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Das Scheibchen kam zusammen mit elf weiteren kleinen Rundscheiben "meist aus Thun und dem Simmental" 1894 ins Bernische Historische Museum (von Rodt 1892. S. 129). Seine genauere Herkunft ist unbekannt. Die Grösse der Rundel entspricht annähernd dem Format einer Butze. Das Glasgemälde war daher sicher mit anderen Rundscheiben in eine solche Butzenverglasung integriert.
Die Flogerzi stammen aus dem Simmental. In Diemtigen (Frutigen-Niedersimmental) wurde Christian Flogerzi am 19. Dezember 1596 als Sohn des Niklaus Flogerzi und der Elisabeth geboren (Diemtigen 3 Taufrodel 1582–1613, p. 80). Am 19. April 1630 heiratete Christen Flogerzi Christina Andrist (StAB K Diemtigen 3 Eherodel 1619–1659, p. 282). Das Paar liess zwischen 1631 und 1648 mindestens elf Kinder taufen (StAB K Diemtigen 3 Taufrodel 1613–1659, p. 98, 117, 140, 154, 163, 170, 176, 184, 195, 202, 210). Am 25. März 1635 und am 13. Okt. 1639 ist der Seckelmeister Christian Flogerzi auch als Taufpate belegt (ebendort p. 137, 165). Christina Andrist lebte noch im Juli 1655 (ebendort p. 243). Sie muss jedoch im folgenden Jahr gestorben sein, denn im Dezember 1657 heiratete Christen Flogerzi Catharina Pierri (StAB K Diemtigen 3 Eherodel 1619–1659, p. 298). Der mutmassliche Stifter starb am 17. Dezember 1685 gemeinsam mit seinem 1633 geborenen Sohn David (StAB K Diemtigen 15 Totenrodel 1683–1695, p. 2).
Flogerzis Scheibe ist sicher ein Werk des gleichen unbekannten Glasmalers, der auch die von Hans Ueltschi aus Erlenbach (BHM Bern, Inv. 1929.10) und Jakob Bühler aus Erlenbach (Saanen, Museum) 1673 gestifteten runden Willkommscheiben geschaffen hat. Die stilistisch und motivisch stark verwandten Glasgemälde dürften aus dem gleichen Stiftungszusammenhang stammen. Ob ihr ursprünglicher Bestimmungsort in Erlenbach oder eher in Diemtigen zu suchen wäre, lässt sich allerdings nicht schlüssig beantworten.
Datation
1673
Commanditaire / Donateur·trice
Flogerzi, Christen (Christian) (1596–1685) · Andrist, Christina († um 1656/57)
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1894 im Bernisches Historisches Museum Bern
Propriétaire précédent·e
Bis 1894 Kunstmuseum Bern
Numéro d'inventaire
BHM 1929.8