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BE_131: Runde Stadtscheibe Huttwil
(BE_Eriswil_refK_Huttwil)

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Titel

Runde Stadtscheibe Huttwil

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1630 (?)
Masse
29.3 cm im Licht
Standort
Lage
n V, 2b
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum steht breitbeinig auf hellrotem Fliesenboden der geharnischte Bannerträger von Huttwil vor einer Flusslandschaft mit Städtchen im Hintergrund. Mit einem Schweizerdolch und einer um die Brust gebundenen, in den Stadtfarben Blau-Weiss gehaltenen Schärpe ausgestattet, hebt dieser in seiner Rechten das Banner Huttwils empor.

Iconclass Code
25H · Landschaften
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
Iconclass Stichworte
Heraldik

Banner Huttwil

Inschrift

Die Statt Hutwÿll.
KV 1977 (auf ergänzten Stücken).

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Je ein Stück im Banner, im Wolkenhimmel, in der Hose des Kriegers und am unteren Scheibenrand neu ergänzt; Emailausbrüche im Banner; das Glas entlang der geklebten Sprünge z. T. leicht verfärbt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Auf der Scheibe soll vormals die Jahreszahl "1530" festgehalten und bei deren Versetzung entfernt (abgeschnitten) worden sein.
Die Aufnahmen Howalds dokumentieren den Zustand vor und nach der Restaurierung Vetters.
Das Foto des Schweizerischen Nationalmuseums Zürich zeigt die Scheibe im Zustand vor der Restaurierung mit den alten Flickstücken.

Restaurierungen
1976/77 Konrad Vetter, Bern: Restaurierung nach Anleitung von J. C. Ferrazzini, ETH Zürich. Reinigung; Entfernung alter Flickstücke und stattdessen Einsetzen der Ergänzungen; Festigung des blauen Emails im Banner mit Klebstoff (Vetter: "Schwemmfarbe"; Ferrazzini: blauer "Überfang"); Entfernung einiger Sprungbleie und stattdessen Sprungklebungen; Anbringen einer Aussenschutzverglasung.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Egbert Friedrich von Mülinen sah die Huttwiler Scheibe 1879 mit der angeblichen Jahreszahl "1530" im Chor der Kirche. Laut dem Eriswiler Pfarrer Christian Roth (Pfarrer 1873–1925) wurde bei einer Versetzung der Huttwiler Scheibe diese Jahreszahl gedankenlos "abgeschnitten".
Ausgehend von Roth und von Mülinen nahm Senn 1977 an, die Stadt Huttwil habe die Scheibe 1530 in die Kirche ihrer Nachbargemeinde Eriswil gestiftet. Auch Heinz Matile datierte die Scheibe ins Jahr 1530 (Kartei Ortskatalog Glasgemälde, BHM Bern). Dazu stellt sich allerdings die Frage, wo die einstmals angeblich vorhandene Jahreszahl 1530 in der Scheibe platziert gewesen sein soll. In ihrem Stil und und in ihrer Technik kann die Scheibe jedenfalls unmöglich aus der Zeit um 1530 stammen. Schmelzfarben waren damals noch nicht in Gebrauch. Falls die Scheibe ursprünglich datiert gewesen wäre, müsste also die Jahreszahl durch von Mülinen und Roth falsch gelesen worden sein (1530 statt 1630? oder 1530 statt 1580?). In Stil und Technik kann sie kaum vor 1580 entstanden sein. Der rahmende Beschlagwerkrahmen und die Formen der Blätter und Pflanzen lassen vermuten, die Scheibe sei in der Zeit um 1600 entstanden. Für eine Zuschreibung (vgl. Foto SNM Zürich) an Mathis Walther I. (1517–1601) oder Mathis Walther II. (1592–1654) gibt es jedoch keine Anhaltspunkte.
Ob es sich bei dem Landschaftsbild im Hintergrund des Bannerträgers um eine Idealdarstellung von Huttwil an der Langeten handeln könnte, wie Senn 1977 vermutete, bleibe dahingestellt. In diesem Falle müsste auch der dominante Berg in der rechten Scheibenhälfte identifiziert werden können.

Datierung
1630 (?)
Zeitraum
1585 – 1630
StifterIn

Huttwil, Stadt

Herstellungsort

Bibliografie und Quellen

Literatur

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 110, 115.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 28, 62 (hier 1530 datiert).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 234 (hier 1530 datiert).

Heimatkunde von Huttwil, bearb. von Johannes Nyffeler (1871) und neubearb. von Ernst Nyffeler, Huttwil 1915, S. 131 (Abb.).

Samuel Herrmann, Die Gemeindewappen des Amtsbezirks Wangen, in: Jahrbuch des Oberaargaus 13/1970, S. 75.

Samuel Herrmann, Die Gemeindewappen der Region Huttwil, in: Jahrbuch des Oberaargaus 19/1976, S. 41.

Walter Senn, Die Glasmalereien in der Kirche Eriswil, in: "Unter-Emmentaler", 2. September 1977, 92. Jahrgang, Nr. 35 (Abb., hier 1530 datiert).

"Bern" und "Die Statt Hutwyll". Restaurierungsbericht zu zwei Standesscheiben aus der Kirche Eriswil, in: "Der Bund", 5. Juli 1977, S. 11 (Abb.).

Walter Senn, Über die Kirche Eriswil, in: Jahrbuch des Oberaargaus 21/1978, S. 104–107.

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 200, Abb. (hier 1630 datiert) Eriswil. Dorfgeschichte, Gemeinde Eriswil 2003, S. 83, hier 1630 datiert (Abb.).

Archivmaterial: Briefe u. Restaurierungsdokumentation in den Unterlagen von Heinz Matile, Bernisches Historisches Museum Bern (Kopien in Romont).

Weiteres Bildmaterial

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. 4369, Neg. Howald, vor Rest. 1977: 07685, 07685/4c, 07685/5c, nach Rest. 1977: 07685/3c; SNM Zürich, Neg. 10055 (Mathis Walther; Zustand vor der Restaurierung)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Eriswil_refK_Huttwil
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Kirchgemeinde Eriswil

Inventar

Referenznummer
BE_131
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
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