell mit einem Sprung aus dem Schiff Gesslers der Einkerkerung. In der Bildszene rechts erschiesst der aufständische Tell den Vogt Gessler, als er mit seinem Gefolgsmann durch die Hohle Gasse bei Küssnacht reitet. In der unteren Bildzeile links bringen die Landleute dem Vogt von Landenberg den Zehnten. Dieser wiegt sich in Sicherheit, während das Volk im Hintergrund die Burgen von Sarnen und Rossberg stürmen. In der abschliessenden Szene rechts unten schwören die drei Eidgenossen Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchtal den Rütlischwur. Den Scheibenfuss nimmt die von den Wappen Hans Felix Hallers und Elisabeth Voglers flankierte Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift und Künstlersignatur ein.

Code Iconclass
46A122(HALLER) · armoiries, héraldique (HALLER)
46A122(VOGLER) · armoiries, héraldique (VOGLER)
82A(WILLIAM TELL) · Guillaume Tell
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Haller: In Gold ein mit den Initialen FH gebildetes Hauszeichen, überhöht und begleitet von drei sechsstrahligen schwarzen Sternen; Helm: silbern mit goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über schwarzem Kissen ein sitzender nackter Knabe, in den Händen je einen schwarzen Stern haltend. Wappen Vogler: In Blau ein flugbereiter goldener Vogel; Helm: silbern mit goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst der flugbereite goldene Vogel.

Inscription

Stifterinschrift: Hans Felix Haller Bůchhendler / in Zürich vnd Elisabeta Foglerin / sÿn Ehgmahel. AN̅O DOM̅: 1601.

Bildlegenden (Oben links): Als Landt vogts knecht, die ochsen nam. / vmb einen finger er bald kam. / Der fatter der kein schuld drůg nicht. / Dem ward vs gstochen sÿn gesicht.

(Oben rechts): Im bad sas der von wolffenschies. / die frouw er zů im sitzen hies / Jr man vom holz kam, sÿ thůts klagē / der thiran ward im bad erschlagen. (Mitte links): Wÿl thell dem hůtt kein Er hat dan / můst er die grosse gfar bestan, / Ein apfel schiessen von sÿm kind, / Vff dem see er mit list enthrintt. (Mitte rechts): Wÿl er sÿns farens hatt genossen, / verbarg sich, vnd hat bald erschossen. / Den vogt das er sÿn blůtt vergossen. (Unten links): Die Landtlüt brachtē das gůt Jar, / Der vogt in kirch gieng acht keir gfar / hierdurch ward Sarnen ingenomen, / Rozberg mit list ouch v̈berkomen. (Im Hintergrund): SARNEN – ROCBERG. (Unten rechts): Vff solch filfalte thiranÿ. 1308 / verbandend sich die ersten drÿ, / sind diser Zÿt drÿzehen Ortt, / O Gott erhalt sÿ durch dÿn wortt. (Über den Figuren): STOVFACHER VON SCHWIZ – WALTER FVRST VON VRI – ARNOLD VON MELCHTAL.

Signature

IOSIAS MVRER FECIT. ZV̈RICH. (in der Inschriftkartusche unten rechts)

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Erhaltung: Der linke Teil des Bildes oben links und des Wappens Vogler sowie die linke untere Ecke im Bild unten rechts ergänzt, ebenso rechter unterer Zwickel, eventuell auch die Säule unten. Zahlreiche geleimte Sprünge und einige Notbleie. Rückseitig verbräunte Kittrückstände entlang der erneuerten Verbleiung.

Technique

Farbloses, grünes, ockergelbes, lila, violettes, hellviolettes und braunrotes Glas. Rotes und hellrotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen und grünen Schmelzfarben.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Die für den Zürcher Buchhändler Hans Felix Haller und seine Frau geschaffene Scheibe ist ein künstlerisch wie historisch bedeutungsvolles Werk. Die Stifter der Scheibe bezeugen mit der Bildwahl ihre Verbundenheit mit der Geschichte ihres Landes, die – einem patriotischen Bilderbuch gleich – von der Entstehung der Alten Eidgenossenschaft berichtet und beim Betrachter das Interesse an der ruhmreichen Vergangenheit wachhält. Als Buchhändler war Hans Felix Haller mit der schriftlichen und bildlichen Überlieferung bestens vertraut. Er bestellte seine Scheibe 1601 beim ortsansässigen Glasmaler Josias Murer (1564–1630), der in Zürich eine vielbeschäftigte Glasmalerwerkstatt führte. Sein Bruder Christoph, der ihn an Bedeutung und Vielseitigkeit noch übertraf, lieferte die zeichnerischen Vorlagen für die Scheibe. Die Gebrüder prägten die schweizerische Glasmalerei des 17. Jahrhunderts nachhaltig. Die genannten Teilentwürfe Christoph Murers für einen Zyklus mit Darstellungen aus der Schweizergeschichte sind in mehreren Exemplaren überliefert. Vier Zeichnungen befinden sich im Zürcher Kunsthaus (Wolfenschiessen im Bade, Tells Apfelschuss, Gesslers Tod, Landenberg empfängt die Neujahrsgeschenke. Inv.-Nr. A.B. 1125–1128. Kopie Salomon Kellers 1614 mit dem Tellenschuss in der Staatlichen Graphischen Sammlung München Inv.-Nr. 33128. Eine Kopie der Ermordung Wolfenschiessens im British Museum London; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 315.1–4). Sie wurden von verschiedenen Glasmalern als Vorlage verwendet (vgl. Bergmann 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 283), und noch 1652–1657 schuf der Zuger Glasmaler Michael IV. Müller eine Scheibenserie für Unterwaldner Stifter teilweise nach diesem älteren Zürcher Vorbild (Bergmann 2004. S. 347–354, Kat.-Nr. 141–145). 1602 führte auch der Zürcher Glasmaler Hans Heinrich Engelhart (1557–1612) eine Gesellenscheibe nach dem Muster der vorliegenden Scheibe aus (Gemeinderatssaal Kilchberg. Foto SLM 52343. Bergmann 2004. S. 349, Abb. 141.2; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 315.5).

Datation
1601
Date d'entrée
mars 2004
Commanditaire / Donateur·trice

Haller, Hans Felix (?–?) · Vogler, Elisabeth (?–?)

Donateur·trice / Vendeur·euse

Fritz M. Kummer, Kilchberg (Verkäufer)

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Vitromusée Romont

Propriétaire précédent·e

Aus der 1928 versteigerten Sammlung Gustav Seligmann Koblenz und Köln, dann Mahler in Zürich. März 2004 von Fritz M. Kummer, Kilchberg, erworben.

Numéro d'inventaire
VMR 444

Bibliographie et sources

Bibliographie

Sammlung Gustav Seligmann Koblenz und Köln. Beschrieben und eingeleitet von Otto von Falke. Auktionskatalog Paul Cassirer und Hugo Helbing 28. März 1928. S. 33, Nr. 192.

Bergmann, Uta. Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. (Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 4) Bern 2004. S. 349.

Glasmalerei. Eine Einführung mit Beispielen aus dem Schweizerischen Museum für Glasmalerei Romont und in der Region von Romont / Raconte-moi le vitrail... Une introduction par le biais d'exemples exposées au Musée Suisse du Vitrail à Romont et de vitraux de la région de Romont. Hrsg. / Ed. Vitromusée / Vitrocentre Romont. Romont 2006. S. 70, Abb. 55 (UB).

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2, Kat.-Nr. 315.

Keller, S. (2019). Mythes fondateurs éclairés. Passé simple : mensuel romand d'histoire et d'archéologie, 42, 34.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) IV, 1927. S. 61/62 (Haller, Zürich).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) III, 1926. S. 754 (Haller, Zürich).

Références à d'autres images

Vitrocentre Romont (Yves Eigenmann) (CV Bergmann); VM 444 (scan d’ekta)

Modèle

Christoph Murer, Scheiben-Teilrisse für Mittelbilder, Kunsthaus Zürich

Expositions

Ab 2004: Daueraustellung, Vitromusée Romont

Informations sur l'image

Nom de l'image
FR_Romont_VMR_VMR_444
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Copyright
© Vitromusée Romont
Propriétaire

Vitromusée Romont

Inventaire

Numéro de référence
VMR_444
Auteur·e et date de la notice
Uta Bergmann 2016