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TG_1535: Runde Wappenscheibe Johannes Seitz
(TG_Kreuzlingen_Heiligkreuz_TG_1535)

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Titel

Runde Wappenscheibe Johannes Seitz

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Johann Georg · zugeschr.
Datierung
1706
Masse
15.9 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen von Johannes Seitz ist vor farblosem Grund über die Tafel mit der Stifterinschrift gesetzt. Darüber ist eine Schriftrolle mit einer Legende angebracht.

Iconclass Code
46A122(SEITZ) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SEITZ)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Seitz, Johannes: Schräglinks geteilt von Silber und Bräunlichgelb (Rot?), überdeckt von bärtigem Krieger in blauem Harnisch und mit silbernem Schwert auf der rechten Schulter; Helm: blau; Helmdecke: bräunlichgelb (rot?) und silbern; Helmzier: ein wachsender Krieger in blauem Harnisch und mit silbernem Schwert auf der rechten Schulter (irrtümlicherweise sind in Julius Rickenmanns Publikation von 1940 das schräglinks geteilte Feld in Blau und Rot sowie der Harnisch des Kriegers in Silber tingiert).

Inschrift

Johannes Seitz Burger / in Coβantz Vnd / zu Emischoffen / Ao: 1706
Fridt ernerdt un Fridt Ver Zerdt (Friede ernährt, Unfriede verzehrt)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Gut.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut Johann Rudolf Rahn (1899) befanden sich in der Wallfahrtskapelle Heiligkreuz in einzelnen der sechseckigen Scheibchen des nördlichen Chorfensters in trüben Schmelzfarben aufgemalte Wappen, nämlich in einem zwei Konstanzer Schilde mit dem Reichswappen darüber und in einem anderen ein Privatwappen von 1702 (vgl. TG_1374). Zudem sah Rahn 1899 in einem Nordfenster des Schiffs ein Privatwappen von 1706. Beim letztgenannten Wappen dürfte es sich um das vorliegende Scheibchen handeln. Auch in den Publikationen von 1940, 1986 und 1988 wird dasselbe in der Kapelle von Bernrain erwähnt. Raimann/Knoepfli/Hungerbühler (1986) sowie Nünlist (1988) bezeichnen dabei als Standort der Seitz-Scheibe das hinterste Fenster der Langhaus-Südseite, das heisst den Platz, wo sie sich heute befindet. Weil das betreffende Fenster gemäss der Inschrift in einem seiner Butzenscheibchen 1931 von Xaver Seitz gestiftet wurde, dürfte dieses Wappenscheibchen bei der damaligen grossen Kapellenrenovation dorthin versetzt worden sein (s. Baugeschichte).

Die Familie Seitz ist im frühen 18. Jahrhundert in Emmishofen nachgewiesen. Der Scheibenstifter, über den nichts Näheres bekannt ist, dürfte ein Verwandter jenes Johann Konrad Seitz gewesen sein, der seit 1745 Kaplan zu Bernrain war und dort 1777 starb (Humpert, 1950, S. 110).
Das Rosgartenmuseum in Konstanz besitzt zahlreiche ähnliche sechseckige Scheibchen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das vorliegende Scheibchen stammt sicherlich vom damals einzigen Konstanzer Glasmaler Johann Georg Spengler.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1899, S. 46.
Rickenmann, 1940, S. 58, Abb.
Humpert, 1950, S. 113.
Raimann/Knoepfli/Hungerbühler, 1986, S. 43.
Nünlist, 1988, Abb. S. 48.
Erni/Raimann, 2009, S. 62.

Datierung
1706
StifterIn

Seitz, Johannes, Emmishofen

Herstellungsort
Eigentümer*in

Katholische Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Erni, P. und Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Humpert, Th. (1950). Die Heiligkreuzkapelle auf Bernrain. Ein Beitrag zur Geschichte der Kollegiatsstiftskirche St. Stephan in Konstanz. Freiburg: [s.n.].

Nünlist, G. (1988). Wallfahrtskapelle Heiligkreuz auf Bernrain. Eines der ältesten Bauwerke der Stadt Kreuzlingen. Kreuzlingen: Sager Druck AG.

Rahn, J.R. (1899). Die mittelalterlichen Bau- und Kunstdenkmäler des Cantons Thurgau. Frauenfeld: Commissionsverlag J. Huber.

Raimann, A./Knoepfli, A./Hungerbühler, A. (1986). Kreuzlingen TG. Schweizerische Kunstführer. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Rickenmann, J. (1940). Thurgauer Wappenbuch. Genf: Roto–Sadag AG.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Kreuzlingen_Heiligkreuz_TG_1535
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Katholische Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen
Eigentümer*in

Katholische Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen

Inventar

Referenznummer
TG_1535
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020