Der in Bern und Basel tätige Johann Rudolf Huber (1668–1748) ist vor allem für seine Porträtmalerei bekannt (vgl. Jegge, 2014). Dank seiner soliden Kenntnis vieler Darstellungsmittel und künstlerischer Techniken war er sehr vielseitig und produktiv und schuf neben Porträts auch Miniaturen, mythologische, allegorische und historische Darstellungen, Stillleben und Tierbilder, Scheibenrisse, Risse für Siegel und Wappenzeichnungen. 1683–1718 katalogisierte er jedes fertiggestellte Werk (über 12000) in seinem Register der Contrafeit, so Ich nach dem Leben gemahldt habe [… More
Der in Bern und Basel tätige Johann Rudolf Huber (1668–1748) ist vor allem für seine Porträtmalerei bekannt (vgl. Jegge, 2014). Dank seiner soliden Kenntnis vieler Darstellungsmittel und künstlerischer Techniken war er sehr vielseitig und produktiv und schuf neben Porträts auch Miniaturen, mythologische, allegorische und historische Darstellungen, Stillleben und Tierbilder, Scheibenrisse, Risse für Siegel und Wappenzeichnungen. 1683–1718 katalogisierte er jedes fertiggestellte Werk (über 12000) in seinem Register der Contrafeit, so Ich nach dem Leben gemahldt habe [...] (Kunstmuseum Winterthur).
Seinen ersten zeichnerischen Unterricht hatte Huber beim Basler Glasmaler Hans Jörg II. Wannenwetsch erhalten (Kehrli, 2010, S. 25). Später liess er seine Entwürfe für Glasmalereien fast ausschliesslich bei dessen Sohn Hans Jörg III. ausführen.
Werke der Glasmalerei (Auswahl):
Berner Standesscheiben 1704 für die Kirche von Heimiswil (signiert von Huber und Wannenwetsch, zugehöriger Riss erhalten), 1709 für die Kirche von Bannwil, 1716 für die Kirche von Grafenried sowie für einen unbekannten Ort (SZ_50, SZ_51); 1696–1712 Zyklus für die Peterskirche Basel (zugehörige Risse erhalten); 1719 Wappenscheibe Kürschnerzunft Basel; 1719 Serie für das Zehnthaus des Gerichts Ligerz (BE_5330–BE_5334); 1727 Wappenscheibe Zunft zu Hausgenossen Basel; 1728 Stadtscheibe Thun; 1731 Sonnenuhr.
Weitere Scheibenrisse: 1696 (HMB, 1892.181); um 1705 (BHM, Sammlung Wyss, Hasler, 1996/97, Bd. 2, Nr. 476); undatiert (Kupferstichkabinett Basel, 1907.95.232).
Im Register der Contrafeit sind ausserdem zwei weitere Scheibenrisse für das Jahr 1708 verzeichnet, einer davon für den Botschafter des spanischen Königs (S. 97; vgl. Kehrli, 2010, S. 143).
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Kehrli, M. (2010). «sein Geist ist zu allem fähig». Der Maler, Sammler und Kunstkenner Johann Rudolf Huber. Basel: Schwabe.
Huber, J. R. (1683–1718). Register der Contrafeit so ich nach dem Leben gemahldt habe. Basel [etc.].Zentralbibliothek Zürich. Abgerufen von https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-48580.
Jegge, A. (2014). Johann Rudolf Huber (der Ältere). In SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz (erstmals publiziert 1998). Abgerufen am 25.02.2025 von https://recherche.sik-isea.ch/sik:person-4023091/in/sikart.