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FR_203: Wappenscheibe des Dekanats Heiligkreuz 1710
(FR_Freiburg_MAHF_FR_203)

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Titel

Wappenscheibe des Dekanats Heiligkreuz 1710

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1710

Ikonografie

Beschreibung

Das Hauptbild der Scheibe ist der Muttergottes im Strahlenkranz gewidmet, die von Engeln in einem Wolkenkranz in den Himmel getragen wird. Ein Inschriftband nennt die lateinische Huldigungsformel der Jungfrau. Maria trägt ein rotes Kleid und einen blauen Mantel sowie ein weisses Kopftuch. Die Hände vor der Brust gekreuzt, senkt sie demutsvoll das Haupt. Im Fussteil begleiten zwei Engel zwischen zwei Bildinschriften in einem Wolkenkranz das umstrahlte Heilige Kreuz. Zu beiden Seiten sind übereinander je drei Wappen der Pfarrherren des Dekanats mit den entsprechenden Inschriftbändern angeordnet. Mit grösster Wahrscheinlichkeit besass die Scheibe ursprünglich das gleiche Hochformat wie die beiden anderen Scheiben (FR_202 und FR_204) und führte auch die drei Pfarrherren-Wappen von Grolley, Givisiez und Villarepos, die heute in die Kapitelscheibe St. Nikolaus eingeflickt sind.

Iconclass Code
11F2 · Maria (ohne Christuskind)
11G · Engel
46A122(DIESBACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (DIESBACH)
46A122(FASNACHT) · Wappenschild, heraldisches Symbol (FASNACHT)
46A122(LANDERSET) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LANDERSET)
46A122(LARI) · Wappenschild, heraldisches Symbol (LARI)
46A122(PERRET) · Wappenschild, heraldisches Symbol (PERRET)
46A122(SCHUELER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHUELER)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Landerset: In Blau ein goldenes Hauszeichen.
Wappen Schueler: In Blau über grünem Dreiberg ein goldenes Hauszeichen, überhöht von einem roten Herz.
Wappen Perret: In Rot über blauem Dreiberg ein eingekerbtes silbernes Kreuz, belegt mit einer roten Raute, begleitet von vier silbernen Rauten.
Wappen Fasnacht: In Rot über blauem Dreiberg ein geschweiftes silbernes Tatzenkreuz, begleitet von drei sechsstrahligen goldenen Sternen.
Wappen Lari: In Blau über grünem Dreiberg ein geschweiftes silbernes Tatzenkreuz, überhöht von einem halben goldenen Hirschgeweih.
Wappen Diesbach: In Schwarz ein goldener Zickzack-Schrägrechtsbalken beseitet von zwei schreitenden goldenen Löwen.

Inschrift

Inschriften (Mitte): SaCræ VIrgInI [a]C Delparæ MarIæ.
tVsCVtVM tV DIVa qVIes feLIX VIa, / VIVens certaqVe spes MiserIs DICta. / patrona pIIs.
sIC CrVCIs eCCe Cohors tIbI se / saCrata (.MarIa aC Mater.) saCræ / De VoVet esto regens.
(Links von oben nach unten): A: R: Do: Fran: Joseph: LanDerset Par: Belfa= / gensIs & DeCan9 Vir= / gInI offert.
ReVerenDVs Do: NICoLaVs / sChVeLer VIgILans Par- / oChVs CressIanCensIs / seqVe sVaqVe beatæ VoVet.
Fran: IgnatII / Perret ParoChI Cor= / MVnDensIs..
(Rechts von oben nach unten): AD: R: Do: PetrVs / FasnaCht DeCanVs / emeritus, & Vicarius Bel / fagenSIS.
R: DoMInVs NICo= / LarY ParO: Barbe= / riæ.
Nobilis & A. R. D. / Carolus Ferdinand[us] / Augustinus Dies[bach Ca] / nonicus.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Viele Notbleie, v. a. im Mittelbild. Zwei Wappen rechts vollständig ergänzt. Weitere Ergänzungen in den Wappen links und im Mittelbild.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, jeweils in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot und blauen Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Scheibe ist in drei Chronogrammen, in der Stifterinschrift und in den Inschriften Nikolaus Schueler und Franz Ignaz Perret 1710 datiert. Das Dekanat Heiligkreuz wurde in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts durch die Trennung vom Dekanat Farvagny/Hl. Protasius neu gegründet. Gleichzeitig wurde die Neugliederung des Bistums Lausanne mit fünfzehn statt sieben Dekanaten vollzogen. Es umfasste 14 Pfarreien: Barberêche, Belfaux, Cournillens, Courtion, Cressier-sur-Morat, Freiburg, Givisiez, Grolley, Gurmels, Matran, Villarepos, Villars-sur-Glâne, Wallenbuch und Wallenried (vgl. Schöpfer 1977/I. S. 206–208, 220–221).
Franz-Joseph Landerset (20.5.1677–1746), jüngster Sohn des Johann Jakob Landerset und der Maria Marguerita Falck, feierte seine Primiz 1700, war 1707–1746 Pfarrer von Belfaux und amtete auch als Dekan des Dekanats Heiligkreuz (Dellion II, 1884. S. 94; SGHCF).
(Johann) Niklaus Schueler von Freiburg (* 26.9.1677), war 1705 bis zu seinem Tod am 18.10.1746 als Pfarrer von Cressier tätig (Dellion IV, 1885. S. 416).
Franz Ignaz Perret, als Sohn des Josef Perret und der Anna Maria Junier am 1.8.1672 in Freiburg getauft (StAF Taufbuch IIa, 6a, p. 176), wurde am 27.11.1696 Kaplan in St. Silvester und amtete vom 29.4.1700 bis zu seinem Tod am 25.3.1740 Pfarrer von Gurmels. Als solcher stiftete er im gleichen Jahr 1710 auch eine kleine runde Wappenscheibe (FR_207). 1732 soll er durch die Fürbitte des seligen Petrus Canisius von einem langjährigen Beinleiden geheilt worden sein (Dellion IV, 1885. S. 357).
Petrus Fasnacht oder Carmentran, Altdekan und 1660–1702 Kaplan von Belfaux, wurde nach dem Tod D. Jacques Dalamagnes 1677 Dekan. Er starb 1719 (Dellion II, 1884. S. 89 und 94).
Nikolaus Lari (* 1648) war seit 1688 Vikar in Plaffeien und 1711–1716 Pfarrer von Barberêche (Dellion II, 1884. S. 48).
Karl Ferdinand Augustin de Diesbach (* 16.2.1686) (Thürler 1997 nennt als Geburtsdatum den 16.8.1681), Sohn des Franz Augustin von Diesbach (1656–1707) und der Maria Beatrix von Ligerz, wurde 1708 zum Chorherren von St. Nikolaus gewählt. 1713 erhielt er die Erlaubnis, ein Jahr im Seminar zu Paris zu verbringen. Er starb am 20.5.1724 (Brasey 1912. S. 170; Ghellinck Vaernewyck 1921. S. 475).
Obwohl er leider auch in den Kapitelsrechnungen von St. Nikolaus nicht mit Namen genannt wird, kommt als Glasmaler der Scheiben allein Leontius Bucher in Frage. Er erhielt ein Jahr später die gleiche Summe für eine Kapitelscheibe, die in die Sakristei der Kirche St. Nikolaus eingebaut wurde (Comptes de chapitre Saint-Nicolas 1711: "Außgeben: Dem Leontio Buöcher für die wapen des capituls so in der sacristeÿ seindt gethan worden 26 lb 8 ß"). Trotz abweichender Ikonographie bietet die nachweislich für Bucher gesicherte Scheibe des Freiburger Rates von 1701 (FR_197) genügend kompositorische und stilistische Anhaltspunkte für eine Zuweisung dieses Zyklus’ an den Meister, der zu jener Zeit offenbar konkurrenzlos in Freiburg arbeitete.

Datierung
1710
Eingangsdatum
1882
StifterIn

Heiligkreuz, Dekanat

Schenker*in / Verkäufer*in

Händler Bern.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Dürrenberg bei Gurmels zwischen 1878 und 1881 an einen Berner Händler verkauft und von ihm 1882 für das Museum erworben.

Inventarnummer
MAHF 3424

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 106, Nr. 331.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 28, Nr. E 42.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 90.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 14 (22me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 74, 98; II. 1938. S. 69.

Vitraux héraldiques fribourgeois (Exposition Romont, Musée du Vitrail du 28 février au 10 avril 1988). Romont 1988. Nr. 32.

Schöpfer, Hermann. Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg. Band V. Der Seebezirk II. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz Bd. 95) Basel 2000. S. 262–263.

Schöpfer, Hermann. Drei Stifterscheiben von 1710 aus der Kapelle Dürrenberg. In: Freiburger Geschichtsblätter 78, 2001. S. 115–123.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 203.

Vgl.

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902).

Brasey, Gustave. Le chapitre de l’insigne et exempte collégiale de Saint-Nicolas à Fribourg, Suisse 1512–1912. Notice Historique. IVme Centenaire de la Fondation du V. Chapitre de Saint-Nicolas Fribourg 1512–1912. Fribourg 1912.

Ghellinck Vaernewyck. La Généalogie de la Maison de Diesbach. Gent 1921.

Waeber, Louis. Les décanats de l’ancien diocèse de Lausanne et leur transformation après la Réforme. In: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 35, 1941. S. 112–113.

Schöpfer, Hermann. Eine Karte des Bistums Lausanne aus dem 18. Jh. In: Freiburger Geschichtsblätter 61, 1977. S. 206–208, 220–221.

(Maurice Villard?) Clergé séculier et régulier. Original in den Archives de l’Evêché Fribourg. (Staatsarchiv Freiburg Rr 26.1). S. 109 (Landerset), 172 (Schueler), 29 (Carmentran), 110 (Lari), 55 (Diesbach). – Thürler 1997. Nr. 4129 (Landerset), 6565 (Schueler), 1194 (Carmentran), 4154 (Lari), 2161 (Diesbach).

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Landerset am 3.4.2014).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Comptes de chapitre Saint-Nicolas.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_203
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_203
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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