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TG_245: Allianzwappenscheibe Hans Jakob Fleckenstein und Ursula Mutschli mit Himmelfahrt Christi
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_245)

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Titel

Bildscheibe Hans Jakob Fleckenstein und Ursula Mutschli mit Himmelfahrt Christi

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1600

Ikonografie

Beschreibung

Die längsrechteckige, durch eine Arkatur dreigeteilte Scheibe zeigt im zentralen Feld die Himmelfahrt Christi und darunter die Stifternamen in einer Rollwerkkartusche. Der die Himmelfahrtsszene rahmenden Arkade sind zwei Engel in blauen Kleidern vorgesetzt, die auf hohen roten Postamenten stehen und mit ihren ausgebreiteten Innenflügeln das Figurenbild bogenförmig krönen. In den zwei Aussenarkaden erscheinen vor farblosem Grund die Vollwappen des Stifterehepaares unter einem blauen Bogen mit roter, engelskopfgeschmückter Scheitelkartusche. In den oberen Zwickeln befinden sich zwei sitzende weibliche Tugendgestalten. Es handelt sich um die Justitia mit Richtschwert und Waage (links) sowie um die Prudentia mit Spiegel und Schlange (rechts).

Iconclass Code
11G · Engel
11M41 · Klugheit, Prudentia (Ripa: Prudenza), als eine der vier Kardinaltugenden
11M44 · Gerechtigkeit, Justitia (Ripa: Giustitia divina), als eine der vier Kardinaltugenden
46A122(FLECKENSTEIN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FLECKENSTEIN)
46A122(MUTSCHLI) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MUTSCHLI)
73E42 · Christi Himmelfahrt (Christus ist von strahlendem Licht umgeben oder erscheint in einer Mandorla)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Fleckenstein, Jakob: Schrägrechts geteilt, von Rot goldenes Getreidehohlmass besetzt von goldenem Antoniuskreuz, und dreimal schrägrechts geteilt von Gold und Grün; Helm: silbern mit goldenen Spangen; Helmdecke: rot (rechts), golden und grün (links); Helmzier: über goldener Krone ein geschlossener Flug mit dem Schildbild.
Wappen Mutschli, Ursula: Schrägrechts geteilt, von Schwarz mit goldener Hirschstange und von Gold; Helm: silbern mit goldenen Spangen; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: ein wachsender Mannsrumpf mit schwarzer Zipfelmütze und in von Schwarz und Gold schrägrechts geteiltem Gewand mit der Hirschstange des Schildbilds.

Inschrift

J: Hans Jacob Fläckenstein un̅ Frouw / Vrsula Mudschlin sin Eegmachell · / 16 00 ·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Vollwappen Fleckenstein sowie weitere kleine Stücke neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

1890 (Rahn): defekt.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Der 1508 errichtete Kreuzgang des Zisterzienserinnenklosters von Tänikon mit seinen 22 Rundbogenfenstern wurde in mehreren Etappen mit zahlreichen Glasgemälden ausgestattet. Eine erste Serie datiert in die Jahre 1558/1559. Die meisten dieser rund 20 Scheiben sind vom Zürcher Glasmaler Niklaus Bluntschli signiert. Eine einzelne Scheibe trägt das Monogramm Jos Murers.
Die zweite Serie stammt aus den Jahren 1563–1565 und umfasst mindestens 5 Scheiben. Eine davon trägt das Monogramm des Glasmalers Hans Füchslin. In den Jahren von 1585–1610 wurden weitere 11 Scheiben gestiftet. Nach 1610 gelangten weitere Glasgemälde nach Tänikon, die dort allerdings nicht mehr im Kreuzgang, sondern andernorts zur Aufstellung kamen (u.a. im Refektorium) (Rahn/Nater 1906, S. 17f., 426–439; Boesch, 1943).
Insgesamt 37 Scheiben aus dem Kreuzgang von Tänikon kaufte 1832 Johann Nikolaus Vincent aus Konstanz, in dessen Sammlung sie bis 1891 verblieben. In diesem Jahr verkauften Vincents Erben die Sammlung und heute sind die noch auffindbaren Tänikoner Scheiben auf mehrere Institutionen verteilt (Schweizerisches Nationalmuseum, Historisches Museum Thurgau, Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Musée Ariana Genf, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Museum Heylshof Worms, Historisches Museum Luzern).
Hans Jakob Fleckenstein war Schultheiss von Bremgarten und der Bruder von Euphrosina Fleckenstein (†1607), Konventualin in Tänikon. Seine Gemahlin entstammte der Familie Mutschli aus Bremgarten im Kanton Aargau. Eine 1605 vom Ehepaar Fleckenstein-Mutschli gestiftete Bildscheibe befand sich vormals im Kunsthandel (Lehmann, 1941, 142, Abb. 182). Sein Name steht auch auf dem von ihm 1649 in die Annenkapelle zu Bremgarten gespendeten Glöcklein.

Die Figur der Justitia geht wohl auf eine Vorlage Christoph Murers zurück. Ein 1608 entstandener Scheibenriss Murers mit dem Wappen Escher vom Luchs (1994 im Kunsthandel, Hasler 1996/97, Bd. 2, Abb. 608.2) zeigt dieselbe Figur in identischer Haltung. Da die vorliegende Scheibe von 1600 datiert, müsste eine noch ältere Vorlage als der genannte Riss existiert haben. Bislang konnte aber keine entsprechende Arbeit Murers ausfindig gemacht werden. Die von Paul Boesch vorgeschlagene, nicht weiter begründete Zuschreibung der Scheibe Fleckenstein-Mutschli an Christoph Murer ist jedoch nicht haltbar. Unter den Scheiben aus dem Kloster Tänikon ist sie kompositorisch und stilistisch ein Einzelstück und lässt sich auch nicht eindeutig in das Werk eines im Thurgau tätigen Glasmalers einordnen.

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1890, Nr. 89.
Heberle, 1891, Nr. 83.
Rahn/Nater, 1906, S. 17f., 426–439, spez. S. 436, Nr. 34.
Boesch, 1936, S. 44, Nr. 39.
Galerie Fischer, 1938, Nr. 312, Abb. Taf. 11.
Boesch, 1943, S. 60, Abb. 55.
Zehnder, 1992, S. 25, 95–105 (Nr. 40).

Datierung
1600
StifterIn

Fleckenstein, Jakob · Mutschli, Ursula

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1956 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1891 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz · Seit 1891 Antiquar Bossard, Luzern · Sammlung Sidney, Hampstead-London · 1937 Galerie Fischer, Luzern · Von Kopp, Luzern (bis 1956)

Inventarnummer
T 6457

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1936). Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Englische Sammlungen. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF Bd. XXXVIII.

Boesch, P. (1943). Die Glasgemälde aus dem Kloster Tänikon. Mitteilungen der antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXXIII, H. 3.

Galerie Fischer Luzern (1938). Auktionskatalog 61, 18.–21. Mai 1938. Abgerufen von http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/fischer1938_05_18/0026

Hasler, R. (1996/97). Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum. 2 Bde., Bern: Stämpfli Verlag AG.

Heberle, J. M., Köln (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Lehmann, H. (1941). Geschichte der Luzerner Glasmalerei von den Anfängen bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Luzern: Keller & Co. AG.

Rahn, J.R. (1890). Die schweizerischen Glasgemälde der Vincentschen Sammlung in Constanz. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXII, Heft 6.

Rahn, J.R., Nater, J. (1906). Das ehemalige Frauenkloster Tänikon im Thurgau. Kunstgeschichtliches von Prof. Dr. J.R. Rahn, Die Geschichte des Stiftes von Joh. Nater. Zürich: Buchdruckerei Berichthaus.

Zehnder, H. (1992). Tänikon 789–1989. Tänikon: Katholische Kirchgemeinde Tänikon.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 33131, Fotosammlung Inv. Nr. 7805

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_245
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1956 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_245
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema