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TG_170: Allianzwappenscheibe Georg II. Zollikofer, Barbara Schirmer, Magdalena Schlumpf und Rahel (Rachel) Reutlinger
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_170)

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Titel

Allianzwappenscheibe Georg II. Zollikofer, Barbara Schirmer, Magdalena Schlumpf und Rahel (Rachel) Reutlinger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Murer, Josias · zugeschr.
Hör, Andreas · Flickstück, zugeschr.
Datierung
1599
Masse
38.5 (29 ohne Flickstück am unteren Rand) x 21.4 cm im Licht
Standort
Lage
Ahnensaal, nördliches Westfenster
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Das Scheibenmittelfeld füllen die Vollwappen des Stifters und seiner drei Frauen. Vor farblosen Grund sind je zwei davon nebeneinander aufgereiht, oben diejenigen Georg Zollikofers und Rahel (Rachel) Reutlingers sowie unten diejenigen Barbara Schirmers und Magdalena Schlumpfs. Die beiden unteren Schilde stehen auf dem Podium der Rahmenarchitektur, an dessen Front in einer blauen Tafel die Stifterinschrift festgehalten ist. Seitlich gerahmt werden die vier Wappenschilde von roten Pilastern. Darüber erhebt sich ein eingezogener roter Bogen, an dem eine gelbe Stoffgirlande mit einem Fruchtbouquet festgemacht ist. In der oberen linken Bildecke erscheint der Namenspatron des Stifters, der hl. Georg, welcher hoch zu Ross den Drachen bezwingt. In der Bildecke gegenüber erwartet die auf einer Hügelkuppe kniende Königstochter mit zum Gebet gefalteten Händen ihren Erretter.
Der Scheibe unten angehängt ein ehemaliges Oberbild, das die Parabel vom reichen Mann und armen Lazarus (Lk 16, 19–31) schildert. Während der von Hunden beleckte arme Lazarus vor dem Haus des reichen Prassers am Boden sitzt, lässt sich dieser darin mit seiner Gemahlin an der Tafel von seinen Dienern verköstigen. Hinter Lazarus führt ein Weg in eine weite, karge Landschaft. Darin eingefunden hat sich der für sein lasterhaftes Tun in den Höllenrachen verbannte reiche Mann, der seine Augen zum Himmel richtet, wo Lazarus von Abraham ins Reich der Seligen aufgenommen wird.

Iconclass Code
11H(GEORGE)41 · der hl. Georg und der Drachen: als Ritter in Rüstung reitet er auf einem (weißen) Pferd und schwingt sein Schwert (die Lanze liegt bereits zerbrochen auf dem Erdboden); die betende oder fliehende Prinzessin kann auch dargestellt sein
46A122(REUTLINGER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (REUTLINGER)
46A122(SCHIRMER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHIRMER)
46A122(SCHLUMPF) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHLUMPF)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
73C852 · der Reiche Mann feiert ein Fest, während der arme Lazarus, dessen Wunden von Hunden geleckt werden, vor der Pforte hungert (Lukas 16:19-31)
73C8524 · in der Hölle sieht der Reiche Mann, der in der Regel auf seine Zunge zeigt, Lazarus im Paradies
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zollikofer, Georg II.: In Gold ein blaues linkes Freiviertel; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: aus goldener Krone wachsender goldgekleideter Mannsrumpf mit blauem Kopf.
Wappen Schirmer, Barbara: In Gold eine schwarze Schlange; Helm: silbern; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein halber goldener Flug mit der Schlange des Schildbilds.
Wappen Schlumpf, Magdalena: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein aufgerichteter goldener Löwe; 2 und 3 in Gold eine schwarze Hausmarke (oben durchbrochener Ringkopfschaft mit Sparrenfuss); Helm: silbern; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsender goldener Löwe.
Wappen Reutlinger, Rahel: In Gold über grünem Dreiberg ein wachsender schwarzer Widder; Helm: silbern; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsender schwarzer Widder.

Inschrift

Jörg Zollikofer von vnd zů AlltenKlingen / sampt sine Ehlichen Husfrouwe, die erst Barbara / Schiermerin, die ander Magtalena Schlumpfin / die drit Rachel Rütlingerin · 1599 ·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Glas mit der Bibelszene am unteren Rand ein Flickstück aus einer anderen alten Scheibe (das Museumsinventar im Schloss Altenklingen beschreibt die Scheibe bereits mit dieser Bibelszene) und ein weiteres altes Flickstück im Podium; die Scheibe am oberen Rand beschnitten (fehlende Köpfe); einige wenige Sprungbleie und Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe; im Flickstück eingeritzt “FS 4 4”.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Georg II. Zollikofer (1525–1600), der Sohn Georgs (1492–1539), des Stammvaters der Zollikofer von Altenklingen, und der Sabina Scheitlin, sowie Bruder Leonhart (1529–1587) und Laurenz Zollikofers (1519–1577), war der Mitstifter von Altenklingen (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 7/1934, S. 676). Er heiratete 1551 Barbara Schirmer (1530–1581), in zweiter Ehe 1583 Magdalena Schlumpf (1553–1589) und in dritter Ehe 1589 Rahel Reutlinger (1544–1612). 1554 war er Stadtrichter, 1555 Präsident (Pursner) der Gesellschaft zum Notenstein, 1578 wurde er zusammen mit seinen Brüdern von Kaiser Rudolf II. geadelt (von Fels, 1965, S. 63).

Die vorliegende Scheibe gelangte in den Jahren vor 1871 ins Schloss Altenklingen, wo sie im Ahnensaal eingebaut wurde.
Paul Boesch wies sie Scheibe dem Konstanzer Glasmaler Caspar Spengler zu (Boesch, 1956, S. 23). Dessen Scheiben zeigen jedoch keine grösseren leeren Flächen wie die vorliegende, sondern meist dicht gedrängte Kompositionen. Die Stiftung Georg II. Zollikofers und seiner Frauen ist drei Scheiben aus dem Jahr 1599, von denen zwei ebenfalls von Mitgliedern der Familie Zollikofer gestiftet wurden, eng verwandt. Dabei handelt es sich um die Allianzscheiben von Jakob Zollikofer und Eva Kunz (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, Nr. 13683), von Joachim Zollikofer und Katharina Seuter sowie von Gerold Escher und Esther von Schönau (SNM, Inv. Nr. LM 22450; AG 1183, Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 433 und 436). Die stilistischen Parallelen und die ähnliche Komposition legen nahe, dass alle von demselben Glasmaler stammen. Dabei ist vor allem an Josias Murer zu denken, dessen signierte Allianzscheibe für Leonhard Spindler und Magdalena Schlappritzi von 1612 (Foto im Schweizerischen Nationalmuseum, Nr. 43160) sowie die Scheiben für Marx Escher von 1609 (TG_24) und Rudolf Rahn von 1607 (TG_33) den genannten Scheiben aus dem Jahr 1599 sehr ähnlich sind.
1613 stiftete Niklaus Zollikofer eine Wappenscheibe, die ebenfalls sein Wappen mit denjenigen seiner drei Frauen zur Darstellung bringt (TG_171). Sie stammt vermutlich ebenfalls von Josias Murer.

Das Glasstück mit der Parabel vom reichen Mann und armen Lazarus gehört nicht zur Stiftung Georg Zollikofers, sondern zu einer älteren, von Andreas Hör stammenden Scheibe. Dasselbe trifft auch auf die stilistisch gleichfalls die Hand Hörs verratenden Oberbildfragmente zu, die von einem unbekannten Restaurator an drei andere in Schloss Altenklingen befindliche Scheiben angestückt wurden. Dazu zählen das Fragment mit der Darstellung vom Gleichnis des verlorenen Schafs unten in Hörs Scheibe für Georg Buffler und Dorothea Zollikofer von 1567 (TG_169), dasjenige mit Adam und Eva oben in Hörs Scheibe für Hermann Schlumpf und Esther Zollikofer von 1568 (TG_168) sowie dasjenige unten in der Allianzwappenscheibe Niklaus Zollikofers von 1613 (TG_171).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25.
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 41, Nr. 11.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 41, Abb.
Boesch, 1956, S. 23.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 59, Nr. 11, Abb. S. 48.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 50, 128.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription), S. C14, C17, D4 (28f., 33).
Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Ehrenmeldung der Vergabungen an das Museum der Familie Zollikofer von Altenklingen, Schlossarchiv Altenklingen (Transkription), S. 9 (7f.).

Datierung
1599
StifterIn

Zollikofer, Georg II. (1525–1600), Altenklingen · Schirmer, Barbara · Schlumpf, Magdalena · Reutlinger, Rahel (Rachel)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1883 (?) Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Vorbesitzer*in

Junker Heinrich Zollikofer, Konstanz (Geschenk von ihm ins Schloss Altenklingen)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

von Fels, H. R. (1965). Das Schul-Donatorenbuch von St. Gallen. Schweizer Archiv für Heraldik 79, S. 55–69.

Fiechter-Zollikofer, E. (1920). Beschreibung des Schlosses Altenklingen (Zollikofer'sches Familienmuseum).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde. Stäfa: Th. Gut & Co.

Zollikofer, T. (1871). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien=Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer'sche Buchdruckerei.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13667

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_170
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Seit 1883 (?) Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_170
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020