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BE_557: Wappenscheibe Albrecht von Erlach
(BE_Riggisberg_refK_ErlachA)

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Titre

Wappenscheibe Albrecht von Erlach

Type d'objet
Artiste
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datation
1688
Dimensions
49.9 x 36.7 cm im Licht
Lieu
Emplacement
südliches Westfenster (neu)
Inventaire

Iconographie

Description

Vor sandbraunem Grund schwebt das mit zwei Palmzweigen umkränzte und mit einer Grafenkrone bekrönte Wappen des Albrecht von Erlach. Als Rahmung dient ein blaues Gebälk über zwei schmalen blauen Pfeilern. Diese ruhen auf dem mit dem Stifternamen belegten Podium.

Code Iconclass
46A122 · armoiries, héraldique
Héraldique

Wappen von Erlach, Albrecht

Inscription

Jr. Albrecht von Erlach Herr Zů / Riggisperg deβ gros=sen Rahts der Statt / Bern, vnd gewesner Landt vogt Zů Frienisperg, 1688.

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Das Eckstück oben rechts sowie vermutlich auch das kleine Zwickelstück in der Mittelbahn des Wappens um 1900 ergänzt (die Fotos des SNM Zürich zeigen ein einziges Sprungblei, und zwar in der Ecke oben rechts direkt neben einem Ausbruch, das heisst das heutige dortige Eckglas ist eine neuere Ergänzung); Sprungbleie; geringe Bemalungsverluste; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb in zitronen- und orangefarbenem Ton, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Der Neubau des Kirchenschiffs (Saalkirche) von Riggisberg im Jahre 1687/88 vollzog sich unmittelbar nach der am 18. Januar 1687 erfolgten Übergabe der Herrschaft Riggisberg von Gabriel von Wattenwyl (1654–1730) an Albrecht von Erlach. Den Anstoss zum Kirchenumbau und den beiden Fenster- und Wappenstiftungen gab demnach der damalige neue Herr von Riggisberg.

Albrecht von Erlach (1644–1723), Sohn des Berner Schultheissen Albrecht (1614–1652), war Herr zu Spiez und Riggisberg. Er wurde 1671 Mitglied des Grossen und 1693 des Kleinen Rats zu Bern, 1676 Rathausammann, 1679 Landvogt zu Frienisberg, 1695 Venner und 1712 Kriegsrat. 1700 liess er das heute bestehende Schloss Riggisberg erbauen. Verheiratet war er seit 1688 mit Katharina von Ligerz († 1718), der Tochter Johann Jakobs, sowie seit 1719 in zweiter Ehe mit Anna Margaretha Effinger (geb. 1687), der Tochter Christophs und der Juliana Rosina von Erlach (HLS 4/2005, S. 254; HBLS 3/1926, S. 61; Eicher 1998, S. 62; von Erlach 1989, Stamm-Taf. C 1 XII).
Von Albrecht von Erlach gibt es je eine Scheibe in den Kirchen von Riggisberg (1688) und Seedorf (1716). Zudem stiftete er 1713 vermutlich eine Scheibe in die deutsche Kirche von Murten (Keller-Ris 1915, S. 170). Die neuzeitliche Kopie einer 1698 datierten Wappenscheibe mit seinem Namen befand sich 1991 im Kunsthandel (Auktionskatalog Galerie Jürg Stuker, 19.–30 November 1991, Nr. 7301). Das Bernische Historische Museum ist im Besitz einer von ihm 1716 in Auftrag gegebenen Schliffscheibe mit aufgemalter Inschrift (BHM, Inv. 1149).

Die beiden Von-Erlach-Wappenstiftungen in Riggisberg sind der von Hans Jakob Güder signierten Wappenscheibe des Sigismund von Erlach aus dem Jahre 1681 in der Kirche Steffisburg stilistisch und kompositorisch nahe verwandt. Sie geben sich damit als Arbeiten dieses Berner Glasmalers zu erkennen.

In welchem Fenster des 1687/88 erneuerten Langhauses sich die beiden Glasgemälde ursprünglich befanden, ist nicht dokumentiert. An ihren heutigen Standort wurden sie erst in der Neuzeit versetzt.

Datation
1688
Commanditaire / Donateur·trice

Erlach, Albrecht von (1644–1723), Herr zu Riggisberg

Lieu de production
Propriétaire

Kirchgemeinde Riggisberg-Rüti

Bibliographie et sources

Bibliographie

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Viertes Heft. Mittelland. III. Papiermühle–Zuzwyl, Bern 1883, S. 38f.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 83.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 248.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute, II. Mittelland, 1. Zwischen Aare und Stockhornkette, Bern 1906, S. 60.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913], S. 20 (Anm. 3).

50 Jahre Kirchgemeinde Riggisberg-Rüti 1936–1986, Riggisberg 1986.

Ueli Eicher (Schriftleitung), Riggisberg. Aus Geschichte und Gegenwart einer ländlichen Gemeinde, Riggisberg 1998, S. 102f., (Farbabb.), 108.

Daniel Flach/Ueli Eicher, Kirche Riggisberg. Die Kirche, ältestes Wahrzeichen Riggisbergs, aus ihrer Geschichte und Gegenwart, Helgisried 2016, S. 8, Farbabb.

Vgl.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, NF 17/1915.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach, Bern 1989.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

BHM Bern, 29453; SNM Zürich, Neg. 9870, 9872 (Hans Jakob Güder)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Riggisberg_refK_ErlachA
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Riggisberg
Propriétaire

Kirchgemeinde Riggisberg-Rüti

Inventaire

Numéro de référence
BE_557
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Angela Schiffhauer 2016