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TG_92: Allianzwappenscheibe Gabriel Engeler und Anna Barbara Kappeler
(TG_Frauenfeld_Rathaus_TG_92)

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Titel

Allianzwappenscheibe Gabriel Engeler und Anna Barbara Kappeler

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1680
Masse
ca. 31 x 21.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum ist vor farblosem Grund der von einem Lorbeer- und Palmzweig umkränzte gevierte Wappenschild Gabriel Engelers und dessen Frau festgehalten. Auf dem beschrifteten Podium stehen zwei Pfeiler mit vorgesetzten Spiralsäulen. Sie tragen einen Volutenbogen mit Inschriftenband. Darüber ist links Fortuna, die Glücksgöttin, auf einer Kugel und mit einem Rad in der Hand zu sehen. Rechts steht ein Engel vor einem gegen hohe Wellen kämpfenden Schiff. Der dazwischen platzierte Spruch fordert dazu auf, gegen alle Widrigkeiten beständig anzukämpfen.

Iconclass Code
11G · Engel
46A122(ENGELER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ENGELER)
46A122(KAPPELER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KAPPELER)
54F12 · Glück, glückliche Fügung; Ripa: Fato, Fortuna, Fortuna aurea, Fortuna buona, Fortuna pacifica overo clemente, Sorte
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Engeler, Gabriel und Kappeler, Anna Barbara: Geviert, 1 und 4 (nicht erhalten) in Blau ein golden gekleideter Engelknabe mit grünen Flügeln, ein goldenes Horn blasend und in der rechten Hand ein schwarzes Hufeisen haltend (Engeler), 2 (nicht erhalten) und 3 in Blau eine von drei goldenen Sternen begleitete goldene Lilie (Kappeler), anstelle eines Herzschilds eine strahlende, gebildete goldene Sonne; Helm: blau; Helmdecke: blau, golden und grün; Helmzier: ein wachsender, ein goldenes Horn blasender und in der rechten Hand ein schwarzes Hufeisen haltender Engelknabe, die blau-grünen Flügel mit zwei goldenen Lilien und das goldene Gewand mit einem schwarzen Hauszeichen und den schwarzen Majuskeln G E belegt.

Inschrift

Gabriel E[ngeler der Zyt] Schuldtheiβ der Statt / Frauwenfeld [und Fr. Anna] Barbara Kappellerin sein / Ehegmahel 1680. Glück hat N[ÿd], wege[n] Nÿd dan mitlÿde[n] / Werend der Nyder n[o]ch so vill So gsch / icht doch waβ [Go]tt h[ab]en will Das hab / Jch woll erfahre[n] Schon in meinen Jungen / Jah= ren. CONS= / TANTIA in / Adversis. (Beständigkeit in der Widrigkeit) FORT[V] / NA Gottes Glück / ist Unversaumt // Jm Vn[glück] / Sorglich / mislich vff[r]ächt Re[d] hincht [n]it.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Drei grössere neue Ergänzungen und mehrere alte Flickstücke; zahlreiche Sprungbleie und Sprünge; die Verbleiung erneuert. Auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich (5593) von 1941 ist ein Stück in der Inschrift ergänzt (mit fehlender Inschrift).

Restaurierungen 1942: Glasmaler Hans Meyer, Zürich (im Schweizerischen Nationalmuseum). Laut dem Restaurierungsbericht im Historischen Museum Thurgau wurden von Meyer damals wahrscheinlich die fehlenden Stücke in der Scheibe ergänzt.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Gabriel Engeler (1626–1689), Sohn des Ratsmitglieds Gabriel des Älteren und der Anna, war von 1680–1689 reformierter Schultheiss der Stadt Frauenfeld. Am 2. Februar 1652 heiratete er Anna Barbara Kappeler (*1632), Tochter des Ratsmitglieds und Spendmeisters Hans Heinrich und der Anna Ammann. Dem Ehepaar Engeler-Kappeler gehörte das Haus zur Sonne in Frauenfeld, und es liess die dortige Wirtsstube mit einem Getäfer ausschmücken, das heute im Historischen Museum eingebaut ist. In seiner Funktion als Schultheiss schenkte Engeler dem Schützenhaus in der benachbarten Herrschaft Wellenberg die vorliegende Scheibe (Nachweisakten Historisches Museum Thurgau; Staatsarchiv Thurgau, Slg. 13.2.0/143; HBLS, 3/1926, S. 39; Früh, in: Rathaus Frauenfeld, 1987, S. 30). Das Ehepaar Engeler-Kappeler stiftete ausserdem 1687 eine Scheibe, die sich heute im Historischen Museum des Kantons Thurgau befindet (TG_272). Darauf findet sich der gleiche Sinnspruch wie auf der Vorliegenden.

Die vorliegende Scheibe gehört zu einem Zyklus von mindestens zehn Glasgemälden, die 1680 Jakob II. Weber für das Schützenhaus in Wellhausen schuf. Weber hatte eine Vorliebe für dicht gedrängte, oft allegorische Darstellungen, die er, wie hier, oft reich mit frommen Sprüchen in deutscher oder lateinischer Sprache versah. 1833 kaufte die Schützengesellschaft Frauenfeld zehn gemalte Wappenscheiben aus dem alten Schützenhaus von Wellhausen, und zwar zur Aufstellung in ihrem Schützenhaus, dessen eigener Scheibenschmuck beim Hagelwetter von 1795 vermutlich in grossen Teilen vernichtet worden war. Die 1833 ins Frauenfelder Schützenhaus gelangten Wellhausener Glasgemälde kamen später in den Besitz des Thurgauer Museums in Frauenfeld (TG 37–TG_44, TG_92)(Kriesi, 1924, S. 28; Lang, 1973, S. 28). Eine der zehn Scheiben befindet sich heute in Zürcher Privatbesitz. Es handelt sich um eine Bildscheibe von Hans Kaspar Kauf (*1650), Sohn des Kaspar Kauf (vgl. TG_39), mit Darstellung des Schiessens auf den toten Vater (Das Rathaus Frauenfeld, 1983, Abb. 18e).

Die Scheibe wird genannt in: Pupikofer, 1871, S. 438. Kriesi, 1924. Knoepfli, 1950, S. 158 (Anm. 3), 442. Boesch, 1955, S. 91. Lang, 1973, S. 28. Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 23–30, Abb. 18k. Früh/Ganz, 1987, S. 14. Früh, 2001, S. 89f.

Datierung
1680
StifterIn

Engeler, Gabriel (1626–1689) · Kappeler, Anna Barbara, Frauenfeld

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Seit 1833 Schützenhaus Frauenfeld · Bis 1942 Erwin Rothenhäusler, Mels · 1942–2018 Thurgauische Museumsgesellschaft

Inventarnummer
TD 14 (Historisches Museum Thurgau)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Engeler, Gabriel (1926). Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS), Bd. 3.

Früh, M./Ganz, J. (1987). Das Rathaus Frauenfeld (Schweizerische Kunstführer). Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau, 2. Aufl., Frauenfeld.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Kriesi, H.M. (1924). Bilder aus der Geschichte der Schützengesellschaft Frauenfeld. Beilage zum Programm der Thurgauischen Kantonsschule Schuljahr 1923/24. Frauenfeld: Huber & Co.

Lang, M. (1973). 450 Jahre Stadtschützen Frauenfeld. [S.l.], [s.d.].

Pupikofer, J.A. (1871). Geschichte der Stadt Frauenfeld von ihrer ältesten Zeit bis auf die Gegenwart. Festschrift auf den hundertsten Erinnerungstag der Feuersbrunst vom 19. Heumonat 1771. Frauenfeld: J. Huber.

Das Rathaus Frauenfeld (1983). Frauenfeld: Bürgergemeinde.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 35722, Fotosammlung Inv. Nr. 5593

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_Rathaus_TG_92
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_92
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema