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Das Hinterglasgemälde, das sicher als privates Andachtsbild in Auftrag gegeben wurde, ist in hauchdünnem Farbauftrag ausgeführt, der unbedingt einer schwarzen Unterlage bedarf, um die Modellierung zur Wirkung zu bringen. Diese virtuose Malart der Surseer-Schule, die besonders in den Inkarnaten viel mit stupfendem Pinsel arbeitet, dürfte über die zarte, miniaturhafte Bildwirkung hinaus nicht zuletzt auch einen schnelleren Trocknungsprozess der Farbschichten bewirkt haben. Wenn in der Innerschweiz auch nie eine Serienproduktion entstand, so erlaubte diese Verfeinerung der Technik doch eine raschere Herstellung von Hinterglasgemälden, die der grossen Nachfrage des Klerus in Kirchen und Klöstern, aber auch des Patriziates Rechnung trug… Plus
Das Hinterglasgemälde, das sicher als privates Andachtsbild in Auftrag gegeben wurde, ist in hauchdünnem Farbauftrag ausgeführt, der unbedingt einer schwarzen Unterlage bedarf, um die Modellierung zur Wirkung zu bringen. Diese virtuose Malart der Surseer-Schule, die besonders in den Inkarnaten viel mit stupfendem Pinsel arbeitet, dürfte über die zarte, miniaturhafte Bildwirkung hinaus nicht zuletzt auch einen schnelleren Trocknungsprozess der Farbschichten bewirkt haben. Wenn in der Innerschweiz auch nie eine Serienproduktion entstand, so erlaubte diese Verfeinerung der Technik doch eine raschere Herstellung von Hinterglasgemälden, die der grossen Nachfrage des Klerus in Kirchen und Klöstern, aber auch des Patriziates Rechnung trug.
Das Buch in Theresas Hand kann als die inspirierende Heilige Schrift gelten. Ausserdem ist das Attribut auch als ein klarer Hinweis auf ihre schriftstellerische Tätigkeit zu sehen, denn obwohl weder Tintenfass noch Schreibfeder dargestellt sind, verweist die ikonographische Gestaltung auf das "Autorenbild", das jeder Betrachter von Darstellungen des Apostels Matthäus mit dem Engel kannte. Die Mystikerin Theresia vom Kinde Jesus (Avila 1515–1582 Alba de Tormes), die seit 1617, noch vor ihrer Heiligsprechung 1622, neben Santiago Schutzpatronin Spanien ist, erhielt 1970 als erste Frau in der Kirchengeschichte den Rang einer Kirchenlehrerin. Das Fest der hier im braunen Ordenshabit der unbeschuhten Karmeliterinnen dargestellten Patronin der hispanischen Schriftsteller wird am 15. Oktober begangen. Ihr Todestag am 4. Oktober war bereits Gedenktag des heiligen Franz von Assisi († 1226); die Verschiebung ihres Patronatsfestes um einen Tag führte zur Besonderheit, dass dieses nun auf den 15. Oktober übersprang, da genau zu diesem Zeitpunkt 1582 der Wechsel vom julianischen zum gregorianischen Kalender erfolgte.
Moins Datation
1775
Date d'entrée
2000
Donateur·trice / Vendeur·euse
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Thomas Knöll · R.+F. Ryser (1991)
Numéro d'inventaire
RY 807