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TG_53: Bildscheibe Hans Witzig mit Hausbau
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_53)

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Titel

Bildscheibe Hans Witzig mit Bau einer Mühle

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Jegli, Hans Ulrich · zugeschr.
Datierung
1644

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum der dreiachsigen Rahmenarchitektur ist der Bau einer Mühle dargestellt. Es handelt sich um ein zweistöckiges Gebäude mit einem in Ausführung begriffenen Dachstock. Das Mühlrad ist an der Giebelseite des Hauses, zu dem ein Steg über den davor befindlichen Wasserlauf führt. Seitlich des Baues sind zwei stehende weibliche Allegorien festgehalten. Davon dürfte diejenige links mit den Blumen den Frühling und diejenige rechts mit dem Ährenbündel den Herbst symbolisieren. Inschrift und Wappen am unteren Rand sowie eine von zwei sitzenden Putten gehaltene Rollwerkkartusche mit Spruch am oberen Rand bilden die Rahmung.

Iconclass Code
23D42 · Frühling; Ripa: Ver; Primavera
23D43 · Sommer; Ripa: Aestas, Estate
41A3 · Teile eines Hauses oder Gebäudes
46A122(WITZIG) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WITZIG)
47D41 · Wassermühle
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Witzig, Hans: In Blau ein goldenes Winkelmass, überdeckt von einem golden geschäfteten, silbernen Beil.

Inschrift

M: Hans Witzig Zimmerman / von Riederen Auβ der Vogteÿ / Romiβhorn A° 1644
Wir Engel verwunderen vns Zu gleich / Das ihr menschen auff Erdterich / Bauwend stest vnd Schlöβer so vest / Vnd in der welt nur sind gest. / Vnd da ihr Ewig solten sein / Da Bauwen ihr gar wenig hin

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Eine neue Ergänzung im Haus sowie am rechten unteren Rand; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
1909 (Schinnerer): Ein grosses Stück ist ausgebrochen.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Laut der Stifterinschrift stammte der Zimmermann Hans Witzig aus Riedern in der Vogtei Romanshorn (heute ein Weiler in der Gemeinde Romanshorn). Die Mühle von Riedern wird erstmals 1504 erwähnt (Nater, 1971, S. 4). Auf der Scheibe wird der Zimmermann bei der Ausführung seines Berufs, dem Bau einer Mühle, gezeigt. Der beigefügte Spruch mahnt daran, nicht nur in der vergänglichen Zeit auf Erden zu bauen, sondern vor allem für die Ewigkeit vorzusorgen.

Nach Schinnerer (1909, S. 78) stammt die vorliegende Scheibe aus einer Serie, zu der auch eine 1644 von Franziskus Fehr gestiftete Scheibe gehört. Diese ehemals in der Sammlung von Maihingen befindliche Scheibe ist heute verschollen. Nach der Beschreibung Schinnerers (eine Fotografie existiert nicht) ist die Scheibe jedoch recht anders komponiert (“Vier Darstellungen in zwei Stockwerken, durch rote Pfeilerarchitektur voneinander getrennt, links oben ein Bürgersmann, der zwischen zwei Stühlen sitzt [...]Rechts davon fällt derselbe Mann von einem Baum [...]. Links unten bemüht er sich, eine Garnhaspel in einen Sack zu stecken [...]. Rechts unten sitzt er auf einem verzierten Sessel. Im Oberbild Jakobs Himmelsleiter, in den Ecken Putten mit Bändern”). Auch die Masse der beiden Scheiben stimmen nicht überein. Da Fehr Glaser in St. Gallen war, soll er laut Schinnerer der Schöpfer dieser Serie gewesen sein. Fehr ist jedoch als Glasmaler nicht belegt.
Die Scheibe des Hans Witzig weist hingegen enge stilistische und kompositorische Parallelen zur Allianzscheibe des Valentin Bösch und der Barbara Loser von 1637 (TG_274) auf. Beide stammen wohl von derselben Hand. In den 1630er und 40er Jahren war vorwiegend die Zürcher Werkstatt der Nüscheler sowie der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli und sein Sohn Hans Ulrich für Thurgauer Stifter tätig. Die Frauenfelder Stadtscheibe, die Hans Jegli 1623 signierte (TG_21), zeigt sehr ähnliche Frauen-, resp. Engelsfiguren sowie eine ähnlich schematische Ausführung der kleinfigurigen Szenen im Mittel-, resp. Oberbild. Eng verwandt ist auch die von Hans Ulrich Jegli signierte Scheibe für Jakob Studer, datiert 1645 (TG_994), die ähnliche Gesichter und Putten präsentiert. Der Schriftcharakter entspricht ebenfalls.

Die Scheibe wird genannt in:
Schinnerer, 1909, S. 78.
Bornhauser, 1926, S. 110, Nr. 160.
Boesch, 1934, S. 48, Nr. 24.
Früh, 2001, S. 97.

Datierung
1644
StifterIn

Witzig, Hans, Zimmermann zu Riedern (Vogtei Romanshorn)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1976 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis ca. 1922 Sammlung des Fürsten von Öttingen Wallerstein, Maihingen.

Inventarnummer
T 4050

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1934). Über eine Schweizerreise des Winterthurer Malers Jakob Rieter. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Glasgemälde. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF Bd. 36, Heft 1.

Bornhauser, K. (1926). Thurgauische Wappen. Ergänzungen und Nachträge. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 40, Heft 3.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Nater, H. (1971). Die alten Mühlen im Thurgau. Weinfelden: W. Sonderegger.

Schinnerer, J. (1909). Schweizer Glasgemälde in der Sammlung zu Maihingen. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF 11.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_53
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1976 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_53
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
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