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TG_163: Gedenkscheibe Ludwig Zollikofer und Elisabeth Thumbacher (Deünbacher)
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_163)

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Titel

Gedenkscheibe Ludwig Zollikofer und Elisabeth Thumbacher (Deünbacher)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Caspar · signiert
Datierung
1595
Masse
33.4 x 20.4 cm im Licht
Standort
Lage
Ahnensaal, Südostfenster
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die von zwei stehenden Putten flankierte blau-gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift dient als Standplatz für die Vollwappen Ludwig Zollikofers und Elisabeth Thumbachers. Hinter diesen erhebt sich vor weissem Grund die zweiachsige Rahmenarchitektur aus grünen, mit Masken dekorierten Seitenstützen, einer rosa Mittelsäule und einem Rollwerkbogen in den Farben Blau und Rot. Das Oberbild zeigt Männer beim Hacken im Wald sowie zwei dieser Männer mit ihren Arbeitsgeräten vor einem bärtigen Herrn in blauem Mantel, der mit seiner Rechten in den Beutel greift, um die beiden zu entlohnen. Die Szene bezieht sich auf das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die vom Weinbergbesitzer alle mit einem Silberstück entlohnt werden, obwohl sie unterschiedlich lange für ihn gearbeitet haben (Mt 20, 1–16; vgl. Kesselring-Zollikofer, 2010).

Iconclass Code
46A122(THUMBACHER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (THUMBACHER)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
73C815 · die Parabeln Christi: die Arbeiter im Weinberg (Matthäus 20:1-16)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zollikofer, Ludwig: In Gold ein blaues linkes Freiviertel; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: aus goldener Krone wachsender goldgekleideter Mannsrumpf mit blauem Kopf.
Wappen Thumbacher, Elisabeth: Helm: silbern; Helmdecke: silbern und schwarz; Helmzier: ein wachsender schwarzer Mann mit silbernen Klauen und goldener Krone in schwarzem ärmellosen Wams.

Inschrift

Ludwig Zollikoffer vnd Elissabeth / Deünbacheri sein Ehliche hausfrow / Anno Domini · 1 · 5 · 9 5 ·

Signatur

· C S ·

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung; die Verbleiung erneuert. Der abgeblätterte Haken der "9" der Jahreszahl ist im Negativ noch sichtbar.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Ludwig Zollikofer (1450–1514) aus St. Gallen, der Sohn des Hans und der Fida Vogel, war in erster Ehe mit Elisabeth Thumbacher (süddeutsches Patriziergeschlecht), Tochter des Ulrich und der Anna Varnbühler, verheiratet. In zweiter Ehe war er mit Martha Leber und in dritter mit Ursula Blarer verheiratet. Er war Kaufmann und Teilhaber an der Zollikofer'schen Handelsgesellschaft, der er 1502–1514 vorstand. Seiner Stadt diente er 1501–1503 als Bauherr, 1503–1514 als Ratsherr und 1514 als Seckelmeister. Er war sehr vermögend und gehörte der Gesellschaft zum Notenstein an (Krauer, 2014).

Caspar Spengler hat diese Scheibe ähnlich komponiert wie seine ebenfalls monogrammierten und im Schloss Altenklingen befindlichen Glasgemälde für Lorenz (TG_159) und Leonhart Zollikofer (TG_162) von 1595 beziehungsweise 1597.
Die Scheibe gelangte durch Vermittlung vom St. Galler Bürgerratspräsidenten August Naef ins Schloss Altenklingen.

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer, 1871, S. 25 (Falschangabe Jahreszahl 1505).
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 40, Nr. 4.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 40 (Falschangabe Jahreszahl 1505).
Boesch, 1956, S. 23.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 58, Nr. 4.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 49f., 127.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C14, C17, D3 (28f., 32).

Datierung
1595
StifterIn

Zollikofer, Ludwig (1450–1514) · Thumbacher, Elisabeth

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Fiechter-Zollikofer, E. (1920). Beschreibung des Schlosses Altenklingen (Zollikofer'sches Familienmuseum).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription).

Krauer, R. (2014). Zollikofer, Ludwig. Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D28618.php

Zollikofer, T. (1871). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien=Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer'sche Buchdruckerei.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 13649

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_163
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_163
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020