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Das Glasgemälde wurde nach 1958 von einem unbekannten Glasmaler-Restaurator aus verschiedenen alten Scheibenfragmenten angefertigt. Die beiden Hauptfiguren gehören dabei offenbar zusammen, das heisst, sie dürften die Überreste einer Willkommscheibe sein. Daraus stammt wohl auch das rote Rollwerkbogenstück. Das Oberlicht mit den pflügenden Bauern bildet jedoch kaum einen Teil davon (es hebt sich stilistisch von den Hauptfiguren ab). Nichts mit einer Willkommscheibe zu tun hat die am unteren Rand befindliche Inschriftenkartusche… Plus
Das Glasgemälde wurde nach 1958 von einem unbekannten Glasmaler-Restaurator aus verschiedenen alten Scheibenfragmenten angefertigt. Die beiden Hauptfiguren gehören dabei offenbar zusammen, das heisst, sie dürften die Überreste einer Willkommscheibe sein. Daraus stammt wohl auch das rote Rollwerkbogenstück. Das Oberlicht mit den pflügenden Bauern bildet jedoch kaum einen Teil davon (es hebt sich stilistisch von den Hauptfiguren ab). Nichts mit einer Willkommscheibe zu tun hat die am unteren Rand befindliche Inschriftenkartusche. Sie entnahm der Hersteller der Kompositscheibe einer 1569 getätigten Wappenstiftung der Gemeinde Ermatingen. Das zwischen beiden Figuren auf die Kartusche gesetzte Wappen lässt sich hingegen nicht auf Ermatingen beziehen. Das Wappen dieser Gemeinde zeigt nämlich keinen schwarzen Rüden auf goldenem Grund, sondern einen silbernen Rüden auf schwarzem Grund (vgl. TG_77). Beim vorliegenden Wappen handelt es sich demnach um ein Fragment aus einem anderen alten Glasgemälde und dieses dürfte auch nicht mit der eingangs erwähnten Willkommscheibe identisch sein (in der heutigen Komposition wirkt das mit einem kleinen Flickstück vervollständigte Wappen zwischen den beiden aus dieser Willkommscheibe entnommenen Figuren “eingezwängt”).
Das dem Glasgemälde eingefügte Inschriftenfragment von 1569 mit dem Namen der Gemeinde Ermatingen befand sich noch 1958 als Fussstück in der Bildscheibe mit dem Abendmahl Christi (Abegg/Erni/Raimann, 2014, Abb. 194), die sich heute in Fischingen befindet (vgl. TG_1679).
Die Scheibe wird genannt in:
Abegg/Erni/Raimann, 2014, S. 172, Nr. 3.
Moins Datation
1569, 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Période
1560 – 1600
Localisation d'origine
Propriétaire
Vinorama Museum Ermatingen
Propriétaire précédent·e
Bis 1960 Fritz Dold, Zürich · Seit 1960 Direktor Sauter, Ermatingen