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FR_124: Wappenscheibe Franz Peter von Affry 1644
(FR_Freiburg_MAHF_FR_124)

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Titel

Wappenscheibe Franz Peter von Affry 1644

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1644

Ikonografie

Beschreibung

Zwischen violetten Pilastern über braunroten Podesten, deren rote Kapitelle grüne Voluten tragen, steht das volle Wappen auf hellgelbem Grund und vor blauem rankenverziertem Grund. Vom blau-gelben Gebälk hängen gelbe Stoffgirlanden herab. Am Fuss nimmt ein Band mit eingerollten Enden die Inschrift vor dem braun-roten Sockel auf.

Iconclass Code
46A122(AFFRY) · Wappenschild, heraldisches Symbol (AFFRY)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Affry: Von Silber und Schwarz fünfmal gesparrt; Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und silbern; Helmzier: über schwarz-silbernem Wulst ein schwarz-silbern gesparrter Spitzhut mit schwarz-silbernen Federn.

Inschrift

Stifterinschrift: J. Frantz Peter von / Affry 1644.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Starke vorderseitige Korrosionsschäden mit Lochfrass und erheblichen Schwarzlotverlusten.

Technik

Farbloses, violettes, grünes und rotes bzw. rotbraunes Glas in verschiedenen Farbstufen. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen sowie blauen Schmelzfarben. Brandmarke: 6. Oben rechts Marke: 8. Unten rechts Marke: 2.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Franz Peter von Affry (6.5.1620–14.5.1690) war ein Sohn des Franz von Affry und der Anna von Diesbach von Grandcour (vgl. FR_247). Seine militärische Karriere begann er 1648 als Leutnant in der Kompanie von Praroman bei der Schweizergarde des französischen Königs. 1652 meldete er sich als Freiwilliger bei Châtelet, im heutigen Belgien, wo die Spanier eine Niederlage erfuhren. 1659 noch Hauptmann, erhielt er 1666 eine eigene Kompanie. Ebenso bedeutend war sein politischer Aufstieg: 1644 Grossrat, 1647 Sechziger, 1653–1658 Vogt von Romont, 1683 Mitglied des Kleinen Rats und 1688 des Kriegsrats. Als Schlossherr von Le Landeron sass er 1646 auch im Staatsrat von Neuenburg. Von 1670–1679 und 1682–1686 diente er als Gouverneur des Fürstentums Neuenburg.
Franz Peter von Affry ehelichte um 1644 Maria Ottilia von Praroman († 21.3.1702), Tochter des Niklaus von Praroman und der Margaretha Wallier von Saint-Aubin (vgl. FR_128). Das Paar hatte sieben Kinder. Nach dem Tod Franz Peters erhielt der älteste Sohn Joseph das Schloss Givisiez, sein Sohn Franz das Haus am Liebfrauenplatz in Freiburg.
Die sehr bescheidene kleine Scheibe eines grossen Staatsmannes entstand in seinen jungen Jahren, vielleicht aus Anlass seiner Hochzeit oder seiner Grossratswahl. Sie entstammt sicher der gleichen Glasmalerhand wie die Scheibe Franz Prosper Gottraus aus dem Jahr 1649, welche den gleichen Schriftcharakter und einen ähnlichen Damastgrund aufweist (FR_129). Als Autor kommt allein Jost Hermann in Frage, dessen Werk sich auch nach 1655, dem Todesjahr Hans Gartners, weiter verfolgen lässt.

Datierung
1644
Eingangsdatum
1879
StifterIn

Affry, Franz Peter von (1620–1690)

Schenker*in / Verkäufer*in

Villarepos

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

1879 aus Villarepos erworben.

Inventarnummer
MAHF 3515

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 105, Nr. 320.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 28, Nr. E 47.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 131.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 9 (14me fenêtre).

Boesch, Paul. Zur Geschichte der Freiburger Glasmalerei. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 13, 1952. S. 115.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 124.

Vgl.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 497, 515.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) I, 1928. S. 165, Nr. 12.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) I, 1921. S. 112, Nr. 12.

Scheurer, Remy, Louis-Édouard Roulet et Jean Courvoisier. Histoire du Conseil d’État neuchâtelois. Des origines à 1945. Neuchâtel 1987. S. 18–20.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 1, 2002, S. 121, Nr. 2.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 1, 2002. S. 94, no. 5.

Diesbach de Belleroche, Benoît de. La famille d’Affry. Origine, étymologie, bourgeoisies, variantes, armoiries, devises, noblesse, titres, biographie, filiation. Fribourg 2003. S. 45.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 2.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_124
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_124
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016