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FR_222: Figurenscheibe der Gemeinde Menzingen 1750: Hll. Johannes Baptista und Klemens
(FR_Freiburg_MAHF_FR_222)

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Titel

Figurenscheibe der Gemeinde Menzingen 1750: Hll. Johannes Baptista und Klemens

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Zürcher, Johann Melchior · zugeschrieben
Datierung
1750

Ikonografie

Beschreibung

In einer mit wenigen Bäumen belebten Hügellandschaft sind die Patrone der zugerischen Gemeinde Menzingen dargestellt. Links steht der hl. Johannes der Täufer in härenem Gewand und Mantel, die Rechte segnend erhoben, in der Linken das Buch mit dem Lamm Gottes haltend. Der Katakombenheilige Klemens rechts trägt Stiefel und den kurzen gepanzerten Waffenrock der Römer, darüber einen Mantel und auf dem Haupt einen Helm. Die Rechte stützt er auf ein Flammenschwert, in der Linken hält er eine Märtyrerpalme. Zwischen den Heiligen ist die Pfarrkirche des Ortes mit ummauertem Friedhof dargestellt. Darüber erscheint vor einem umwölkten Strahlenkranz das Reliquien-Standkreuz von Menzingen. Der durch eine Zierleiste abgetrennte Fussteil nimmt die Inschrift und das mit dem Zuger Schild kombinierte Gemeindewappen auf.

Iconclass Code
11H(CLEMENS) · männliche Heilige (CLEMENS)
11H(JOHN THE BAPTIST) · Johannes der Täufer; mögliche Attribute: Buch, Schilfkreuz, Taufgefäß, Honigwabe, Lamm, Stab
25H · Landschaften
42E4311 · Katakomben
44A1 · Wappen (als Staatssymbol etc.)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Menzingen: In Silber ein blauer Balken, belegt mit drei grünen Tannen mit natürlichen Stämmen über grünem Dreiberg.

Inschrift

Stifterinschrift: Die Lobli = che Gmeind / Mentzing͞e. anno Do= / =mini. 1750.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Vorderseitig stark korrodiert. Farbausbrüche. Weisse Flecken, bewirkt durch chemische Reaktion zwischen Schwarzlotbestandteilen und Grundglas. Mehrere Notbleie.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, blauen und grünen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Grisaillescheibe, die nur wenige Farbakzente aufweist, ist aus stilistischen Gründen dem in Menzingen tätigen Arzt und Glasmaler Johann Melchior Zürcher (1705–1763) zuzuschreiben (Bergmann 2004. S. 127–129). Johann Melchior Zürcher, der auch als Organist und Gemeindeschreiber sein Auskommen suchte, ist der letzte Zuger Glasmaler, der noch weite Teile der Zuger Landschaft, des Zürichbiets und der Ostschweiz bis nach Glarus belieferte. Mit den kleinen Wappen- und Figurenscheiben in starker Grautönung folgte er dem modernen Verlangen nach mehr Licht, welches das Ende der Glasmalerei einleitete. Mehrere seiner Scheiben für die Gemeinde Menzingen folgen dem gleichen Kompositionsschema (Gemeindescheibe Menzingen 1761, Museum Burg Zug, Inv.-Nr. 3341. Vgl. Bergmann 2004. S. 46 und Kat.-Nr. 370, 373; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 222.1).
Die Rundel zeigt ein typisches Schadensbild, das bei Scheiben dieses Glasmalers häufig vorkommt, weil er offenbar ein mit dem Glas unverträgliches Malmittel benutzte. Auf welchem Weg und wann die Scheibe nach Freiburg gelangte, ist nicht bekannt.

Datierung
1750
Eingangsdatum
Vor 1909
StifterIn

Menzingen, Gemeinde

Schenker*in / Verkäufer*in

Unbekannt.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Unbekannt. Vor 1909 erworben.

Inventarnummer
MAHF 3284

Bibliografie und Quellen

Literatur

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 18.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 222.

Vgl.

Bergmann, Uta. Die Zuger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. (Corpus Vitrearum der Schweiz. Reihe Neuzeit Bd. 4) Bern 2004.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_222
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_222
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016