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TG_1679: Bildscheibe mit Abendmahl Christi und Inschriftenfragment Christoph Brunner
(TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1679)

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Titel

Bildscheibe mit Abendmahl Christi und Inschriftenfragment Christoph Brunner

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
um 1600
Masse
28.5 x 20.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das von zwei ein blaues Gebälk tragenden Säulen umfasste Hauptbild zeigt das Abendmahl Christi. Die zwölf Apostel sind an einem Rundtisch um den Herrn versammelt. Vor einem grünen Vorhang sitzend und durch einen grossen sternförmigen Nimbus ausgezeichnet, erscheint dieser mit dem vor ihm schlafenden Johannes im Zentrum der Tafel. Die vorne rechts am Tisch hockende, sich von den übrigen Aposteln abwendende Figur in blauem Kleid und gelbem Mantel ist Judas. Die zwölf Apostel erscheinen nochmals im Oberbild, wobei hier jeder der stehenden Jünger sein spezifisches Attribut mit sich führt. Die Schrifttafel am Scheibenfuss ist ein altes Flickstück.

Iconclass Code
11I32 · die zwölf Apostel mit Bezug auf die zwölf Propheten
73D2 · das Abendmahl
Iconclass Stichworte
Inschrift

Christoff von Gottes gna [d] Abbt des Gotzhus Vischi / ngen ·1·5 [...] 6· (Inschrift auf Flickstück)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Drei neue Ergänzungen und ein altes Flickstück (Inschriftentafel); zahlreiche Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe war bis 1958 in der Sammlung Hörni und dazumal besass sie als Fussstück nicht die Inschriftentafel von 1586 mit dem Namen des Fischinger Abtes Christoph Brunner, sondern diejenige von 1569 mit dem Namen der Gemeinde Ermatingen, welche heute in eine Kompositscheibe im Vinorama von Ermatingen eingefügt ist (TG_322; vgl. Boesch, 1944; Abegg/Erni/Raimann 2014). Die vorliegende Scheibe wurde demnach nicht von Brunner gestiftet.

Christoph Brunner, der nach dem 1586 datierten Flickstück damals eine heute verschollene Scheibe in Auftrag gab, war von 1574–1594 Abt des Klosters Fischingen. Nach Krisenjahren erlebte das Kloster unter ihm einen Aufschwung, indem er neue Konventsgebäude errichtete, eine solide Ausbildung der Mönche einführte und 1580 die Idda-Bruderschaft gründete. Zudem fand unter Brunner in den Klosterpfarreien eine Rekatholisierung statt (Historisches Lexikon der Schweiz, 4/2005, S. 542; Meyer, 1976).
Mit Ausnahme seiner durch das Bruchstück dokumentierten Wappenstiftung sowie einem weiteren Fragment aus einer solchen Stiftung von 1580 (TG_293) kennt man von Abt Christoph Brunner fünf Glasgemälde, die er in den Jahren 1575, 1576, 1583 (Greys Court, Foto Vitrocentre Romont), 1585 und 1589 ausführen liess. Davon sind diejenige von 1575 und von 1583 vom Wiler Glasmaler Niklaus Wirt und diejenige von 1589 vom Rapperswiler Meister Wolfgang Breny signiert. Die beiden anderen Stiftungen lassen sich nach Paul Boesch ebenfalls Niklaus Wirt zuweisen (Boesch, 1949, S. 14, 19, 22).
Die dritte Ziffer der Jahreszahl ist aufgrund des Sprungbleis zwar nicht mehr deutlich zu lesen, da Brunner aber von 1574–1594 Abt war und es sich sicher nicht um eine 7 handelt, muss die Scheibe aus dem Jahr 1586 stammen.

Wegen der fehlenden Angaben zu Stifter und Datierung ist die Zuschreibung der vorliegenden Scheibe an einen Glasmaler erschwert. Der Stil der Figuren in der Apostelreihe und in der Abendmahlsszene lässt am ehesten an Caspar Spengler denken (vgl. TG_77, TG_159). Vom Konstanzer Glasmaler sind jedoch ausschliesslich Wappenscheiben ohne grössere bildliche Szenen bekannt.
Die vorne rechts am Tisch hockende, sich von den übrigen Aposteln abwendende Figur in blauem Kleid und gelbem Mantel ist Judas. In analoger Form, jedoch zusätzlich mit einem an seinen angehängte Geldbeutel greifenden Teufel wurde dieser vom Luzerner Glasmaler Franz Fallenter in der Abendmahlsdarstellung der 1601 für das Kloster Rathausen geschaffenen Stadtscheibe von Sursee festgehalten (Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. IN 49/7; Schneider, 1971, Bd. II, Nr. 457).

Die Scheibe wird genannt in:
Boesch, 1944, S. 154, Nr. 102c (zum Inschriftenfragment).
Kleiner, 1988, Nr. 4.
Barockes Fischingen, 1991, S. 272.
Abegg/Erni/Raimann, 2014, S. 172, Nr. 3, Abb. 194.

Datierung
um 1600
Zeitraum
1550 – 1650
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1988/89 Verein Kloster Fischingen

Vorbesitzer*in

Bis 1958 Sammlung Hörni · 1988 Galerie Kleiner, Aarau

Bibliografie und Quellen

Literatur

Abegg, R., Erni, P. und Raimann, A. (2014). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. VIII: Rund um Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Barockes Fischingen. Ausstellung zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten am Kloster Fischingen 1980–1991. Katalog (1991). Fischingen : Verein St. Iddazell.

Boesch, P. (1944). Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Die ehemalige Sammlung in der Ermitage in St. Petersburg. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 6.

Boesch, P. (1949). Die Wiler Glasmaler und ihr Werk. 89. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen.

Kleiner, B., P. (1988). Sonderausstellung früher Buntscheiben und auserlesener Objekte, Galerie Kleiner AG, Aarau.

Meyer, B. (1976). Die Äbte des Klosters Fischingen. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Bd. 113, S. 95–136.

Schildknecht, B. (2005). Fischingen (Kloster). Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 5 (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D301.php.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 44651

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Fischingen_Benediktinerstift_TG_1679
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Eigentümer*in

Seit 1988/89 Verein Kloster Fischingen

Inventar

Referenznummer
TG_1679
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2021; akt. 2022

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema