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TG_5: Allianzwappenscheibe David Studer von Winkelbach und Elisabeth Rugg von Tannegg
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_5)

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Titel

Allianzwappenscheibe David Studer von Winkelbach und Elisabeth Rugg von Tannegg

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1595

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem Grund sind die Vollwappen David Studers und Elisabeth Ruggs über der von zwei musizierenden Putten flankierten roten Inschriftenkartusche festgehalten. Zwei Säulen tragen das Gebälk, dessen grüne Scheitelkartusche die in den Oberbildern dargestellte Bibelszene nennt (1 Kg 25 nach der Vulgata = 1 Sam 25, 25 nach der Luther-Bibel). Diese zeigt, wie Abigail mit reich beladenen Eseln in der Wüste David, dem Namenspatron des Stifters, entgegentritt und vor ihm für ihren Ehemann Nabal Abbitte leistet.

Iconclass Code
46A122(RUGG) · Wappenschild, heraldisches Symbol (RUGG)
46A122(STUDER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (STUDER)
71H24 · David und Abigail (1 Samuel 25)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Studer, David: Über grünem Schildfuss eine fünfstielige, beblätterte goldene Staude mit drei goldenen Blüten, im Haupt begleitet von zwei goldenen Lilien; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: über gold-blauem Wulst zwei von Blau und Gold gespaltene Hörner, die goldene Staude des Schildbilds umschliessend.
Wappen Rugg von Tannegg, Elisabeth: In Schwarz mit goldenem Schildrand drei (2, 1) silberne, golden umringte Becher; Helm: silbern; Helmdecke: silbern und schwarz; Helmzier: über rotem Kissen ein geschlossener schwarzer Flug.

Inschrift

Davidt Studer vo̅ winckhelbach zum Bol= / bach, hoffmeister des fürstlichen Gottshaus / S: Gallen, ud̅ fr: Elisabeta ain geborne / Rugkin von Danneckh sin Eegemahel. / 1595.
I. REG. / XXV / CAP

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt weniger Sprungbleie als heute (dafür Sprünge).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

David Studer von Winkelbach (3.10.1551–15.11.1614) wurde als Sohn Josephs, Hauptmanns in französischen Diensten, und Margaretha Zollikofers im Schlösschen Winkelbach in St. Fiden in Tablat (heute Gemeinde St. Gallen) geboren. Er war katholischer Konfession und Edelknabe am königlichen Hof in Paris. Danach absolvierte er eine militärische Laufbahn in französischen, später in spanischen Diensten in Italien. Er war fürstäbtlich-sanktgallischer Rat und Truppenführer sowie 1582–1614 Hofmeister der Fürstabtei St. Gallen. 1604 begab er sich als Gesandter des Abts nach Mailand zur Erneuerung der Soldallianz mit Spanien. David Studer war mit Elisabeth Rugg von Tannegg verheiratet (HLS, 12/2013, S. 91). Die dem Bischof von Konstanz unterstehende Herrschaft von Tannegg im Kanton Thurgau wurde bis 1432 von bischöflichen Vögten aus der St. Galler Familie Rugg verwaltet. Der Zusatz “von Tannegg” blieb auch später bestehen (Leonhard, 2010; Trösch, 2011).
In der Sammlung Vincent, in der sich die vorliegende Scheibe befand, ist unter der Nr. 187 eine heute verschollene Stiftung des Hektor Studer von Winkelbach (*1554), des Bruders von David, verzeichnet (Rahn, 1890, Nr. 187). Da beide aus demselben Jahr 1595 stammen und die Masse (29.6 x 18.8 cm) übereinstimmen, handelte es sich wohl um eine gemeinsame Stiftung der Brüder. Hektor war Hauptmann, fürstlicher Rat und Landesobrist in Roggwil und heiratete 1578 Wendelburg Mötteli von Rappenstein (Alther, 1980, S. 52). Wohin die Brüder ihre beiden Scheiben stifteten, ist nicht überliefert. Der ursprüngliche Bestimmungsort kann sowohl in St. Gallen als auch im Thurgau liegen. Paul Boesch zog auch einen St. Galler Glasmaler, Caspar Kauter, als Hersteller in Erwägung (Boesch, 1946, S. 112). Weder Stil (Helmdecke, Putten, Oberbilder) noch der Schriftcharakter sprechen jedoch zwingend für eine Zuschreibung an diesen Meister, dem sich nur ein Glasgemälde gesichert zuweisen lässt. Näher verwandt ist der Stil des Glasgemäldes mit demjenigen des damals vielbeschäftigten Konstanzer Glasmalers Caspar Spengler, der sowohl für Thurgauer als auch St. Galler Bürger tätig war (vgl. etwa die Zollikofer Stiftungen auf Schloss Altenklingen, TG_159, TG_162, TG_163, TG_173, TG_177).
Eine analog komponierte, 1596 gestiftete Allianzscheibe befindet sich im Schweizerischen Nationalmuseum (Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 409). Die vom St. Galler Stadtschreiber Hans Jacob Widenhuber und seiner Frau Magdalena Peyer gestiftete Scheibe stammt sicherlich von demselben Glasmaler.
Das Oberbild mit der vor König David knienden Abigail schuf der Glasmaler nach der Vorlage von Tobias Stimmer, Neue Künstliche Figuren Biblischer Historien, 1576, 1 Kg 25 (Stimmer, 1576).

Die Scheibe wird genannt in:
Rahn, 1890, Nr. 190.
Heberle, 1891, Nr. 172.
Rahn, 1892, S. 13.
Büchi, 1892, S. 7.
Boesch, 1946, S. 111–113.
Früh, 2001, S. 46.

Datierung
1595
StifterIn

Studer, David (1551–1614) · Rugg, Elisabeth

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1890 Sammlung Johann Nikolaus Vincent, Konstanz

Inventarnummer
T 805

Bibliografie und Quellen

Literatur

Alther, E.W. (1980). Vier Wappenscheiben des Sankt Galler Glasmalers Andreas Hör : unter Einbezug einer frühen Wandmalerei. Schweizerisches Archiv für Heraldik 94, S. 49–58.

Boesch, P. (1946). Caspar Kauter, Glasmalerei in St. Gallen. Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 8.

Büchi, J. (1892). Kommissionsbericht über die Ankäufe an der Auktion Vincent und über die Beziehungen des Vereins zum schweizerischen Landesmuseum. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 32.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Heberle, J.M. (1891). Katalog der reichhaltigen Kunst-Sammlung der Herren C. und P.N. Vincent in Konstanz am Bodensee. Versteigerung zu Konstanz am Bodensee, den 10. September 1891. Köln.

Hollenstein, Lorenz (2013). Studer, David (von Winkelbach). Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). Abgerufen von http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D21759.php.

Leonhard, M. (2010). Rugg. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020309/2010-11-18/

Rahn, J.R. (1890). Die schweizerischen Glasgemälde der Vincentschen Sammlung in Constanz. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XXII, Heft 6.

Rahn, J. R. (1892). Beschreibendes Verzeichnis der an der Auktion Vincent und in der thurgauischen historischen Sammlung aufbewahrten Glasgemälde. In Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 32.

Schneider, J. (1971). Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde., Stäfa o.J.: Th. Gut & Co.

Trösch, E. (2011). Tannegg (Herrschaft). Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/049092/2011-04-14/

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Foto 32673

Vorlage

Tobias Stimmer, Neue Künstliche Figuren Biblischer Historien, 1576, 1 Kg 25

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_5
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1891 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_5
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020